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Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Vanhelsing", erklärte nun Hugh St.John mit ruhiger, tiefer Stimme. "Ich werde auf Ihre Großtante schon aufpassen..."
    "Dann wären Sie der Erste, der sie zu bremsen versteht!"
    "Nein, das werde ich gar nicht erst versuchen", erklärte St.John. "Das wäre wohl auch völlig sinnlos."
    Ich ging wie ein Storch zwischen den Papieren und aufgeschlagenen Büchern hindurch. Tante Lizzy hatte ihre eigene Ordnung, nach der sie ihr Archiv sortierte. Das System, das dahintersteckte musste sehr individuell sein. Ich hatte es bis heute nicht verstanden, obwohl ich seit meinem zwölften Lebensjahr in ihrer Villa wohnte und sie nach dem frühen Tod meiner Eltern mir so nahegestanden hatte wie es sonst nur eine Mutter gekonnt hätte.
    Aber es war eine Tatsache, dass sie stets in erstaunlich kurzer Zeit ein bestimmtes Buch oder eine Handschrift aus dem Wust ihrer unermesslich großen Sammlung herausfischen konnte.
    Schon oft hatte sie mich bei meinen Recherchen wirkungsvoll unterstützt.
    Tante Lizzy trat auf mich zu.
    Sie berührte mich leicht am Arm.
    "Ich wünsche euch beiden einen schönen Abend", sagte sie dann in gedämpftem Tonfall. "Und im übrigen bin ich kein bisschen böse, dass du mich hier im Schweiße meines Angesichts arbeiten lässt..."
    Sie zwinkerte mir zu.
    Ich wusste genau, wie sie das meinte.
    Der Türgong läutete bereits zum zweiten Mal, als ich endlich öffnete.
    Tom Hamilton stand draußen in der regnerischen Nacht. Seine meergrünen Augen blickten mich an. Auch er hatte sich für den Abend in Schale geworfen. Unter einem offenen Regenmantel sah ich ein zweireihiges, dunkelblaues Jackett mit Krawatte.
    "Hallo, Patricia", sagte er und der sonore Klang seiner Stimme jagte mir einen wohligen Schauder über den Rücken.
    Vielleicht waren es diese geheimnisvollen Augen gewesen, die mich verzauberten, als ich Tom zum ersten Mal begegnet war.
    "Tom...", flüsterte ich.
    Wir näherten uns. Und während hinter mir die Tür ins Schloss fiel, legte er seinen Arm um mich und drückte mich zärtlich.
    Unsere Lippen fanden sich zu einem Kuss voller Leidenschaft.
    Der Nieselregen sorgte dafür, dass mein Haar ganz nass wurde und die Strähnen bald feucht am Kopf klebten. Ich bemerkte es nicht.
    "Ich muss nochmal ins Haus", meinte ich schließlich, als wir uns voneinander gelöst hatten. "Mein Regenmantel..."
    Wortlos strich er mir mit der Hand über das Kinn.
    "Du siehst bezaubernd aus, Patti..."
     
    *
     
    Wenig später saßen wir beide in Toms Volvo. Mit sicherer Hand lenkte er den Wagen durch das nächtliche London, ein Meer aus sternengleichen, manchmal durch den Regen verwaschenen Lichtern.
    Wir brauchten fast eine Dreiviertelstunde, um das Restaurant zu erreichen, in das wir gehen wollten. Es handelte sich um das MANZONI, eine Neueröffnung. London ist berühmt für seine italienischen Restaurants, jedenfalls bei Kennern. Und Tom und ich teilten neben vielen anderen Vorlieben auch die für die italienische Küche.
    Während der Fahrt erzählte ich ihm von der Spur, die Tante Lizzy in Bezug auf das mysteriöse LIBRUM HEXAVIRATUM gefunden hatte.
    Wenn es eine Spur war.
    Nach Lage der Dinge war das nämlich noch keineswegs sicher.
    Ein vager Hinweis, mehr war es nicht.
    Seit unserem Abenteuer in Northumberland, hatten wir uns oft darüber unterhalten, was an der Legende über dieses Buch und den Rat der Sechs wohl dran war.
    "Dieses Buch scheint noch immer deine Gedanken zu beeinflussen", sagte Tom lächelnd. "Selbst jetzt, da das einzige bekannte Exemplar zu Staub zerfallen ist. Du selbst warst dabei..."
    "Es wird weitere geben", flüsterte ich. "Und dieser Rat der Sechs..." Mir schauderte bei dem Gedanken. Ein scheinbar unbegründetes Gefühl des Unbehagens machte sich in meiner Magengegend breit. Jetzt nicht!, durchfuhr es mich. Ich wollte nichts weiter, als einen schönen Abend bei Kerzenlicht, ohne einen Gedanken daran, ob irgendwo, an einem verborgenen Ort, geheimnisvolle Wesen schlummerten, die angeblich in der Lage waren, die Geschicke der Welt zu lenken. Aber ich konnte einfach nicht anders, als immer wieder daran zu denken.
    Ich atmete tief durch.
    Ein dumpfes Druckgefühl meldete sich für Augenblicke hinter meinen Schläfen. Es wurde zu einem unangenehmen Pochen und verschwand dann.
    Eine übersinnliche Kraft...
    Mein Para-Sinn zeigte mir derartige mentale Energien auf diese Weise an.
    Nach einem Augenaufschlag war es bereits wieder vorbei.
    Was war das?
    Tom parkte den Volvo in einer Nebenstraße. Er

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