Patientenverfügung
schwanken die Pauschalen für âSelbstzahlerâ zwischen 2,5 und 5,5 Stunden pro Monat bei Betreuten im Heim und zwischen 4,5 und 8,5 Stunden pro Monat bei Betreuten, die zu Hause leben. Falls der Betreute mittellos (im Sinne des Sozialhilferechts) ist, übernimmt die Staatskasse die Kosten.
6. Ihre persönlichen Vorstellungen
Vorstellungen, Wünsche, Werte â dies sind abstrakte Begriffe, die sich erst im Laufe der Zeit ganz individuell für den einzelnen Menschen mit Inhalten füllen. Sie beziehen sich auf viele Lebensbereiche, wie z. B. Wohnen, Essen, das Verhältnis zu anderen Menschen, die Verwendung von Geld, die eigene Haltung zum Fortschritt in der Medizin und den Umgang mit dem Tod.
Damit Ihre Wünsche auch wirklich umgesetzt werden, sollten Sie Ihre vorsorgenden Verfügungen so aufsetzen, dass andere Menschen nachvollziehen können, was Sie möchten. Deshalb sollten Sie Ihre Anschauungen vom Leben und Sterben so konkret wie möglich beschreiben. Mit den neuen gesetzlichen Regelungen zur Umsetzung des Patientenwillens hat die Beschreibung persönlicher Vorstellungen noch mehr an Bedeutung gewonnen. Immer dann, wenn eine Patientenverfügung nicht vorliegt oder auf die aktuelle Situation nicht anwendbar ist, müssen Arzt, Bevollmächtigter oder Betreuer den mutmaÃlichen Willen des Patienten ermitteln. Dazu wird im Gesetz ausdrücklich auf mündliche oder schriftliche ÃuÃerungen sowie ethische und religiöse Ãberzeugungen und sonstige Wertvorstellungen verwiesen.
Auf den folgenden Seiten finden Sie Fragen zu einzelnen Lebensbereichen. Sie sollen Ihnen helfen, sich mit den Themen Krankheit und Sterben auseinanderzusetzen. Welche weiteren Situationen wären in Ihrem Leben denkbar? Ergänzen Sie gegebenenfalls solche Aspekte in den folgenden Auflistungen. Vielleicht mögen Sie diese oder ähnliche Problemstellungen mit Familienmitgliedern und Freunden diskutieren. Sie sollten auch einen Arzt Ihres Vertrauens über medizinische Behandlungsmöglichkeiten und Krankheitsfolgen befragen. Diese Gespräche werden Ihnen helfen, sich über Ihre Werte, Wünsche und Vorstellungen klar zu werden. Darüber hinaus ergibt sich so die Gelegenheit, späteren Betreuungspersonen Ihre Ansichten zu verdeutlichen sowie Wünsche und Wirklichkeit miteinander abzugleichen.
Für die Fragen nehmen Sie sich am besten die Zeit, sie schriftlich zu beantworten. Dann haben Sie bereits das Gerüst entwickelt, um eine Patientenverfügung, eine Vorsorgevollmacht oder eine Betreuungsverfügung zu verfassen. Wenn Sie Ihre Verfügungen nach einiger Zeit überprüfen, beantworten Sie die Fragen noch einmal â ohne sich Ihre früheren Ausführungen vorher anzusehen.
Die Antworten auf diese Fragen können in alle drei Formen der vorsorgenden Verfügung einflieÃen. Möchten Sie ausschlieÃlich eine Patientenverfügung aufsetzen, brauchen Sie sich nicht mit den Fragen unter âVollmachten, Verträge, Finanzenâ zu beschäftigen.
Persönliche Erfahrungen und Werte
Was ist der Anlass, weshalb Sie sich mit den Themen Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und/ oder Betreuungsverfügung befassen?
Welche Erfahrungen haben Sie selbst schon mit schwerwiegenden Krankheiten gemacht? Haben Sie Freunde oder Angehörige, die lebensbedrohlich erkrankt waren?
Haben Sie schon einmal das Sterben und den Tod eines nahe stehenden Menschen miterlebt? Welche guten und schlechten Erinnerungen haben Sie daran?
Gibt es in Ihrem persönlichen Umfeld Menschen, die geistig verwirrt, geistig oder körperlich behindert sind? Wo wären für Sie die Grenzen der Belastbarkeit sowohl für den Betroffenen als auch für seine Angehörigen und Pflegepersonen?
Gibt es in Ihrem Leben Grundsätze, die Ihnen besonders wichtig sind? Welche sind das?
Sind Sie religiös? Welche Folgen hat das für Ihr alltägliches Leben (z. B. besonderes Essen, Verzicht auf Bluttransfusionen, Ablehnung von Organspenden, Verzicht auf lebenserhaltende MaÃnahmen, kirchlicher Beistand beim Sterben)?
Was heiÃt für Sie âmenschenwürdig lebenâ?
Was heiÃt für Sie âmenschenwürdig sterbenâ?
Medizinische Behandlung
Möchten Sie auf jeden Fall von Ihrem Arzt und Ihren Angehörigen über die Diagnose einer lebensbedrohlichen Krankheit und die realistischerweise noch verbleibende Zeit aufgeklärt werden?
In
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