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Partials 1 – Aufbruch

Partials 1 – Aufbruch

Titel: Partials 1 – Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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in deinem Atem fand, widerspricht deiner Behauptung.«
    Falls dies für Samm neu war, ließ er es sich nicht anmerken. »Hätten
wir euch umbringen wollen, dann wärt ihr tot«, fuhr Samm fort. »Das ist keine
Drohung, sondern eine Tatsache.«
    »Was wollt ihr dann von uns?«, fragte Kira. »Warum habt ihr uns am
Leben gelassen? Was plant ihr? Wart ihr deshalb in Manhattan?«
    Er zögerte einen Augenblick lang. »Vermutlich tätest du alles, um
das Überleben der Menschheit zu sichern. Wie weit gehst du dafür?«
    »Was redest du da?«, fragte sie. »Was willst du andeuten?«
    Er blickte in die Ecke, wo die Kamera alles aufzeichnete, was sie
taten und sagten. Er schloss den Mund und blickte zur Decke hinauf.
    »Nein.« Kira beugte sich über ihn. »Du kannst nicht so etwas sagen
und dann verstummen. Warum hast du zu reden begonnen, wenn du es nicht zu Ende
bringen willst?«
    Er antwortete nicht und erwiderte nicht einmal ihren Blick.
    »Meintest du das gestern? Du kannst es uns nicht sagen, weil du
nicht sterben willst? Ich habe Neuigkeiten für dich, Samm: Du wirst sowieso
sterben. Wenn du etwas zu sagen hast, dann sag es! Du warst aus einem
bestimmten Grund in Manhattan. Willst du nun behaupten, es habe mit RM zu tun?«
    Sie wartete eine geschlagene Minute, doch er schwieg, und sie wandte
sich verärgert zum Fenster und klatschte die flache Hand gegen die Scheibe. Das
Geräusch hallte zurück, aber wie aus weiter Ferne. Das ist aber seltsam, dachte
sie. Sie runzelte die Stirn, betrachtete das Fenster und schlug noch einmal
darauf, um herauszufinden, woher das Geräusch gekommen war. Dieses Mal
passierte nichts. Sie beugte sich vor, und auf einmal hörte sie in der Stadt
eine Reihe lauter Explosionen. Irgendwo hinter den Bäumen, wo die Geräusche
entstanden waren, stieg eine Rauchwolke auf. Es war höchstens einige Blocks
yentfernt. Das Knattern hörte nicht auf, es waren kurze, schnelle Ausbrüche,
doch erst als sie die Menschen rennen sah, erkannte sie es.
    Automatische Waffen. Die Stadt wurde angegriffen.

20
    »Die Stimme «, sagte Senator
Weist. Kira saß mit Mkele und den fünf Senatoren, die bereits an der Anhörung teilgenommen
hatten, in einem Konferenzraum des Krankenhauses. Eine so angespannte
Atmosphäre hatte sie noch nie erlebt. »Das Rathaus wurde getroffen. Es war das
stärkste Team, das bisher vorgestoßen ist, mindestens vierzig Rebellen, und wir
haben keinen einzigen lebend erwischt.«
    »Was wäre geschehen, wenn wir dort gewesen wären?«, fragte Hobb. Das
wellige Haar war feucht von Schweiß, und sein Gesicht war bleich, als er
rastlos im Zimmer hin und her schritt. »Wir haben nicht genug Wächter für
solche …«
    »Der Senat war nicht das Ziel«, schaltete sich Mkele ein. »Da keine
Sitzung anberaumt und kein Senator zugegen war, gab es auch nur eine schwache
Bewachung. Offensichtlich war es ihr Ziel, mit möglichst wenig Widerstand in
das Gebäude einzudringen.«
    »Also ein Raubüberfall?«, fragte Delarosa. »Das verstehe ich nicht.
Alles, was im Rathaus lagert, lässt sich doch viel leichter draußen auf dem
Land beschaffen.«
    »Sie haben den Partial gesucht«, erklärte Mkele. Es wurde still im
Raum. »Die Gerüchte kursieren bereits. Deshalb habe ich Miss Walker zu dieser
Runde eingeladen.«
    »Einer der Soldaten oder Kira hat geplaudert«, erklärte Senatorin
Kessler. »Wir hätten ihr nicht vertrauen dürfen.«
    Kira wollte protestieren und legte sich gerade die erlesensten,
schrecklichsten Beleidigungen zurecht, die sie Senatorin Kessler in das überhebliche
Gesicht schleudern wollte, doch Mkele kam ihr zuvor.
    »Hätte Kira etwas ausgeplaudert, dann hätte man das Krankenhaus angegriffen«,
wandte er ein. »Sehr viel wahrscheinlicher weiß die Stimme nicht genau, was wir in Händen haben, abgesehen davon, dass es wertvoll sein
muss. Offensichtlich wussten die Rebellen nicht, wo es zu finden ist. Auch die
Botschaft an dem Gebäude ist sehr allgemein gehalten: Der
Senat belügt euch. Was hat er zu verbergen? Hätten sie gewusst, was wir
der Öffentlichkeit verheimlichen, dann hätten sie es hingesprüht.«
    »Nur wenn sie einen Aufstand anzetteln wollen«, warf Weist ein.
»Wenn die Sache mit dem Partial durchsickert, passiert genau das.«
    »Ein Aufstand scheint momentan ihr einziges einleuchtendes Ziel zu
sein«, räumte Delarosa ein. »Nur so können sie genug Unruhe stiften, um die
Macht zu übernehmen.«
    »Wenn man berücksichtigt, wie wenig wir letztendlich verloren

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