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Partials 1 – Aufbruch

Partials 1 – Aufbruch

Titel: Partials 1 – Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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töten
konnten. Seit wann betrachtete sie ihn überhaupt als Person? Sie nickte gehorsam
und blickte zu Boden, um so harmlos wie möglich zu erscheinen. »Entschuldigung,
ich habe mich versprochen. Das Untersuchungsobjekt hat ein verstärktes
Blutplättchensystem, mit dessen Hilfe es Schnittwunden und andere Verletzungen
äußerst schnell heilen kann, mehrfach schneller als bei einem gesunden
Menschen.«
    Weist rutschte auf seinem Stuhl hin und her. »Glauben Sie, diese … diese verstärkten Selbstheilungskräfte könnten uns helfen, RM zu heilen?«
    »Möglicherweise«, antwortete Kira, obwohl es ihrer Ansicht nach
unwahrscheinlich war. Sie musste jedoch Optimismus wecken. »Noch interessanter
ist eine Beobachtung, die ich heute Morgen gemacht habe.« Auch dies übertrieb
sie, doch sie musste sich ein wenig mehr Zeit erkaufen. »Der Atem des Partials
enthält Spuren des neutralisierten RM -Virus.«
    Die Senatoren gaben überraschte Laute von sich. Hobb lächelte sogar.
Kira begriff sofort, wie erfreut sie waren, und sprach hastig weiter. »Ich habe
den Atem des Partials untersucht, um festzustellen, ob Hinweise auf durch die
Luft übertragbare Viren zu finden sind. Diese Viren habe ich als Sporen
bezeichnet, doch an ihrer Stelle fand ich eine deaktivierte, nicht ansteckende
Form des Virus, die im Blut vorkommt. Es sieht in jeder Hinsicht so aus, als
hätte jemand ein RM -Virus seiner virologisch
bedeutsamen Anteile beraubt – es kann sich nicht vervielfältigen, es breitet
sich nicht aus, es bewirkt überhaupt nichts. Das ist der bisher klarste Beweis,
dass die Biologie der Partials uns helfen könnte, RM zu besiegen.«
    Delarosa nickte. »Ich bin beeindruckt.« Sie blickte zu Skousen hinüber.
»War Ihnen dies schon bekannt?«
    »Sie hat es erst heute Morgen entdeckt, und ich hatte noch nicht die
Zeit, ihre Berichte durchzulesen«, antwortete Skousen. Der alte Arzt wandte
sich schwerfällig an Kira. »Sind Sie sicher, dass es sich um das neutralisierte RM -Virus handelt und nicht eher um eine Form, die
nur darauf wartet, aktiv zu werden?«
    Ich wusste, dass er mich darauf anspricht, dachte Kira. »Das
untersuche ich noch.«
    »Nachdem Sie nicht wissen, was es ist, scheinen Sie mir doch etwas
voreilig solche Schlussfolgerungen zu ziehen.«
    »Die wenigen Hinweise, die ich habe, deuten darauf hin, dass die
Schlussfolgerung zutrifft«, beharrte Kira. »Wäre es ein neues Virus, dann
müssten wir irgendwo die Auswirkungen entdecken – neue Symptome, neue
Patienten, eine Epidemie. Er – es – befindet sich
seit einigen Tagen in unserem Gewahrsam, und niemand ist erkrankt. Ich habe
mich länger als jeder Mensch in seiner Gegenwart aufgehalten, und es geht mir
gut.«
    »Und wenn es nun kein neues Virus ist?«, fragte Skousen. »Wenn es
das alte RM -Virus ist, gegen das wir alle immun
sind, sodass die Probe inaktiv bleibt?«
    »Das ist durchaus möglich«, antwortete Kira, »aber auch die andere
Theorie kann zutreffen. Es könnte ein gutes Zeichen sein, und meiner Ansicht
nach ist dies die bisher beste Spur. Dies ist ehrlich gesagt viel mehr, als ich
nach anderthalb Tagen zu finden hoffte.«
    »Möglicherweise ist da was dran«, stimmte Weist zu. Er beugte sich
vor und blickte die anderen Senatoren an. »Wenn es nun wirklich eine Therapie
gibt?«
    »Wir fahren fort wie geplant.« Delarosa warf Weist einen Blick zu,
der nach Kiras Ansicht übertrieben hart war. »Miss Walker, ich stimme Ihrer
Einschätzung zu. Ob etwas dabei herauskommt oder nicht, diese Erkenntnisse
verlangen eine Vertiefung. Bringen Sie in Erfahrung, was Sie herausfinden
können, und zögern Sie nicht, alles anzufordern, was Sie brauchen.«
    »Ich brauche Blut von einem Neugeborenen«, entgegnete Kira sofort.
Sie schnitt eine Grimasse, weil ihr bewusst war, wie grässlich die Bitte war,
und wünschte, sie hätte es etwas zurückhaltender formuliert. »Wenn das nächste
Mal ein Baby geboren wird, brauche ich eine Blutprobe, die schon während des
Durchschneidens der Nabelschnur genommen werden muss. Ich will den Ablauf der
Infektion untersuchen, deshalb ist es wichtig, die Probe möglichst früh zu
nehmen.«
    Delarosa blickte Skousen fragend an, der seufzend nickte. Sie wandte
sich wieder an Kira. »Wir werden unser Möglichstes tun.«
    »Aber wie ist es um die Sicherheit bestellt?«, fragte Skousen. »Ein
Angriff der Stimme auf das Krankenhaus wäre eine
Katastrophe.«
    Delarosa starrte den Tisch an und dachte lange nach. »Mister Mkele,
dies ist Ihr

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