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Patria

Patria

Titel: Patria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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gesagt«, antwortete er.
    »Wir haben schon genug Zeit verschwendet.«
    »Was wir getan haben, war keine Zeitverschwendung.«
    Nach dem Telefonat mit Stephanie hatte er es tatsächlich geschafft, ein paar Stunden zu schlafen. Ihm war klar, dass Gary nicht damit gedient war, wenn er vollkommen übermüdet war. Außerdem hatte er die frischen Kleider aus seinem Rucksack angezogen, während Pams Sachen von Jesper gesäubert worden waren. Morgens hatten sie ein wenig gefrühstückt.
    Und jetzt war er bereit.
    Er sah auf die Uhr: 10.20 Uhr.
    Die ersten Autos standen schon auf den Parkplätzen. Bald würden auch Busse eintreffen. Alle Welt wollte Hamlets Schloss sehen. Nur Malone nicht.
    »Gehen wir.«

    »Die Connection ist ein Verbindungsmann«, erklärte Green. »Er heißt George Haddad und ist ein palästinensischer Bibelgelehrter.«
    Stephanie kannte Haddad nicht persönlich, aber sie wusste, dass Haddad Malone kannte – und dass er vor fünf Jahren ausdrücklich um Malones Hilfe gebeten hatte.
    »Was ist denn so viel wert, dass man dafür Gary Malones Leben aufs Spiel setzt?«
    »Die verschollene Bibliothek von Alexandria.«
    »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein.«
    Green nickte. »Doch. Haddad war überzeugt, sie wiederentdeckt zu haben.«
    »Und wieso sollte das heute noch irgendeine Bedeutung haben?«
    »Es könnte sich sogar als äußerst bedeutsam erweisen. Diese Bibliothek hat einmal die größte Ansammlung von Wissen an einem Ort beherbergt. Sie bestand sechshundert Jahre lang bis in die Mitte des siebzehnten Jahrhunderts, als die Muslims Alexandria eroberten und dort alles, was nicht in ihr Weltbild passte, ausradierten. In der Bibliothek wurden Abschriften von einer halben Million Schriftrollen, Schreibtafeln und Landkarten aufbewahrt. Bis heute hat man nicht einmal den kleinsten Fetzen von all diesen Werken gefunden.«
    »Und Haddad ist das gelungen?«
    »Das hat er zumindest angedeutet. Er arbeitete an einer Theorie zur Bibel. Worum es dabei genau ging, weiß ich nicht, aber der Beweis für diese Theorie sollte angeblich in der verschollenen Bibliothek zu finden sein.«
    »Und woher wollte er das wissen?«
    »Auch da muss ich passen, Stephanie. Aber als unsere Leute in der West Bank, auf dem Sinai und in Jerusalem vor fünf Jahren ganz harmlos um Visa, Zugang zu den Archiven und archäologische Ausgrabungsrechte nachsuchten, sind die Israelis fast ausgeflippt. Bei dieser Gelegenheit hat Haddad Malone um Hilfe gebeten.«
    »Für eine unbekannte Mission, was mir damals überhaupt nicht gefiel.«
    Unbekannte Mission hatte in diesem Fall bedeutet, dass Malone den Auftrag erhielt, Haddad zu beschützen, ohne ihm irgendwelche Fragen zu stellen. Stephanie erinnerte sich daran, dass Malone diese Bedingungen auch nicht besonders gefallen hatten.
    »Haddad«, fuhr Green fort, »hat außer Malone niemandem vertraut. Deshalb hat Malone ihn schließlich irgendwo in Sicherheit gebracht und ist deshalb heute der einzige Mensch, der weiß, wo Haddad sich aufhält. Die amerikanische Regierung konnte anscheinend gut mit diesem Arrangement leben, solange sie die Sicherheit hatte, über Malone den Zugang zu Haddad kontrollieren.«
    »Und wozu das alles?«
    Green schüttelte den Kopf. »Diese Informationen ergeben an sich noch nicht viel Sinn. Es gibt allerdings einen Hinweis, was dabei auf dem Spiel stehen könnte.«
    Stephanie hörte aufmerksam zu.
    »In einem der Berichte hatte jemand Genesis 13: 14-17 an den Rand geschrieben. Kennen Sie diese Stelle?«
    »So bewandert bin ich nicht in der Bibel.«
    »Der Herr sprach zu Abram: Blick auf und schau von der Stelle, an der du stehst, nach Norden und Süden, nach Osten und Westen. Das ganze Land nämlich, das du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen für immer geben.«
    Diese Stelle kannte sie natürlich. Auf dieses Versprechen gründeten die Juden seit Jahrtausenden ihren Anspruch auf das Heilige Land.
    »Abram brach seine Zelte ab, zog zur Ebene von Mamre und baute dort dem Herrn einen Altar«, fuhr Green fort. »Mamre ist Hebron – die heutige West Bank –, das Land, das Gott den Juden gegeben hat. Abram wurde zu Abraham. Und diese eine Bibelstelle stellt den Kern des Nahostkonflikts dar.«
    Auch das wusste sie. Der Streit zwischen Juden und Arabern im Nahen Osten war nicht der politische Kampf, als der er oft wahrgenommen wurde. Vielmehr war er eine nie endende Auseinandersetzung um das Wort Gottes.
    »Es gibt noch eine andere interessante Tatsache«, fuhr Green

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