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Partials 1 – Aufbruch

Partials 1 – Aufbruch

Titel: Partials 1 – Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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das hat uns ja noch nie gestört.«
Sie nahm sich einen Rollstuhl, wartete kurz vor der Tür und blickte zurück.
Kira und die anderen überprüften die Waffen und nickten. Dann schob Xochi den
Rollstuhl auf den Flur.
    Sofort donnerte eine Salve durch den Gang. Die vier Freunde sprangen
hinter dem Rollstuhl her und schossen auf die verdutzten Gegner, die auf das
falsche Ziel gefeuert hatten. Xochi führte sie an und stolperte, als ein Schuss
ihren Arm traf, hatte aber schon die Entbindungsstation erreicht und warf sich
gegen die Tür, die jedoch nicht nachgab. Sie trat zurück, schoss das Schloss
heraus und stürzte hinein. Marcus folgte etwas langsamer. Entweder zielte er
schlecht, oder er verfehlte die gegnerischen Soldaten absichtlich, weil er sie
nicht töten, sondern nur erschrecken wollte, damit sie in Deckung blieben. Es
schien zu funktionieren. Kira und Jayden schossen unablässig weiter, während
sie hinüberliefen. Auf einmal hörte Kira einen einzelnen Schuss, und Xochi
schrie auf. Marcus rannte gleich darauf durch die Tür in die Entbindungsstation,
und Kira vernahm weitere Schritte. Auf einmal spürte sie einen unerträglichen
Schmerz im Bein, wie sie es noch nie erlebt hatte, und ging zu Boden.
    »Hoch!«, knurrte Jayden. Er feuerte weiter in den Flur hinein. »Ich
habe es fast leer geschossen und kann die Leute nicht mehr lange unten halten.«
    Kira rappelte sich auf, doch das Bein war taub und nutzlos. Blut
tränkte schon das Hosenbein und lief auf den Boden. »Ich bin getroffen.«
    »Das weiß ich. Mach, dass du vom Flur verschwindest!«
    So schnell sie konnte, kroch Kira weiter und zog das verletzte Bein
hinterher. Die Schmerzen wurden stärker, sie war der Ohnmacht nahe, weil sie
bereits eine Menge Blut verloren hatte, das sich auf dem Boden sammelte. Jayden
fluchte und versuchte, die gegnerischen Soldaten mit Einzelschüssen unten zu
halten. Kira nahm den Gürtel mit dem Mittel von der Schulter und hielt ihn
hoch.
    »Nimm das und lauf!«, stieß sie hervor. »Lass mich hier und rette
Arwen!«
    Jayden schoss die letzte Kugel ab und warf das Gewehr weg. »Ich
glaube, du kennst mich wirklich nicht sehr gut, Kira.« Er bückte sich, packte
sie an der Schulter und der Hüfte, zog sie hoch und schleppte sie rückwärts zur
Tür der Entbindungsstation, wobei er Kira mit dem eigenen Körper deckte. Die
feindlichen Soldaten schossen, und Kira spürte, wie Jaydens Körper von einem
Treffer und gleich darauf von einem weiteren erschüttert wurde. Seine Atmung
wurde unregelmäßig, und er ging langsamer, blieb aber nicht stehen. Kira
klammerte sich an ihn und rief verzweifelt seinen Namen, als er stöhnte,
fluchte und keuchte. Endlich taumelte er seitwärts durch die Tür der
Entbindungsstation, und sie brachen auf dem Boden zusammen.
    »Jayden!«, rief jemand. Mühsam wandte Kira sich um und entdeckte
Madison, die sich schützend über einen Inkubator beugte. Ihr sank das Herz. Sie
hatte schon entbunden! Kamen sie zu spät?
    Haru war bei ihr, starrte sie zerzaust und mit wilden Augen an und
zielte mit einer Pistole auf Kira. »Lasst die Waffen fallen!«
    »Jayden!«, schrie Madison und wollte auf ihren Bruder zustürzen.
Haru hielt sie mit eisernem Griff fest.
    »Bleib hier!«
    »Er ist verletzt.«
    »Ich sage, bleib hier!«, brüllte Haru. Madison zog sich ängstlich
zurück. »Wir lassen sie nicht in die Nähe unserer Kleinen.«
    »Jayden«, flüsterte Kira, »bleib bei mir!« Sie sah sich rasch um.
Xochi und Marcus standen mit erhobenen Armen an der Wand, die Waffen lagen vor
ihnen auf dem Boden. Marcus wollte zu ihr und helfen, doch Haru schrie, er
solle sich nicht rühren.
    »Keine Bewegung!«
    »Mein Bruder stirbt!«, rief Madison. »Sie muss ihm helfen!«
    Kira richtete sich auf, ohne auf die eigene Verletzung zu achten,
und untersuchte Jaydens Rücken. Er hatte mehrere Kugeln abbekommen. Gleich darauf
war auch Marcus bei ihnen und nahm Jayden vorsichtig den Rucksack ab, um die
Schwere der Verletzungen zu untersuchen. Kira wusste nicht, ob Haru doch noch
nachgegeben oder ob Marcus sich einfach darüber hinweggesetzt hatte.
    Die Soldaten, die den Flur bewacht hatten, standen in der Tür und
zielten auf sie.
    »Sie …« Jayden war fast zu schwach, um sich verständlich zu machen.
»… hat … das … Mittel.«
    »Was hat er gesagt?«, fragte Madison.
    »Er verbreitet die üblen Lügen der Stimme «,
sagte Haru. »Hör nicht auf ihn!«
    »Er sagt, dass ich die Therapie habe.« Kira wandte sich

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