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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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überrascht die Fäuste sinken. »Du? Mich?«
    »Als du von dort zurückgekommen bist, habe ich gedacht, du würdest mich – uns – hier zurücklassen. Aber ich sollte dich eigentlich besser kennen.«
    Ich seufzte. »Du kennst mich ja, Teece. Die Wahrheit ist – ich wollte schon. Nur aus anderen Gründen, als du denkst.«
    Ich zögerte. Ich hatte ihm nichts davon gesagt – sollte ich nun? Die Chancen, dass ich von meiner nächsten Spritztour wiederkam, rangierten irgendwo im absoluten Minus-Bereich. Irgendwie erschien es mir wichtig, dass er alles wusste, falls ich tot oder lebenslang im Knast enden sollte.
    Sein starrer Blick durchbohrte mich. Wasserblaue Augen – leicht gekränkt, immer besorgt.
    Ich ließ mich auf die Couch sinken.
    »In Mo-Vay… Ich habe dort die Besinnung verloren, als alles zu Ende ging – als ich bei Tulu gewartet habe. Ich bin aufgewacht, und Loyl hat auf mich gewartet. Er hat mir gesagt, ich hätte mich verwandelt… Ich hätte meine G-g-gestalt gewechselt. Und ich habe ihm geglaubt, weil… na ja… ich hab’s versucht. Ich habe aufgehört, gegen den Parasiten anzukämpfen, und ließ mich von ihm übernehmen.«
    Teeces Gesicht nahm einen ungläubigen Ausdruck an, und ich beeilte mich, mich zu rechtfertigen.
    »Eine andere Waffe hatte ich nicht mehr, Teece. Ich lag im Sterben, und ich wollte der Cabal ein bisschen Zeit verschaffen, damit sie Ike besiegen konnte. Ich dachte, ich bekäme vielleicht die Kraft, ein bisschen länger durchzuhalten, wenn ich mich komplett vom Parasiten übernehmen ließ.«
    »Und…?«
    »Loyl sagte, ich hätte mich komplett in ein schuppiges Monster verwandelt, und meine Wunden wären verheilt. Ich habe ihm geglaubt. Aber ich wollte zurückkommen und dich sehen, die Dinge in Ordnung bringen, die in Unordnung geraten waren, bevor ich fortgegangen bin. Und ich musste fort, Teece. Kein anderer außer mir selbst würde mich niederschießen… verstehst du?«
    Er nickte bedächtig und verarbeitete dabei sämtliche Nuancen und Nebenbedeutungen meines Geständnisses.
    »Aber jetzt glaubst du, dass du gar nicht die Gestalt gewechselt hast, korrekt?«
    Ich nickte langsam. »Ich habe eine… Verbündete. Eine Raubvogelpilotin. Sie hat mich ein paarmal kontaktiert. Beim letzten Mal hat sie mir gesagt, dass sie Wombebe entführt hat, einen der Wilden aus Mo-Vay.«
    »So jemanden nennst du eine Verbündete?«
    »Sie will, dass ich denjenigen aufhalte, wer immer auch sich bei uns als Gott aufspielt. Sie sagt, dass sie mich per Teleskop bewusstlos in Mo-Vay hat liegen sehen. Sie schwört, dass ich nicht die Gestalt gewechselt habe und dass Loyl lügt.«
    »Du glaubst ihr?«
    »Ja.« Ich versuchte überzeugt zu klingen.
    »Und du erwartest von mir, dass ich dir glaube, egal, wie verrückt es klingt, richtig?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ich möchte nur, dass du mir traust, Teece, so wie ich dir traue.«
    Er machte einen Schritt zum Bett, packte mein Handgelenk und zog mich in seine Arme. Seine Umarmung war noch wunderbarer als in meiner Erinnerung. Sie schmiedete unsere Knochen zusammen.
    »Du erzählst mir nie die ganze Geschichte, wenn du’s eigentlich tun solltest«, brummte mir Teece ins Ohr.
    »Tja, wahrscheinlich.«
    Er sah mich resigniert an und trat zurück. »Komm heute Abend ins Heins. Bis dahin müsste ich etwas haben, das dir hilft.«
    »Danke.« Ich schenkte ihm mein schönstes Lächeln.
    Mir schenkte er einen taxierenden Blick. »Wenn du irgendwohin gehen willst, ohne im Knast zu landen, solltest du inzwischen was an deinem Äußeren ändern.«
    Teece sprach vollkommen sachlich, deshalb konnte ich mich gerade noch zurückhalten, ihm eine reinzuhauen.

 
3
     
     
    »Larry. Tequila.«
    Jeder auf einem Barhocker wandte sich zu mir um und starrte mich an.
    Nachdem ich über die Beleidigung hinweggekommen war, hatte ich den Sinn von Teeces Vorschlag eingesehen und die Zeit genutzt, um mir einen anderen Look zu verschaffen. In meinen normalen Klamotten wäre ich im Nullkommanichts verhaftet worden.
    So stand ich also da: blutrote Haare bis zur Taille, hüftenger schwarzer Lederminirock (aber lang genug, um die an den Oberschenkeln festgeschnallten Messerscheiden zu verdecken), Stöckelschuhe und eine Art geschlitztes Korsett, unter dem ich mein gepanzertes Leder-Tanktop versteckte.
    Teece schwang sich sofort vom Hocker und glotzte mich an.
    »Klappe«, knurrte ich ihn an, ehe er etwas sagen konnte.
    Er sagte auch nichts. Er war viel zu sehr damit

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