Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing

Titel: Paranormal - Fuenf Romane mit Patricia Vanhelsing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
heraus. Krallenbewehrte Pranken waren drohend erhoben...
    Dann starrte sie das Bildnis des jungen Mannes an.
    Es sticht wirklich unter den anderen hervor! Evelyn Sounders' Atemfrequenz erhöhte sich.
    Ein eisiger Schrecken durchfuhr sie, als sie plötzlich bemerkte, wie in dem Gesicht des jungen Mannes ein Muskel zuckte...
    Unwillkürlich wich sie einen Schritt zurück.
    Seine Augen!
    Der Blick folgte ihr, ehe das Gesicht wieder vollkommen starr wurde.
    Wie lange willst du deine Augen noch vor dem verschließen, was hier geschieht?
     
    *
     
    Allan Brennans Adresse gehörte zu einer in den Außenbezirken gelegenen Villa. Es handelte sich um einen verwitterten, düster aussehenden Bau, sehr verwinkelt und mit vielen Erkern. Tom parkte den Volvo in der Nähe der Einfahrt. Wir stiegen aus. Nebelschwaden krochen um das graue Gemäuer herum, das hier und da von sich verästelnden Rissen durchzogen wurde. Die Fassade der Villa musste schon sehr lange nicht mehr renoviert worden sein. Auf dem Dach hatte sich Moos gebildet.
    Der Schrei einer Krähe durchschnitt die Stille.
    Und ganz leise hörte man im Hintergrund Klaviermusik.
    Düstere Akkorde im Largo-Tempo.
    "Irgendwer scheint hier recht musikalisch zu sein" meinte Tom. Er drückte kurz meine Hand, bevor wir uns dem Eingang zuwandten. Ein rutschiger Weg aus Natursteinen führte zum Treppenaufgang, der zur zweiflügeligen Haustür führte. Der Vorgarten wirkte ziemlich verkommen. Im Rasen hätte man selbst hochhackige Schuhe komplett verstecken können und die Bäume und Sträucher wirkten morsch und leblos.
    Wir erreichten die Tür.
    Ich fasste mir unwillkürlich an die Schläfe, als ich dort einen leichten Druck spürte.
    "Mentale Energie?", fragte Tom.
    Ich nickte.
    "Ja... Aber nur ganz schwach!"
    "Meinst du, ihr Ursprung liegt hier, in diesem Haus?"
    "Ich weiß es nicht..."
    Ich hatte übersinnliche Energien bereits um den halben Globus herum erspürt. Und die Intensität dieser Empfindungen stand nicht immer mit der räumlichen Nähe ihrer Ursprungsquelle in Zusammenhang.
    Tom betätigte die Klingel.
    Zunächst geschah überhaupt nichts.
    Wir warteten, während sich die feuchte Kühle dieses grauen, dämmrigen Tages durch unsere Kleider fraß.
    Dann versuchte Tom es noch einmal.
    "Die Galeristin scheint Recht gehabt zu haben", meinte er ungeduldig. "Dieser Mr. Brennan ist offenbar kein Freund von unangemeldet auftauchenden Gästen!"
    "Kann ich ihm im Grunde nicht einmal verdenken", erwiderte ich.
    "Hast du Jim je Brennans Namen erwähnen hören, Patti? Versuch dich mal zu erinnern, ob es da doch irgend einen Zusammenhang gibt, den wir bislang übersehen haben..."
    Ich schüttelte energisch den Kopf.
    "Was glaubst du, was ich die ganze Zeit über getan habe, seit ich dieses Bild bei Sounders & McInnerty gesehen habe... Ich zermarterte mir das Gehirn über genau diese Frage. Aber mir fällt in der Hinsicht einfach nichts ein."
    "Soweit ich Jim kannte, interessierte er sich eher für Rock'n Roll als für Malerei..."
    Ich konnte das nur bestätigen.
    "Es ist schon lange her, da äußerte er mir gegenüber mal, dass er die Malerei seit der Erfindung der Fotografie für tot hält... Sicher eine eigenwillige Auffassung, aber..."
    Ich stockte, als nun endlich doch ein Geräusch hinter der Tür dieser verfallenen Villa ertönte. Es handelte sich um ein schabendes Geräusch. So wie die Schritte von jemandem klingen mochten, der seine Füße beim Gehen nicht weit genug vom Boden anhob.
    Ein Schlüssel wurde herumgedreht, mehrere Riegel zur Seite geschoben.
    Dann endlich öffnete sich die Tür für einen Spalt breit.
    Eine knorrige Hand kam hervor, dann ein faltiges Gesicht, dessen blassblaue Augen uns voller Misstrauen musterten.
    "Guten Tag, Sie wünschen?"
    Der Mann, der uns gegenüberstand war mindestens sechzig.
    Seine Haltung war gebeugt. Der Kopf schien beinahe direkt auf den Schultern aufzusitzen. Es wirkte so, als hätte er überhaupt keinen Hals. Da er die Uniform eine Butlers trug, nahm ich nicht an, Allan Brennan persönlich vor mir zu haben.
    "Wir möchten zu Mr. Brennan", erklärte ich.
    "Wollen Sie etwas abgeben? Wenn etwas unterschrieben werden muss, kann ich das machen, Madam..."
    "Nein, nein", wehrte ich ab.
    "Dann leben Sie wohl. Mr. Brennan empfängt keinen Besuch, Madam..."
    Aus dem Flur hörte ich nun die Klaviermusik. Das langsame Largo wechselte in ein Allegro. Die Intensität des Spiel schwoll an, aber die Akkorde waren noch immer düster, mitunter

Weitere Kostenlose Bücher