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Paris - Stadt der Sehnsucht

Paris - Stadt der Sehnsucht

Titel: Paris - Stadt der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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geblieben.
    Ich habe erreicht, was ich wollte, versuchte sie sich zu trösten. Jeder hatte seinen Arbeitsplatz behalten, der drohende Konkurs war abgewendet worden, und Damon kannte ihre wahre Bedeutung für die Agentur. Sie sollte stolz und erleichtert sein. Aber plötzlich erschienen ihr diese Erfolge ganz unwichtig.
    Polly fühlte sich, als hätte sie alles verloren.
    Am Montagmorgen musste Polly sich überwinden, nicht zum Telefon zu greifen, um sich krankzumelden. Bei dem Gedanken, Damon gegenüberzutreten, brach ihr der Schweiß aus.
    „Bleib einfach hier“, drängte ihr Vater, als Polly ihr Notebook in die Tasche steckte. „Ruf an, sag, dass du krank bist, und stell dein Telefon aus.“
    „Ich habe einen Job, Dad. Verpflichtungen!“, entgegnete Polly scharf.
    Peter Prince hatte zumindest den Anstand, rot zu werden.
    „Wir haben gerade einen riesigen Auftrag bekommen, und ich bin für die Durchführung verantwortlich. Jetzt entschuldige mich bitte. Ich bin spät dran.“
    Auf dem Weg ins Büro fühlte sie sich, als hätte sie Bleigewichte an den Füßen, und sie musste sich zu jedem Schritt zwingen. Wahrscheinlich ist Damon den ganzen Tag auf Meetings, versuchte sie sich zu beruhigen. Vielleicht hatte sie sogar Glück, und er war nach Athen oder New York geflogen. Sie konnte sich nicht entscheiden, was schlimmer war – ihm zu begegnen oder ihn gar nicht zu sehen.
    Schon als sie ihre Etage betrat, bemerkte sie eine seltsame Stimmung.
    „Guten Morgen, Polly!“, grüßte Debbie fröhlich. „Kaffee und ein Muffin stehen auf deinem Schreibtisch.“
    Sie wollte Debbie nicht sagen, dass sie keinen Hunger hatte. Die ältere Frau kannte sie zu lange. Sie würde sofort wissen, dass irgendetwas nicht stimmte.
    Polly lächelte nur. „Danke, Debbie. Um elf habe ich ein Meeting mit meinem neuen Team. Kannst du alle zusammenrufen?“
    „Natürlich. Aber ich habe gerade einen Anruf für dich entgegengenommen. Du sollst runter in die zehnte Etage kommen. In die Buchhaltung.“
    Polly stellte ihre Tasche auf dem Schreibtisch ab. „Warum?“
    „Das weiß ich nicht. Ich führe nur einen Befehl aus. Davon gibt es hier ja genug“, fügte sie ein wenig rätselhaft hinzu. Polly blieb mit dem Gefühl zurück, dass irgendetwas Seltsames vor sich ging.
    Konnte es sein, dass die ersten Gerüchte über Damon und sie die Runde gemacht hatten? Hastig sah sie sich um. Niemand erwiderte ihren Blick. Plötzlich erschien ihr der Gedanke, in die zehnte Etage zu flüchten, ganz verlockend.
    Fünf Minuten später stieß sie die Tür auf und blieb wie angewurzelt stehen. Sie erinnerte sich noch genau an das kalte, unpersönliche Großraumbüro. Doch jetzt sah sie auf eine genaue Kopie ihrer eigenen Büroetage.
    Auf den Schreibtischen standen Fotos neben kleinen persönlichen Gegenständen. Pflanzen füllten leere Flächen und brachten eine beruhigende Atmosphäre in den Raum.
    Fassungslos drehte Polly sich zu einer Frau um, die in ihrer Nähe an einem Arbeitsplatz saß. „Was ist denn hier passiert?“
    „Haben Sie nicht die E-Mail gelesen?“ Lächelnd tippte sie etwas auf ihrer Tastatur, dann winkte sie Polly herbei und zeigte ihr eine Mail. Sie war direkt aus der Chefetage geschickt worden und trug die Überschrift: „Personalisierung der Büroräume.“
    Polly beugte sich über die Schulter der Frau und las:
    Mit sofortiger Wirkung werden den Bürokräften feste Arbeitsplätze zugeteilt. Die Angestellten werden ermutigt, ihre Schreibtische mit persönlichen Gegenständen zu schmücken, wenn sie der Meinung sind, dies würde ihre Produktivität steigern.
    „Ist das nicht toll?“ Die Frau strahlte Polly an. „Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie leid ich es war, von einem Schreibtisch zum anderen zu wandern. Ich musste meine Bücher im Kofferraum von meinem Wagen aufbewahren. Keine Ahnung, wer ihn dazu gebracht hat, seine Meinung zu ändern, aber es muss ein wahres Genie sein.“
    Polly schaffte es, zu lächeln. „Ja, wirklich ganz toll!“
    Was ist hier los? fragte sie sich verwirrt. Aber bevor sie weitere Fragen stellen konnte, klingelte ihr Telefon. Es war Janey, Damons persönliche Assistentin.
    „Hallo, Janey“, antwortete Polly vorsichtig.
    „Der Chef will mit Ihnen reden. In seinem Büro, in fünf Minuten.“
    Mit zitternden Fingern steckte Polly ihr Handy zurück in die Tasche.
    Die Angestellte an ihrem Schreibtisch beobachtete Polly neugierig. „Warum sind Sie heruntergekommen?“, fragte sie freundlich. „Kann

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