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PARKER schnappt den Waffenklau

PARKER schnappt den Waffenklau

Titel: PARKER schnappt den Waffenklau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Dönges
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Parkers Gedächtnis in Anspruch nehmen.
    Der Butler wußte sofort Bescheid. »Es handelt sich um jenen Leutnant-Colonel, der den Raketentransport leitete, der Mylady vor wenigen Tagen auf der Heimfahrt nach London begegnete. Mylady hatten besagten Colonel schon gefangengenommen, als er durch einen Überraschungsangriff eines Schützenpanzers wieder befreit wurde.«
    »Richtig, Mister Parker, Ihr Gedächtnis funktioniert ja mal«, verkündete sie ungeniert. »Hätten Sie damals besser aufgepaßt, hätte mich der Lümmel jetzt nicht schon wieder angreifen können… Aber diesmal entkommt er mir nicht, ich werde ihn streng verhören und danach als Zielscheibe für eine kleine Schießübung benutzen.«
    »Mylady planen, den Panzer einem Test zu unterziehen?« ahnte Parker, der seine Herrin nur zu gut kannte.
    »Allerdings, Mister Parker, ich möchte wissen, ob ich einen Panzer noch immer so souverän handhaben kann wie damals, als ich in der Wüste kämpfte und dabei einen unserer Tanks steuerte.«
    »Waren Mylady damals nicht noch sehr jung.« erkundigte sich Parker höflich, der blitzschnell überschlug, daß seine Herrin damals höchstens fünfzehn gewesen sein konnte.
    »Das stimmt, Mister Parker, und gerade das hat mir die Bewunderung des ganzen Landes eingetragen!« schwindelte sie ungeniert weiter. »Aber lassen wir das, ich möchte nicht sentimental werden.« Sie räusperte sich und drückte dem Colonel diskret ihre Schuhe in die Seite. »Wachen Sie auf, ich habe mit Ihnen zu reden!« grollte sie und sah ungeduldig auf ihn herab.
    »Möglicherweise könnten Myladys Hutnadel ein wenig nachhelfen«, schlug Parker vor, als sich der Mann nicht rührte.
    »Eine gute Idee, Mister Parker!« Sie zog die bratspießähnliche Nadel aus ihrem Hut und rammte sie dem Colonel ins Gesäß. Der jaulte entsetzt auf und sprang beinahe senkrecht in die Luft. Nachdem er wieder auf dem Hinterteil gelandet war, wollte er sofort wieder aufspringen und sich auf die Lady stürzen. Mitten in der Bewegung erstarrte er. Myladys Hand klatschte auf seine Wange und überredete ihn zu einem kleinen Salto, der allerdings nicht so recht glückte. Er taumelte rückwärts in einen dornenbewehrten Busch und schrie erneut auf.
    »Wie kann man nur so ungeschickt sein!«
    Agatha Simpson schnalzte mißbilligend mit der Zunge und reichte ihm die Hand, um ihm aus dem Dornenbusch zu helfen. Dabei passierte ihr jedoch ein kleines Mißgeschick. Ihre Hand rutschte irgendwie an der seinen ab und brachte ihn prompt um sein Gleichgewicht.
    Der Mann fiel nach hinten zurück und wieder voll in die Dornen, was ihn veranlaßte, wie ein Wolf bei Vollmond zu heulen und seinen Schmerz in die Welt zu brüllen.
    Mittlerweile war Parker nicht untätig geblieben. Die restlichen Besatzungsmitglieder waren nach und nach aufgewacht und wollten aktiv werden. Parker klopfte der Reihe nach bei ihnen mit dem stahlblechverstärkten Rand seiner Melone an und brachte sie erneut zur Ruhe.
     
     
    *
     
    »Das ist doch Wahnsinn, Mann, das ist glatter Mord!« keuchte der Colonel, der mit seinen Leuten am Stamm einer Eiche stand und daran mit zähem Blumendraht aus Parkers Privatbeständen festgebunden war.
    Die grünuniformierten Brüste der Männer zierten weiße Ringe, die Parker dort mittels einer im Kofferraum seines Wagens mitgeführten wasserlöslichen Farbe angebracht hatte. Diese Ringe leuchteten kräftig und unübersehbar in der nachmittäglichen Sonne und waren mit Sicherheit auch in dem Schützenpanzer auszumachen, der gut fünfzig Meter entfernt auf einer Lichtung stand und mit seiner Kanone auf die Männer zielte.
    Mylady war gerade dabei, mit Hilfe einer Klappleiter aus Parkers Bordausrüstung in den Panzer zu klettern. Sie hatte die erklärte Absicht, eine kleine Übung zu veranstalten und die weißberingten Soldaten als Angriffspunkt zu benutzen.
    »Sie brauchen sich nicht zu sorgen, Mylady ist nach eigenen Angaben eine ausgezeichnete Panzerfahrerin«, erklärte Parker würdevoll den heftig schwitzenden Männern.
    »Diesen Unsinn glauben sie doch wohl selbst nicht«, knurrte der Colonel gereizt. »Noch nie wurden Frauen eingesetzt, schon gar nicht als Panzerbesatzung. Ihre Chefin ist übergeschnappt, das ist alles, und wenn Sie sich nicht mitschuldig machen wollen an einem Massenmord, dann binden Sie uns los, Mann, und zwar schnell, bevor die Wahnsinnige kapiert hat, wie man die Kanone betätigt.«
    »Mylady planten an und für sich, an der Eiche vorbeizuzielen«,

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