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Parker Pyne ermittelt

Parker Pyne ermittelt

Titel: Parker Pyne ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Pyne an Mrs Peters’ Tür. »Hier sind sie!«
    Er reichte ihr eine kleine Gämsledertasche. Sie sah hinein.
    »Meine Diamanten!«
    »Pscht! Hier ist die Halskette mit den Imitationen. Nicht schlecht, was denken Sie?«
    »Einfach wunderbar.«
    »Aristopoulos ist ein pfiffiges Kerlchen.«
    »Glauben Sie denn nicht, dass sie Verdacht schöpfen könnten?«
    »Wie sollten sie? Sie wissen, dass Sie die Halskette mit sich führen. Sie übergeben sie. Wie sollten sie uns dieses Tricks verdächtigen?«
    »Nun, ich finde es einfach wunderbar«, wiederholte Mrs Peters und gab ihm die Halskette zurück. »Würden Sie sie bitte überbringen? Oder verlange ich zu viel von Ihnen?«
    »Selbstverständlich überbringe ich sie. Geben Sie mir einfach nur den Brief, damit ich weiß, wo ich hinmuss. Danke. Nun, gute Nacht und bon courage. Sie werden Ihren Jungen zum Frühstück wieder bei sich haben.«
    »Oh, wenn es nur wahr wäre!«
    »Nun, machen Sie sich keine Sorgen. Überlassen Sie alles mir.«
    Mrs Peters hatte keine ruhige Nacht. Wenn sie schlief, litt sie unter furchtbaren Albträumen. Träume, in denen bewaffnete Banditen in gepanzerten Wagen eine Salve auf Willard abfeuerten, der in seinem Schlafanzug den Berg hinunterlief.
    Als sie aufwachte, war sie dankbar dafür. Endlich waren die ersten Sonnenstrahlen zu sehen. Mrs Peters stand auf und zog sich an. Sie setzte sich hin – und wartete.
    Um sieben Uhr klopfte es an ihre Tür. Ihre Kehle war so trocken, dass sie kaum sprechen konnte.
    »Kommen Sie herein«, sagte sie.
    Die Tür öffnete sich, und Mr Thompson trat herein. Sie starrte ihn an. Die Worte blieben ihr im Halse stecken. Sie hatte die furchtbare Vorahnung einer Katastrophe. Und dennoch klang seine Stimme völlig natürlich und sachlich. Es war eine klare, freundliche Stimme.
    »Guten Morgen, Mrs Peters«, sagte er.
    »Wie können Sie es wagen, Sir! Wie können Sie – «
    »Sie müssen meinen recht ungebührlichen Auftritt zu dieser frühen Stunde entschuldigen«, sagte Mr Thompson. »Aber verstehen Sie bitte, ich bin aus geschäftlichen Gründen hier.«
    Mrs Peters beugte sich mit vorwurfsvollem Blick nach vorne. »Also haben Sie meinen Jungen entführt! Es gab überhaupt keine Banditen!«
    »Es waren ganz sicher keine Banditen. Nicht überzeugend gemacht, dieser Teil, dachte ich. Es fehlte die Hand des Künstlers, gelinde gesagt.«
    Mrs Peters hatte nur einen Gedanken. »Wo ist mein Junge?«, verlangte sie zu wissen, und ihr Blick glich dem einer wütenden Tigerin.
    »Um genau zu sein«, sagte Mr Thompson, »sitzt er hier vor der Tür.«
    »Willard!«
    Sie riss die Tür auf und drückte Willard an ihre Brust. Er war blass, mit der Brille auf der Nase und offensichtlich einer Rasur bedürftig. Mr Thompson betrachtete die Szene mit wohlwollendem Blick.
    »Dennoch«, sagte Mrs Peters, die sich plötzlich zusammenriss und sich an ihn wandte, »werde ich Ihnen das Gesetz auf den Hals hetzen. Oh ja, das werde ich.«
    »Du liegst völlig falsch, Mutter«, sagte Willard. »Dieser Gentleman hat mich gerettet.«
    »Wo warst du?«
    »In einem Haus oben bei den Klippen. Gerade mal eine Meile weit weg.«
    »Und erlauben Sie mir bitte, Mrs Peters«, sagte Mr Thompson, »Ihnen Ihren Besitz zurückzugeben.«
    Er reichte ihr ein kleines Päckchen aus lose ineinandergewickelten Taschentüchern. Das Papier fiel herunter, und das Diamanthalsband kam zum Vorschein.
    »Sie brauchen den anderen, kleinen Beutel mit den Steinen nicht wie Ihren Augapfel zu hüten, Mrs Peters«, sagte Mr Thompson lächelnd. »Die echten Steine sind immer noch in der Kette. Der Gämslederbeutel enthält einige beachtliche Imitationen. Wie Ihr Freund schon sagte, Aristopoulos ist ein echtes Genie.«
    »Ich verstehe kein einziges Wort«, sagte Mrs Peters schwach.
    »Sie müssen diesen Fall aus meiner Perspektive betrachten«, sagte Mr Thompson. »Meine Aufmerksamkeit wurde durch die Verwendung eines bestimmten Namens geweckt. Ich habe mir erlaubt, Ihnen und Ihrem fetten Freund nach draußen zu folgen und bei diesem – ich gebe es ehrlich zu – unheimlich interessanten Gespräch dabei zu sein. Ich empfand es als so anregend, dass ich den Hotelchef ins Vertrauen zog. Er schrieb sich die Nummer auf, die Ihr glaubwürdiger Freund anrief, und er sorgte auch dafür, dass ein Kellner Ihr Gespräch im Speisesaal heute Morgen mithörte.«
    »Der gesamte Plan war bestens durchdacht. Sie wurden zum Opfer einiger sehr schlauer Juwelendiebe. Sie wissen alles über Ihr

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