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PARKER schnappt den Waffenklau

PARKER schnappt den Waffenklau

Titel: PARKER schnappt den Waffenklau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Dönges
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überlegte Parker. »Allerdings kann meine bescheidene Wenigkeit eine gewisse Besorgnis nicht verhehlen. Myladys Sehkraft ist nicht unbedingt als vollwertig zu bezeichnen, aber leider weigert sie sich, eine Sehhilfe in Anspruch zu nehmen.«
    Parker lüftete höflich die Melone und zog sich gemessenen Schrittes zurück. Die an den Baum gefesselten Soldaten sahen ihm entsetzt nach. »Bleiben sie hier, Mann, binden Sie uns los!« brüllte der Colonel, dem dicke Schweißperlen auf der Stirn standen. »Ich möchte Ihnen da einiges erzählen, was Sie sicher interessieren wird.«
    »Vielleicht etwas später, Sir.«
    Parker grüßte erneut und verschwand wie angekündigt in dem angrenzenden Wäldchen.
    Selbstverständlich hatte er dafür gesorgt, daß Mylady kein Unheil anrichten konnte. Er hatte die eigentlichen Geschosse aus dem Ladeschacht des Panzers entfernt und nur die Explosivladungen an ihrem Platz belassen. So würde es zwar eindrucksvoll knallen, wenn Mylady den Auslöser fand, ein Geschoß aber würde die Panzerkanone nicht verlassen.
    Einen Moment später war es soweit. Parker hatte sich kaum hinter einem Baum aufgebaut, als der Panzer auch schon Feuer spie. Es krachte ohrenbetäubend, und Myladys Kopf erschien im Turmluk, um nach einem etwaigen Treffer Ausschau zu halten. Sie verschwand sofort wieder und feuerte erneut.
    Parker begab sich zurück zu der Eiche mit den vor Schreck starren Soldaten und öffnete einen Klappspaten, der gleichfalls aus dem Kofferraum seines hochbeinigen Monstrums stammte. Zuvor warf er eine kleine Nebelbombe und klemmte sich wieder seine Filterzigarre in den Mund.
    Die Nebelwolke hüllte die Männer, den Baum und ihn selbst ein und vermittelte sowohl Lady Agatha als auch den Soldaten den Eindruck, daß in der Nähe ein Panzergeschoß detoniert war.
    Während die gefesselten Männer angstvoll den nächsten Schuß erwarteten, scharrte Parker mit dem Klappspaten konzentriert den Boden rings um die Eiche auf und schaffte einige eindrucksvolle >Bombentrichter<, die Mylady sicher ausgezeichnet gefallen würden. Dazu hieb er einige Zweige der benachbarten Büsche und Bäume ab und beschädigte auch den Stamm der Eiche oberflächlich, obwohl ihm das eigentlich zuwider war.
    Als sich der Nebel verzogen hatte, sah das Gebiet rings um den Baum tatsächlich wie nach einem Gefecht aus.
    Mylady hatte inzwischen den Panzer verlassen und kam, ihren Handbeutel schwingend, näher.
    »Mister Parker, was sagen Sie dazu?« rief sie schon von weitem und wies triumphierend auf die Einschlagtrichter.
    »Das war doch Maßarbeit erster Güte, gelernt ist eben gelernt!« Sie blieb vor der Eiche mit den vor Angst halb ohnmächtig in ihren Fesseln hängenden Männern stehen und musterte neugierig das vermeintliche Ergebnis ihrer Schießübung.
    »Außerordentlich eindrucksvoll, Mylady, nur Mylady konnten mit solcher Präzision arbeiten«, sagte Parker und zog symbolisch die Melone.
    »Nicht wahr?« strahlte sie und glaubte selbst daran. »Eigentlich bin ich noch besser, als ich selbst vermutet hatte, Mister Parker.«
    »Eine durchaus beglückende Entdeckung für Mylady«, fand Parker höflich.
    »Bei Ihnen ist ja ‘ne Schraube locker«, schluchzte der entnervte Colonel und starrte grimmig.
    »Er hat mich beleidigt, Mister Parker«, freute sie sich und versetzte ihm eine Ohrfeige. »Ich hoffe, Sie werfen mir noch mehr Unfreundlichkeiten an den Kopf, Sie Lümmel!« äußerte sie hoffnungsvoll.
     
     
    *
     
    »Was ist das für ein Geräusch, Mister Parker?« erkundigte sich Lady Agatha etwas später, als sie ihr Verhör einen Moment unterbrach, um ihren angegriffenen Kreislauf zu stützten.
    »Offensichtlich ein Motorrad, das sich auf der Straße nähert und gerade eben angehalten wird«, antwortete Parker höflich.
    Einen Augenblick später erschien ein junger Soldat auf der Lichtung und sah sich irritiert um.
    »Wer sind Sie denn, junger Mann, und was wollen Sie hier?« verlangte die Lady zu wissen. »Hier findet ein Geheimverhör statt. Sie haben nichts dabei zu suchen. Ist das klar?«
    Der Soldat sah sie verwirrt an und starrte entgeistert auf die nach wie vor an den Baum gefesselten Männer. Als er den Colonel erblickte, knallte er die Hacken zusammen und salutierte.
    »Lassen Sie den Unsinn, junger Mann. Dieses Subjekt hat Ihnen ab sofort nichts mehr zu sagen«, herrschte Lady Agatha ihn an und musterte ihn eisig, woraufhin der Soldat sich unwillkürlich ein paar Schritte zurückzog.
    »Man hat Sie vom

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