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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Fledermäuse.
    Brent Douglas' Schritte verlangsamten sich etwas. Seine Füße waren feucht von dem hohen, nassen Gras. Er fröstelte. Wie oft hatten sie sich in diesem Haus getroffen. Sie - die ERBEN DER DRUIDEN.
    Niemand von uns hat geahnt, mit welchen Mächten wir es zu tun hatten!, durchfuhr es Brent und ein eisiger Schauder überkam ihn dabei. Wir waren leichtsinnig... So furchtbar leichtsinnig!
    Brent erreichte das Haus. Schreiend stob eine Krähe aus einem der offenen Dachfenster heraus. Der Schlag ihrer dunklen Flügel war deutlich zu hören. Wie ein flüchtiger Schatten schnellte der Vogel davon.
    Brent öffnete die knarrende Holztür mit dem verrosteten Eisenring. Er trat ins Innere. Halbdunkel herrschte hier. Durch die hohen, zum Großteil zerschlagenen Fenster fiel Licht herein.
    Es war hier noch viel kälter als draußen.
    Ein penetranter Modergeruch stieg Brent in die Nase. Die Aura des Todes hing über diesem Ort. Es gab einige Gerüchte über die Vorbewohner dieses Hauses. Eine Reihe von Exzentrikern war angeblich darunter gewesen. Fest stand nur, dass nicht wenige von ihnen dem Wahnsinn verfallen waren und im Selbstmord ihr Ende gefunden hatten.
    Die ERBEN DER DRUIDEN hatten auch deshalb ihre geheimen Treffen hier abgehalten. Denn dieser Ort, so hatte es ihre okkulte Lehre behauptet, war mit dunkler Todesenergie geradezu aufgeladen, was die Durchführung von magischen Ritualen erheblich erleichterte.
    Brent fasste das LIBRUM HEXAVIRATUM mit beiden Händen und hielt es ein Stück von seinem Körper entfernt.
    Der prickelnde Kraftstrom, der dem Buch entsprang, war jetzt eher schmerzhaft geworden. Brent hatte das Gefühl, ihn nicht länger ertragen zu können. Seine Nerven waren einfach überreizt.
    Seit Generationen erhoffen diejenigen, die auf der Suche nach den letzten Geheimnissen sind, dieses Buch in Händen halten zu können... Und nun bin ich dieser Auserwählte... Ehrfurchtsvolle Schauder erfassten ihn.
    Brent durchquerte den weitläufigen Empfangsraum und gelangte dann in ein Zimmer, dessen Funktion nur noch zu erahnen war. Es handelte sich um eine vollmöblierte, ehemalige Bibliothek. Die Bücher waren halb zerfallen und zu Teil von Tieren angefressen. Verstreut lagen vergilbte Seiten auf dem Boden. Das Papier war halb zerfallen. Eine graue, staubartige Masse hatte alles mit einer dünnen Schicht überzogen. Spinnweben waren allgegenwärtig.
    In der Mitte des Raumes befand sich ein großer, sehr klobig wirkender Schreibtisch aus dunklem, sehr hartem Holz. An den vier Ecken befanden sich Schnitzereien von grinsenden, verzerrten Dämonenköpfen.
    Einer der Vorbesitzer musste diesen Tisch hier her gebracht haben.
    Brent legte das LIBRUM HEXAVIRATUM darauf.
    Er rieb sich die Hände.
    Sie schmerzten.
    Wie hypnotisiert starrte er auf die goldfarbenen Lettern auf dem Einband. Er spürte die unwiderstehliche Macht, die von diesem Ding ausging. Es ist mehr als nur ein Buch!, wusste er. Viel mehr...
    Er schluckte.
    Dann trat er wieder vor. Seine Hände berührten zögernd den Einband. Sie zitterten dabei. Brents Lippen pressten sich aufeinander, während er den Band endlich an einer beliebigen Stelle aufschlug.
    Er blickte mit weit geöffneten Augen auf die langen Reihen uralter Zeichen, die einer längst vergessenen Schrift zugehörten. Brents Augen glitten die Zeilen entlang. Er fühlte, wie ein Strom an Gedanken und Wissen auf sein Bewusstsein einstürzte. Er konnte sich nicht dagegen wehren. Es ist wahr!, durchzuckte es ihn. Die Zeichen des LIBRUM HEXAVIRATUM wirken direkt auf die Seele...
    Brent wurde schwindelig. Vor seinen Augen drehte sich alles. Wie in einem flimmernden Kaleidoskop wurde die Folge der Bilder und Gedanken immer schneller, immer rasender. Brent fühlte einen Schmerz mitten in der Stirn. Er schloss die Augen, kniff sie fest zu, aber der Strom der Bilder und Gedanken verebbte nicht. Es machte keinerlei Unterschied, ob er die Augen offen oder geschlossen hatte.
    "Nein", flüsterte er. "Das habe ich nicht gewollt..." Er taumelte zurück und sank dann zu Boden.
    Ein Windstoß, der von draußen hereinkam, blätterte die aufgeschlagene Seite im LIBRUM HEXAVIRATUM um.
    Aber davon bemerkte Brent Douglas nichts mehr. Finsternis umgab sein Bewusstsein.
    Und Kälte.
    So hast du letztendlich doch noch gewonnen, Namenloser Abt! Soll es wirklich so sein? Ich wollte zuviel... Das Gefühl allumfassender Gleichgültigkeit machte sich in Brent Douglas breit. Die Agonie des Todes, dachte er. Nichts

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