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Paris im 20. Jahrhundert

Paris im 20. Jahrhundert

Titel: Paris im 20. Jahrhundert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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O schrecklicher Einfluß jener
    Rasse, die weder Gott noch
    König dient, ergeben den
    weltlichen Wissenschaften,
    den gemeinen Maschinenberufen!
    Was würde sie nicht
    alles anstellen, ließe man ihr
    freie Hand, zügellos hingegeben
    jenem unheilvollen
    Geist des Wissens, Erfindens
    und Perfektionierens.

    Paul-Louis Courier
Erstes Kapitel
Erste Allgemeine Bildungskreditbank
    Am 13. August 1960 strömte ein Teil der Pariser Bevölkerung zu den zahlreichen Stationen der innerstädtischen Eisenbahn und fuhr über die verschiedenen Gleisanschlüsse bis dorthin, wo sich einst das Marsfeld erstreckt hatte.
    Es war der Tag, an dem in der
Ersten Allgemeinen Bildungskreditbank,
einer Schule öffentlichen Rechts, die Auszeichnungen verteilt wurden. Seine Exzellenz, der Minister für die Verschönerung von Paris, sollte bei diesen Feierlichkeiten den Vorsitz führen.
    Die
Erste Allgemeine Bildungskreditbank
entsprach voll und ganz den industriellen Tendenzen des Jahrhunderts: was vor hundert Jahren noch Fortschritt hieß, hatte sich ungeheuer entwickelt. Das Monopol, dieses Nec plus ultra der Vollkommenheit, hielt das gesamte Land in seinen Klauen; Gesellschaften schossen aus dem Boden, verzweigten und entfalteten sich, die unsere Väter durch ihre unerwarteten Erfolge wohl in Erstaunen versetzt hätten.
    An Geld fehlte es nicht, doch zu einem bestimmten Zeitpunkt lief es Gefahr, ungenutzt liegenzubleiben, als nämlich die Eisenbahn aus der privaten Hand in jene des Staates überging; da kam es zu einem Überschuß an Kapital, und mehr noch an Kapitalisten auf der Suche nach Finanzspekulationen oder Industriegeschäften.
    Deshalb sollten wir auch nicht über Dinge staunen, die einen Pariser des 19. Jahrhunderts überrascht hätten, wie, unter anderen Wunderwerken, die Schaffung einer Bildungskreditbank. Diese Gesellschaft arbeitete, unter der finanziellen Leitung des Barons von Vercampin, seit rund dreißig Jahren mit Erfolg.
    Durch eine gezielte Vermehrung von Universitätszweigstellen, Gymnasien, Oberschulen, Grundschulen, christlichen Pensionaten, Vorbereitungsklassen, Seminaren, Vorlesungen, Asylräumen, Waisenheimen war eine durchschnittliche Bildung bis in die letzten Schichten der gesellschaftlichen Ordnung gedrungen. Auch wenn niemand mehr las, so konnte doch jeder lesen, ja sogar schreiben; da war kein Sohn eines ehrgeizigen Handwerkers, eines heruntergekommenen Bauern, der nicht Anspruch auf eine Stelle in der Verwaltung erhoben hätte; das Beamtentum entwickelte sich in allen nur möglichen Formen; später werden wir sehen, welches Angestelltenheer von der Regierung im Gleichschritt geführt wurde, und zwar militärisch.
    Hier geht es nur darum zu erklären, wie die Mittel der Ausbildung mit der Zahl der auszubildenden Menschen zunehmen mußten. Hatte man im neunzehnten Jahrhundert nicht die Immobiliengesellschaften, die Unternehmerkonsortien, die Bodenkreditbank erfunden, als man ein neues Frankreich und ein neues Paris schaffen wollte?
    Nun besteht aber zwischen Konstruktion und Instruktion für Geschäftsleute kein großer Unterschied, da im Grunde genommen die Instruktion nichts anderes als eine Art von Bauwerk ist, nur etwas weniger solide.
    Eben dies dachte im Jahre 1937 der durch seine weitverzweigten Geldgeschäfte allseits bekannte Baron von Vercampin; er hatte die Idee, eine riesige Oberschule zu gründen, in welcher der Baum der Lehre alle seine Äste entfalten konnte, wobei er übrigens dem Staat die Sorge überlies, diesen nach Lust und Laune zu stutzen, auszuschneiden und von Ungeziefer zu säubern.
    Der Baron schloß die Gymnasien von Paris und der Provinz, Sainte-Barbe und Rollin, die verschiedenen Einzelinstitute, in einer einzigen Anstalt zusammen; darin zentralisierte er das Unterrichtswesen von ganz Frankreich; das Kapital folgte seinem Ruf, denn er präsentierte die Sache als Industrieunternehmen. Die Geschicklichkeit des Barons war eine Garantie, was die finanzielle Seite betraf. Das Geld strömte herbei. Die Gesellschaft wurde gegründet.
    Im Jahre 1937, unter der Herrschaft Napoleons V., startete er das Geschäft. Seine Reklameschrift wurde in vierzig Millionen Exemplaren gedruckt. Obenauf stand zu lesen:
     
    Erste Allgemeine Bildungskreditbank
     
    Aktiengesellschaft, gegründet durch den in Gegenwart von Rechtsanwalt Mocquart und seinem Amtskollegen, beide Notare zu Paris, am 6. April 1937 unterzeichneten Vertrag und genehmigt durch kaiserliches Dekret vom 19. Mai 1937.
    Stammkapital:

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