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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Spurensicherern Scotland Yards angebracht worden war. "Dort hat er gelegen", sagte Grace Waters schluckend. Sie hatte Mühe, die Tränen zu unterdrücken. "Und auf ihm dieses Monstrum..." Sie wischte sich über die Augen und wandte den Kopf, so als sähe sie die Szene erneut vor sich. Ihre Züge wurden zu einer Maske der Qual. "Es war so furchtbar... Ich habe niemals etwas derartig Grauenhaftes erlebt."
    Ich trat zu ihr.
    Einige Augenblicke lang schwiegen wir.
    Es war totenstill im Raum. Gib ihr etwas Zeit, Patti...  
    Diese Frau steht offensichtlich unter einem schweren Schock!
    Ich berührte sie leicht am Unterarm.
    "Sie müssen Furchtbares durchmachen", sagte ich sehr leise.
    Indessen hatte Mrs. Waters sich wieder einigermaßen gefasst.
    Sie sah mich an. Ihr Blick war prüfend. "Ich habe mich ganz bewusst an Sie gewandt, Miss Vanhelsing. Ich lese zwar die LONDON EXPRESS NEWS nicht oft, aber dennoch sind mir Ihre Artikel aufgefallen. Sie beschäftigen sich des öfteren mit Geschehnissen, die am Rande dessen liegen, was die menschliche Vernunft noch akzeptieren kann. Aber ich habe immer das Gefühl gehabt, dass es Ihnen nicht um die reine Sensation ging, sondern dass Sie sich wirklich ernsthaft mit den Dingen beschäftigt haben."
    "Ja, das entspricht der Wahrheit."
    "Sehen Sie, ich bin verzweifelt, Miss Vanhelsing. Unvorsichtigerweise hat mein Hausmädchen die Kreatur erwähnt, die meinen Mann erwürgte. Wissen Sie, was das Resultat sein wird? Sie werden es sich denken können! Im besten Fall wird man sagen, es war der Schock! Und ansonsten bringt einen das nur in die Obhut eines Neurologen, der dann nach unendlich langwierigen Untersuchungen feststellen wird, dass man überreizt ist und dringend Ruhe braucht. Aber das weiß ich selber..."
    "Was war das für eine Kreatur?", fragte ich. "Versuchen Sie sie zu beschreiben..."
    "Sie war..." Mrs. Waters schluckte. Ihr Gesicht verlor jegliche Farbe. Sie wirkte jetzt bleich und grau wie eine unverputzte Betonwand. Das pure Grauen spiegelte sich im Blick ihrer glanzlos gewordenen Augen. Mrs. Waters hob den Kopf und deutete dann auf das Allan Brennan- Gemälde. "Dort war sie zu sehen!", stieß sie dann hervor. "In Öl gemalt, so plastisch, dass man auf den Gedanken kommen konnte, dass dieses Wesen jeden Augenblick aus dem Bild heraustreten könnte... Ein tierhafter Dämon mit schuppiger, grünlich schimmernder Haut und einem furchtbaren Raubtiermaul. Die Augen leuchteten wie Feuer. Als ich und Bridget - unser Hausmädchen - den Raum betraten, saß die Kreatur auf der Brust meines Mannes, die schrecklichen Krallenpranken waren um seinen Hals gelegt..." Mrs. Waters schlug die Hände vor das Gesicht. Die Erinnerung an das furchtbare Geschehen ließ sie zittern. Ich legte den Arm um ihre schmalen Schultern.
    Einige Augenblicke später war sie fähig weiterzusprechen.
    "Sie werden mich auch für verrückt halten, oder? Selbst Sie..."
    "Nein, Mrs. Waters. Davon kann keine Rede sein..."
    Wieder sah ich für einen kurzen Moment das Gemälde vor mir - so wie es offenbar vor dem Mord an Ray Waters ausgesehen hatte. Meine Gabe sagte mir, dass es so war. Es war mehr als nur eine Ahnung. Es reichte schon beinahe an Gewissheit heran.
    "Was geschah mit der Kreatur?", fragte ich, während ich unverwandt auf das Gemälde an der Wand starrte, dessen schlammfarbene Grundierung mir recht hastig aufgetragen zu sein schien. Der Maler muss ein ungeheures Arbeitstempo gehabt haben!, ging es mir durch den Kopf. Auf Sorgfalt hatte er offenbar nicht soviel Wert gelegt. Jedenfalls wies die Grundierung Lücken auf, durch die die Leinwand durchschimmerte. Und doch hatte dieses Bild eine so beeindruckende Wirkung!
    "Der Dämon verblasste vor unseren Augen", erklärte Mrs. Waters. "Es war gespenstisch. Mein Hausmädchen Bridget könnte Ihnen alles bestätigen, was ich gesagt habe - aber sie ist im Moment krankgeschrieben und befindet sich wegen psychischer Erschöpfung in ärztlicher Behandlung..."
    "Ich verstehe", murmelte ich, obwohl das reichlich übertrieben war.
    Ich trat vor das Bild, hob die Hand und berührte leicht den kunstvoll verzierten Holzrahmen. Ein eigenartiges Prickeln durchlief meinen Arm, hinauf bis zur Schulter. Im selben Moment spürte ich einen leichten Druck hinter der Schläfe.
    Kleine Reste mentaler Energien , dachte ich. Eine Art übersinnlicher Restspannung. Mehr nicht.  
    "Woher hatte Ihr Mann das Gemälde?"
    "Der Name und die Adresse der Galerie stehen auf einem kleinen

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