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Partials 1 – Aufbruch

Partials 1 – Aufbruch

Titel: Partials 1 – Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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haben,
hat uns der Angriff eher genutzt als geschadet«, gab Mkele zu bedenken. »Die
Informationen, die die Stimme hatte, und die
Informationen, die sie offensichtlich nicht hatte, geben mir wertvolle Hinweise
auf ihre Spionagetätigkeit.«
    »Das ist ja großartig«, höhnte Hobb. »Aber was war vor dem Angriff?
Wie ist unser Geheimnis zu ihnen gelangt? Wenn Sie so über den Dingen stehen,
warum haben Sie es dann nicht von vornherein verhindert?«
    »Falls Sie dachten, dies bleibe in einer so kleinen Gemeinschaft
vollständig geheim, haben Sie sich etwas vorgemacht«, erklärte Mkele. »Ich habe
mich von Anfang an dagegen ausgesprochen, den Partial hierherzuholen.«
    »Wir haben unsere Entscheidung aufgrund Ihrer Zusicherungen
getroffen«, antwortete Kessler. »Falls es in der Abwehr ein Leck gibt, müssen
Sie es finden …«
    »Wir wussten genau, worauf wir uns einlassen«, versicherte Delarosa.
»Wenn unser Plan mit Miss Walker Erfolg hat, war es das Risiko wert. Die
möglichen Vorteile überwiegen die Nachteile bei Weitem.«
    » Falls es funktioniert.« Kessler warf Kira
einen scharfen Blick zu. »Und falls die Stimme keinen Großangriff startet, ehe wir fertig sind. Das
sind ziemlich viele Unwägbarkeiten.«
    Die reden über meine Arbeit, als wären sie diejenigen, die alles
leisten, dachte Kira. Zuerst wollte sie protestieren, aber dann hielt sie sich
zurück. Nein, sagte sie sich. Wenn wir ihrer Behauptung nach zusammenarbeiteten,
dann legen sie Wert auf einen guten Ausgang. Sie unterstützen das Projekt. Es
spielt keine Rolle, wer gelobt wird, wenn nur ein Heilmittel gefunden wird.
    »Viele Unwägbarkeiten«, griff Hobb die Bemerkung auf, »und es muss
nur einmal etwas schiefgehen, damit wir als Verräter und Kriegsverbrecher dastehen.
Weist hat recht, was die Unruhen angeht. Wenn bekannt wird, dass wir einen
Partial in Gewahrsam haben, wird niemand mehr auf Erklärungen warten. Sie
werden alles zertrümmern, was sie in die Finger bekommen, bis sie ihn gefunden
haben, und dann werden sie auch den Partial vernichten.«
    »Dann müssen wir ihn verlegen«, schloss Skousen daraus. »Der Angriff
auf das Rathaus war ein feindseliger Akt. Wenn die Stimme das Krankenhaus aufs Korn nimmt, wird es gefährlich – für die Patienten, für
die Einrichtungen, für das Gebäude selbst.«
    »Wir können ihn nicht verlegen«, wandte Kira ein. »Das Nassau
Hospital ist die einzige Einrichtung auf der Insel, die alle Ressourcen
besitzt, die zur Untersuchung notwendig sind. Nirgends sonst steht eine solche
Ausrüstung zur Verfügung.«
    »Am besten überhaupt nichts sagen!«, schlug Mkele vor. »Senator
Weists erste Reaktion war richtig, wie meine Simulationen mir verraten. Wenn bekannt
wird, dass wir mitten in East Meadow einen Partial verstecken, gibt es einen
heftigen, gewaltsamen Ausbruch. Die Menschen werden sich auflehnen oder in
Massen zur Stimme überlaufen. Ich empfehle, die
Streifen zu verdoppeln und die Wachen vor dem Senat zu verdreifachen.«
    »Warum machen wir die Sache komplizierter, als sie ist?«, fragte Kessler.
»Wir sollten das Ding einfach hinrichten, und die Sache ist erledigt.«
    »Wir können immer noch eine Menge von ihm lernen«, wandte Kira ein
und unterbrach sich, als Kessler ihr einen wütenden Blick zuwarf. Was hat die
Frau denn bloß?, schien sie zu denken.
    »Dem pflichte ich bei«, sagte Mkele. »Wir müssen allerdings
entscheiden, ob der Nutzen, den wir aus der Untersuchung des Partials ziehen
können, das Risiko wert ist. Miss Walker, können Sie uns einen Bericht über
Ihre Fortschritte geben?«
    Kira sah Mkele an und wandte sich dann an die Senatoren. »Wir
brauchen fünf Tage«, sagte sie rasch.
    »Wir wollen einen Bericht und nicht Ihre Meinung hören.«
    »Die Tests haben bereits wertvolle medizinische Informationen
ergeben«, sagte Kira. »Schon der erste Bluttest verriet uns mehr über die
Physiologie der Partials, als wir bisher wussten. Er hat verstärkte
Blutplättchen …«
    »Es«, unterbrach Skousen.
    Kira runzelte die Stirn. »Wie bitte?«
    » Das Versuchsobjekt hat verstärkte
Blutplättchen«, wiederholte Skousen. »Sie reden über eine Maschine, Kira, und
über keine Person.«
    Kira ließ den Blick durch den Raum wandern und entdeckte eine
Mischung aus Misstrauen und Zorn in den Augen der Senatoren. All das richtete
sich gegen sie, weil sie im Namen des Feinds zu sprechen schien. Das durfte sie
nicht tun, solange die Senatoren überlegten, wann sie ihn endlich

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