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Pass Auf Was Du Denks

Pass Auf Was Du Denks

Titel: Pass Auf Was Du Denks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bruce I. Doyle Iii.
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unzertrennlich. Die Liebe, die sie füreinander empfanden, war zunächst stärker als alles, was ihren permanenten Zustand der Glückseligkeit hätte unterbrechen können.
    Es dauerte nicht lange, bis Sidney etwas tat, das Jane nicht gefiel. Sie gab ihm mit klaren Worten zu verstehen, er solle das nie wieder tun. Unwillig stimmte Sidney zu. In diesem Moment schuf er ein Stück Zurückhaltung für sich selbst. In Zukunft würde er diese Handlung unterlassen, nicht weil er es wollte, sondern um Jane einen Gefallen zu tun. Sidneys Verhalten führte dazu, dass ein Teil ihrer Beziehung zu einem Tabubereich wurde. Wir könnten sagen, dass durch die Zurückhaltung eine Tretmine in den Raum zwischen den beiden gelegt wurde. „Tritt nicht dorthin, oder du verursachst eine Explosion.“ Außerdem unterdrückte Sidney seinen Selbstausdruck, er verleugnete ein Stück von sich selbst. Selbstverleugnung führt zu innerem Groll und damit rasch zu Vorwürfen an andere.
    Dann sagte Jane etwas zu Sydney, das ihm nicht gefiel, und er ließ es an ihr aus. „Oh, das spreche ich lieber nicht mehr an“, dachte Jane, und schuf damit eine weitere „Zurückhaltung“. Jetzt lag eine weitere Tretmine zwischen den beiden. Nach und nach wurden immer mehr Bereiche ihrer Beziehung zu Tabuzonen. Bei diesem Hin und Her des sich Zurücknehmens dauerte es nicht lange, bis der Raum zwischen Sydney und Jane so vermint war, dass er beim leichtesten Fehltritt in die Luft gehen konnte. Die Spannungen und die Vorwürfe zwischen den beiden eskalierten immer weiter.
    Einige Jahre später saßen Sidney und Jane sich beim Abendessen gegenüber, und es gab keine sicheren Gesprächsthemen mehr. Fast alles in ihrer Beziehung war tabu.
    Hört sich das bekannt an? Was war passiert?
    Zunächst einmal hat es fast nie mit dem zu tun, was im Moment gerade passiert, wenn jemand in einer Beziehung aufgebracht ist. Es geht um etwas aus der Vergangenheit, das durch die Handlungen oder Worte der anderen Person wieder ausgelöst wurde. Wenn also Sidneys ursprüngliche Handlung Janes Wut hervorrief, dann liegt ihr Ärger nicht in seiner Verantwortlichkeit.
Die Person mit der Emotion ist verantwortlich für die Emotion.
Deshalb ist es nicht nötig, dass Sidney sich verteidigt. Es nutzt auch nichts, wenn er sich in Zukunft mit seiner Handlung zurückhält. Seine Zurückhaltung würde Jane den Auslöser nehmen, den sie braucht, um dieses Thema für sich zu lösen. Sie muss das, was
unter
ihrer Wut liegt, auflösen, damit es nicht mehr auftaucht. Wäre Jane emotional frei, könnte sie Sidneys Handlungen vielleicht bemerken und kommentieren, sie hätte jedoch keine überzogen emotionale Reaktion mehr darauf. Die emotionale Reaktion zeigt, dass sich dort eine Möglichkeit zur Heilung anbietet.
    Ich fordere dich nicht auf, dass du absichtlich die Knöpfe deines Partners drückst. Aber ich schlage vor, dass du dir selbst treu bleibst. Wenn deine Handlungen zufällig etwas bei deinem Partner auslösen, erinnere dich daran, dass die Emotionen deines Partners nicht deine Verantwortlichkeit sind. Die Emotionen deines Partners werden von seinen Gedanken hervorgerufen, und seine Gedanken entstehen aus seinem Glaubenssystem.
Die Quelle der Emotion ist die Person mit der Emotion.
(Wenn mehr von uns diese Idee verstünden, gäbe es viel weniger zwischenmenschliche Konflikte.)
    Bei einem Konflikt sind die Emotionen deines Partners sehr wahrscheinlich das Ergebnis einer unbewussten Überzeugung – einer begrenzenden Überzeugung, deren sich dein Partner nicht bewusst ist und die von dem Zwischenfall aktiviert wird. Mit der folgenden einfachen Übung kannst du ihm oder ihr helfen, die begrenzende Überzeugung ins Bewusstsein zu bringen und loszulassen.
    Bleibe energetisch mit deinem Partner verbunden (ziehe dich nicht zurück), auch wenn er verärgert ist, und lasse dich nicht hineinziehen. Biete deinem Partner einen liebevollen Raum an, um das zu erforschen, was er glaubt, was gerade passiert. Du kannst liebevoll sagen: „Was glaubst du, was gerade passiert ist?“ Egal, wie unlogisch die Antwort auch sein mag, frage freundlich weiter: „Wann hast du dich zum letzten Mal so gefühlt?“ Nach jeder Antwort wiederholst du die folgende Frage: „Und davor?“ Das machst du so lange, bis dein Partner das ursprüngliche Ereignis aufdeckt, das dem aktuellen Ereignis ähnelt. Dein Partner wird ein Aha-Erlebnis haben und Einsichten über die begrenzende Überzeugung gewinnen, die zu der

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