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Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe

Titel: Parrish Plessis 03 - Crash de Luxe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marianne de Pierres
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eifersüchtige Bankerin.
    »FÜNF PROZENT?« Als Teece neben mir aufbrüllte, zuckte ich zusammen. Er schob den Kopf zwischen mein Gesicht und das Holo. »Das ist sogar für deine Verhältnisse beknackt, Gee.«
    Ich stieß ihn aus dem Weg. »Ein Prozent, aber ich bekomme Zugriff darauf, wann immer ich will. Und in drei Monaten verhandeln wir neu.«
    »Abgemacht«, sagte Gigi.
    »Wir kommen sofort rüber.« Ich murkste die Verbindung ab.
    Teece packte mich am Arm. »Was denkst du dir eigentlich?«
    »Was suchst du denn hier?«
    Er schenkte mir einen finsteren Blick, der mich mit Stolz erfüllte. »Wenn du dich da drüben umbringen lassen willst, ist das deine Sache; aber ich werde nicht zulassen, dass du Ibis mit hineinziehst.«
    Ich zuckte mit den Schultern, als wäre mir der Gedanke nie gekommen, als sei ich längst einen Schritt weiter. »Die Abmachung mit Gigi können wir später immer noch annullieren.«
    »Wonach suchst du?«
    »Ike del Mortes Strafmaß.«
    Er biss die Zähne zusammen und sagte kein Wort.
    Ich war schon zur Tür hinaus. Wenn ich nicht bald aus dem Tert herauskam, würde ich bei irgendeinem Handgemenge sterben. Aus dem einen oder anderen Grund wollte jeder ein Stück von mir, und ich hatte Wichtigeres zu tun als Parrish, Kriegerkönigin der Kommunalen Müllkippe, zu spielen.
     
    Gigi erwartete uns hinter aufwändigeren Sicherheitsmaßnahmen, als sogar Raul Minoj, mein Lieblings-Waffenhändler, sich leisten konnte. Sie roch auch übler.
    »Teece wird die Einzelheiten später mit dir absprechen«, sagte ich.
    »Nix Einzelheiten«, lachte Gigi auf. »Sobald Geld reinkommt, buche ich meinen Anteil ab.«
    Die beiden maßen einander mit feindseligen Blicken. Unternehmer und Banker. Das hatte Tradition.
    »Hört auf, euch um die Knochen zu zanken, ihr zwei. Man könnte sagen, ich habe es eilig, Gigi.«
    Mit einer Kopfbewegung deutete sie in eine Zimmerecke, die halb mit Vorhängen abgetrennt war. »Schwitzt mir bloß nicht die Kokons voll.«
    Zwei Ganzkörperfutterale lagen in der Ecke; sie wirkten wie Menschen, denen man das Fleisch ausgesaugt hatte wie eine Spinne einem Insekt. Keiner von beiden verfügte über Wiederbeatmer oder Biomonitore.
    »Keine Absicherung«, flüsterte Teece. »Wenn du mich da drin verlierst, bist du darauf angewiesen, dass Gigi dich rechtzeitig losstöpselt. Willst du es noch immer riskieren?«
    Ich warf Gigi einen Blick zu. Sie verschlang gerade einen Karton mit warmem Gebäck und schleckte sich den Zucker von den Fingern.
    »Gee, falls ich in Schwierigkeiten gerate, solltest du lieber zusehen, dass du mich da rausholst. Sonst wird mein Geist dir keine Ruhe lassen.«
    »Ist klar«, rülpste sie.
    Ihr beruhigendes Lächeln gefiel mir kein bisschen.
    »Machen wir voran«, sagte ich.
     
    Der erste Kokon stank so schlimm nach Gigi, dass ich ihn Teece überließ.
    »Der ist mir zu groß«, log ich.
    Er runzelte die Stirn und schluckte ein paar Mal; dann zog er sich aus und schlüpfte hinein.
    Bei dem anderen folgte ich seinem Beispiel, wobei ich übersah, wie er mich anstarrte. Das Futteral roch besser als das erste, aber es klebte mir fleckenweise an der Haut wie billiges Heftpflaster.
    »Soll ich meine Geruchsverstärker abschalten?«
    Teece schüttelte den Kopf. »Gigis Krempel arbeitet visuell und hat nur einfache Akustikfunktionen. Vreal zweiter Generation.«
    Er verschwendete keine Zeit, um sich zu orientieren, sondern warf uns gleich in Vollimmersion, ehe ich auch nur eine Chance zum Blinzeln erhielt – das war seine Rache für meine herrischen Mätzchen. Seit der Netschool hatte ich keine echte Vreal-Erfahrung mehr gehabt, und damals hatten wir nur die üblichen Touristenziele besucht; der Kopfsprung ließ mein Gehirn daher unter einer Flut von Sinneseindrücken förmlich aufkreischen.
    Ich übergab mich in die Maske und hörte, wie das Erbrochene in den Speichelsauger lief.
    Das habe ich nun davon, dass ich Teece den Stinkehandschuh gegeben habe.
    Er manövrierte uns an die Spitze der Startfeldschlange.
    Ich stierte in die Weite. Die visuelle Repräsentation meiner Netschool war ein Regenwald gewesen: ineinander verflochtene Pflanzen und Nährstoffe suchende Wurzeln. Darunter, zwischen den Wurzeln, lag der organische Abfall: ein System, das gleichzeitig lebte und starb, sich fortpflanzte und verging.
    Gigis Metaphern passten eher zu den Stadtbildern der ursprünglichen Virtuals. Highways und Wohnblöcke. Straßen und Ladenfronten.
    Ich entdeckte das Spiegelbild des

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