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PARKER schnappt den Waffenklau

PARKER schnappt den Waffenklau

Titel: PARKER schnappt den Waffenklau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Dönges
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zwingen«, erwiderte Parker höflich und schickte ein weiteres Geschoß auf die Reise. Diesmal handelte es sich um eine perforierte, plastikummantelte Spezialkapsel, die ein hochwirksames Betäubungsmittel enthielt, das Parker in seinem Privatlabor entwickelt und von einem befreundeten Chemiker in Kleinserie hatte herstellen lassen.
    Die Kapsel stieg auf dem ersten Teil ihrer Luftreise steil an und schien dem Himmel entgegenstreben zu wollen.
    »Ich dachte, sie wollten den Panzer und nicht den Mond treffen, Mister Parker«, konnte sich die Lady nicht verkneifen zu lästern und schüttelte vorwurfsvoll den Kopf. »Sie werden älter, Mister Parker, geben Sie es ruhig zu. Solche Fehlleistungen wären Ihnen früher nicht unterlaufen.«
    »Wie Mylady zu wünschen geruhen«, reagierte Parker würdevoll, ohne sich von ihrer Stichelei aus der Ruhe bringen zu lassen.
    Die Kapsel hatte inzwischen den Scheitelpunkt ihrer ballistischen Bahn erreicht und senkte sich wieder.
    Sie raste genau auf den Schützenpanzer zu und… verschwand im geöffneten Turmluk.
    »Zufall, Mister Parker, bilden Sie sich nur nichts darauf ein«, wußte die Lady sofort. »Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn, Sie haben Glück gehabt, weiter nichts.« Sie ärgerte sich, daß die Kapsel entgegen ihrer Erwartung doch getroffen hatte und machte keinen Hehl daraus. Verärgert nahm sie einen Schluck Cognac, um ihre Enttäuschung loszuwerden.
    Aus dem Turmluk drang dichter Nebel, der sich rasch ausbreitete und in der frischen Luft auflöste. Aus dem Panzerinnern drangen Flüche, lautes Husten und Schreie. In der Öffnung erschien ein Soldat, der sich herausziehen wollte, dann aber offensichtlich von seinen Kräften verlassen wurde und in den Panzer zurückrutschte.
    Parker wartete noch einen Moment, dann lüftete er die Melone und wandte sich an seine Herrin. »Die Besatzung dürfte jetzt ausgeschaltet sein und auf ihre Bergung warten, um Mylady zur Verfügung zu stehen. Man darf empfehlen, noch einige Minuten durch diesen Filter zu atmen, wenn man sich in der Nähe des Panzers aufhält.«
    Er reichte Agatha Simpson eine Kunststoffmaske, die mit einem Atemfilter versehen war. Er selbst steckte sich eine seiner Spezialzigarren in den Mund, die gleichfalls einen Filter enthielt, durch den man gefahrlos das verwendete Betäubungsmittel einatmen konnte.
    Lady Agatha streifte ihre Maske mehr als flüchtig über. Sie brannte darauf, die Panzerbesatzung vor sich zu sehen und zu vernehmen.
    »Geht das denn nicht schneller, Mister Parker.« nuschelte sie unter der Maske, während Parker bereits auf dem Fahrzeug stand und den ersten Mann aus der Luke hievte.
    Als er einen zweiten Soldaten vorsichtig neben dem Panzer ins Gras gleiten ließ, sah er, daß sich auch seine Herrin zur Ruhe begeben hatte. Anscheinend hatte sie ihre Maske leichtsinnigerweise abgenommen, um den bewußtlosen ersten Mann anzusprechen, und dabei eingeatmet.
    Parker nutzte die Gelegenheit, um auch die übrigen Besatzungsmitglieder zu bergen und beugte sich dann über seine Herrin, um sie aufzuwecken. Er tränkte ein blütenweißes Taschentuch mit Cognac und wedelte damit diskret vor Myladys Nase herum.
    Sofort schlug sie die Augen auf und schnüffelte. Automatisch griff sie nach dem gereichten Becher und trank, um ihre Lebensgeister zu beleben.
    »Das haben Sie doch mal wieder absichtlich gemacht, Mister Parker«, beschwerte sie sich, nachdem sie wieder voll bei Bewußtsein war. »Sie haben mir eine schadhafte Maske gegeben, um mich einzuschläfern und sich an meiner Hilflosigkeit zu weiden.«
    »Eine derartige Handlungsweise würde meiner bescheidenen Wenigkeit nicht mal andeutungsweise in den Sinn kommen, Mylady«, versicherte Parker höflich. »Man muß davon ausgehen, daß sich Myladys Maske lockerte und auf diese Art Zutritt für den an sich ungefährlichen Spray geschaffen wurde.«
    »Nun, darüber reden wir ein andermal«, verkündete sie und sah ihn eisig an. »Jetzt werde ich erst mal die Lümmel hier vernehmen.«
    Sie nahm Parkers hilfreich hingestreckte Hand und wälzte sich mühsam auf die stämmigen Beine. Dann schritt sie die Reihe der Panzersoldaten ab.
    »Kommt mir dieses Subjekt nicht bekannt vor, Mister Parker?« erkundigte sie sich, als sie vor dem letzten Mann in der Reihe stehenblieb. »Ich würde nur zu gern wissen, ob Sie ahnen, an wen mich dieser Lümmel erinnert.«
    Selbstverständlich wußte sie wieder mal nicht, um wen es sich handelte, und mußte zur Information

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