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Partials 1 – Aufbruch

Partials 1 – Aufbruch

Titel: Partials 1 – Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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mir zu helfen oder mir irgendeine Bitte zu erfüllen. Aber
ich möchte dir erklären, dass mir dies sehr wichtig ist. Gestern hast du vermutet, RM bereite uns immer noch große Sorgen. Das trifft
zu. Alles, was ich hier tue – alles, was wir tun –, zielt darauf ab, eine
Therapie zu finden. Deshalb waren wir in Manhattan. Auf dieser Insel erhalten
wir keinerlei Antworten. Ich weiß nicht, ob es dir irgendwie wichtig ist, aber
für mich ist es ungeheuer wichtig. Ich gäbe mein Leben her, um ein Heilmittel
zu entdecken. Es klingt vielleicht verrückt, aber ich möchte dich um einen
Gefallen bitten.« Sie hielt inne und hätte es sich beinahe noch einmal anders
überlegt. Dann hob sie den Gummihandschuh. »Könntest du hier hinein ausatmen?«
    Er zog die Augenbrauen hoch.
    »Du sollst ihn für mich aufblasen«, erklärte sie. »Damit kann ich
deine Atemluft isolieren und im Medicomp untersuchen.«
    Er zögerte. »Sag mir deinen Namen!«
    »Warum?«
    »Weil ich keine Lust habe, dich immer nur Mensch zu nennen.«
    Sie legte den Kopf schief und sah ihn an. Hatte er gescherzt? Seine
Stimme klang so gleichmütig und emotionslos wie immer, aber dahinter glaubte
sie, etwas Verspieltes zu erkennen. Stellte er eine Beziehung zu ihr her?
Prüfte er sie? Der ruhige, berechnende Blick veränderte sich nicht. Was er auch
tat, es musste mehr als einen Grund dafür geben. Sie schürzte die Lippen,
dachte nach und entschloss sich mitzuspielen. »Ich heiße Kira.«
    »Dann sage ich Ja, Kira. Ich blase deinen Gummihandschuh auf.«
    Sie hielt ihm den Handschuh an die Lippen und presste ihn auf die
Haut, während er kräftig hineinblies. Sie brauchten zwei Versuche, ehe alles
dicht war, aber schließlich hatte sie eine kleine Atemprobe. Sie kniff den Handschuh
zu. »Danke.« Dann schob sie die Probe in den Medicomp und kam sich dabei ein
wenig lächerlich vor. Sobald die Kammer geschlossen war, ging sie die Fenster
auf dem Bildschirm durch. Das Gerät suchte von selbst so viele bekannte Stoffe
wie irgend möglich, damit Kira nicht von Hand nachforschen musste.
    Gleich darauf öffnete sich in der Ecke des Bildschirms ein kleines
Fenster mit einer Meldung. Das Gerät hatte in der Datenbank eine teilweise Übereinstimmung
gefunden. Kira schüttelte den Kopf, als sofort danach eine weitere Meldung kam,
dann noch eine, schließlich vier. Sie rief das Bild auf und fand ein bizarres
Proteinmolekül, das ihr völlig unbekannt vorkam, obwohl das Gerät behauptete,
etwas Ähnliches im Speicher zu haben.
    Irgendetwas in Samms Atem ähnelte dem RM -Klecks
stark, ohne mit ihm identisch zu sein. Kiras Finger flogen über den Bildschirm,
als sie das Bild vergrößerte, rotierte und zerlegte. Es war der im Blut
ansässigen Version des RM -Virus bemerkenswert
ähnlich – die Größe und die Form waren vergleichbar, sogar einige Andockpunkte
und Rezeptoren stimmten überein. Es war nicht exakt das RM -Virus,
aber so nahe daran, dass Kira schauderte. Die geringfügigen Unterschiede waren
besonders schlimm, bedeuteten sie doch, dass dies eine neue Form des Virus war.
Eine neue, bislang unbekannte Variante.
    Und Samm atmete sie aus.
    Kira blickte zur Decke hinauf und ließ den Blick von einer zur
anderen Ecke wandern. Zunächst dachte sie daran, einfach laut zu rufen, aber
dann besann sie sich. Ich muss mir das inRuhe
überlegen, dachte sie . Zuerst einmal war sie nicht
krank. Sie hatte keinerlei Symptome, ihr war nicht unwohl, nichts deutete auf
einen krankhaften Virenbefall hin. Während sie den Bildschirm genauer
betrachtete und das Objekt untersuchte, wurde ihr klar, dass es wie RM aussah, aber keineswegs einem Virus ähnelte. Ein Virus
hatte einen Kern, ein kleines Paket mit genetischen Informationen, die in die
Wirtszelle eindrangen und sie veränderten. Die Objekte, die Samm ausatmete,
besaßen keine Nutzlast. Sie suchte sorgfältig danach und ging die verschiedenen
Schichten der Abbildung durch, um die Struktur genau zu erforschen. Soweit sie
es sagen konnte, besaß dieses neue Partikel nicht die Möglichkeit, sich zu
reproduzieren. Es war im Grunde eine nicht ansteckende Version des Virus.
    Was es auch war, das Ding gab Kira reichlich Stoff zum Nachdenken.
Sie verglich das Bild mit anderen Eintragungen in der Datenbank und suchte nach
Hinweisen auf seinen Zweck oder seine Funktion. Zwei Möglichkeiten, die sie
sofort auf dem Block notierte, drängten sich förmlich auf: zuerst einmal, dass
Samms Körper fähig gewesen war, den Klecks zu

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