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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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beobachten!, ging es mir fröstelnd durch den Kopf.
    Grausame, kalte Blicke waren es, aus denen die blanke Mordlust herausleuchtete. Fratzenhafte Gesichter, deren Anblick einem das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte.
    Nur ein Bild schien nicht zu den anderen zu passen.
    Es stellte einen jungen Mann in einem zerknitterten Jackett und mit dutzendfach geflickten Jeans dar. Das blonde Haar war leicht gelockt und hing ihm auf Kinnlänge herunter.
    Dieses Gesicht...
    Blaue Augen sahen mich mit einem Ausdruck an, der eine Mischung aus Verzweiflung und tiefstem Schmerz darstellte.
    Ich musste unwillkürlich schlucken, als ich das Gesicht erkannte.
    Jim Field!, durchzuckte es mich. Dieser Mann sieht aus wie Jim Field...  
    Ich blickte auf das Datum. Das Bild war keine drei Wochen alt, wenn man nach der Signatur ging...
     
    *
     
    Jim Field war der Starfotograf der LONDON EXPRESS NEWS gewesen. Durch Machenschaften einer verbrecherischen Weltuntergangssekte mit der Bezeichnung ORDEN DER MASKE war Jim im Dschungel von Kambodscha ums Leben gekommen. In den Klosterruinen von Pa Tam Ran hatte uns der Geist von Meister Heng Tem damals vage Hoffnungen darauf eröffnet, dass Jim Field möglicherweise noch irgendwo jenseits von Raum und Zeit weiterexistierte. "Nichts geht verloren", so hatten die Worte des Meisters damals gelautet.
    Tom und ich hatten noch oft daran denken müssen. Zu Anfang meiner Zeit bei den LONDON EXPRESS NEWS hatte ich oft mit Jim zusammengearbeitet und ein Team gebildet. So manches Abenteuer hatten wir gemeinsam bestanden und eine Zeitlang war Jim sogar insgeheim in mich verliebt gewesen. Ein Gefühl, dass ich nie erwidert hatte, denn obwohl ich die witzige, sehr offene und unkonventionelle Art dieses Blondschopfs sehr mochte, war er doch alles andere als der Mann meiner Träume gewesen.
    Eine tiefe Freundschaft hatte uns verbunden.
    Um so schmerzlicher war der Verlust damals gewesen, als Tom und ich ihm nach Kambodscha nachreisten, um sein Schicksal aufzuklären.
    "Nichts geht verloren..."
    Immer wieder hallte dieser Satz des Mönchs aus Pa Tam Ran in diesen Sekunden in meinem Kopf wieder. Es schien mehr Weisheit darin zu liegen, als ich in jenem Moment hatte glauben wollen.
    Wie um alles in der Welt kommt Jims Gesicht auf dieses Bild?, durchzuckte es mich. Das Bild war nach seinem Tod gemalt worden. Blieb nur die Möglichkeit, dass der Künstler eine Fotografie des ehemaligen Starfotografs besaß...
    Allerdings erschien mir auch das reichlich unwahrscheinlich, denn es waren zwar Tausende von Fotos im Umlauf, die Jim Field geschossen hatte - aber so gut wie überhaupt keins, auf dem er selbst zu sehen war.
    Und außerdem war da dieser Ausdruck seines Gesichts.
    Dieser Schmerz, diese Qual...
    "Ich kann es nicht glauben", flüsterte Tom neben mir, der Jim ebenfalls sofort erkannt hatte.
    Ich wandte mich an die Galeristin.
    "Dieses Bild unterscheidet sich stark von den anderen", stellte ich fest.
    Auf Evelyn Sounders' Gesicht erschien ein etwas verkrampftes, fast verlegen wirkendes Lächeln.
    "Ja, das mag schon sein...Möglicherweise hat der Künstler seine - wie soll ich sagen? - Dämonenphase mittlerweile hinter sich, beziehungsweise ist gerade dabei, sie zu überwinden. Wer kann schon wissen, was im Gehirn eines Genies vor sich geht, welche Kräfte letztlich dafür verantwortlich sind, dass es sich in die eine oder andere Richtung entwickelt..."
    "Wie kann ich den Künstler erreichen?"
    "Ich fürchte gar nicht. Er lebt sehr zurückgezogen..."
    "Hier in London?"
    "Ja, aber..."
    "Ich muss mit ihm sprechen, Mrs. Sounders." Ich versuchte, meiner Stimme, einen sehr eindringlichen Klang zu geben. Auf die Geschehnisse in der Waters-Villa kam ich nicht zu sprechen. Noch nicht...
    "Wie ich schon sagte", erwiderte Evelyn Sounders, deren Gesicht jetzt wie aus Stein gemeißelt wirkte. "Mr. Brennan lebt sehr zurückgezogen. Und ich kann mir kaum vorstellen, dass er sich mit Ihnen unterhalten möchte - ganz gleich, wie kunstsinnig Sie sein mögen. Um es ganz offen zu sagen, Mr. Brennan ist ein etwas verschrobener Mann, der der Welt fast völlig entrückt ist." Sie deutete mit weit ausholender Geste auf die lange Reihe der großformatigen Öl-Gemälde. "Wo sie auch hinschauen, wenn Sie auf die Strichführung achten, dann werden Sie feststellen, dass dieser Mann wie ein wahnsinniger arbeiten muss. Sehr schnell und wie von einer unheimlichen Kraft vorangetrieben. Einem Besessenen gleich... Aber nur so kann wahrhaftige

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