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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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inne.
    Wo war Bleshmaa?
    Leise fluchend beugte er sich durch die Öffnung wieder ins Innere des Skimmers. Aufgrund des steigenden, umherwirbelnden Wassers fiel es ihm schwer, in der beschädigten, schnell volllaufenden Kabine etwas zu erkennen. Er schrie und versuchte, sich über das Tosen des Flusses hinweg bemerkbar zu machen. Als er keine Antwort erhielt, knurrte er noch einmal leise und ließ sich dann wieder in das Schiff fallen.
    Sie hatte sich gerade mal halb aus ihrem Gurt befreien können. Dieser war auch das Einzige, was sie noch aufrecht hielt. Man musste nicht mit der tlelianischen Biologie vertraut sein, um zu erkennen, dass sie das Bewusstsein verloren hatte. Da sie keine Augen besaß, die sie schließen konnte, waren ihre schlaffen Gliedmaßen und die Tatsache, dass sie sowohl verbal als auch emotional nicht reagierte, Beweis genug. Er befreite ihren Körper aus dem Sitz, während das eisige Wasser um sie herumwirbelte und immer höher stieg, und warf sich ihre kraftlose Hülle über die linke Schulter. Sie war erstaunlich schwer.
    Inzwischen war der Skimmer so weit gesunken, dass das Wasser nur noch durch die zahlreichen Lücken im Dach floss, anstatt wild hereinzuquellen. Es fiel ihm jetzt deutlich leichter, den Skimmer zu verlassen und sich zum intakten Teil des sinkenden Schiffes zu begeben, doch die ständige feuchte Kälte begann bereits, ihn so stark zu beeinträchtigen, dass selbst seine spezielle Kleidung nicht mehr dagegen anzukommen schien. Nach allem, was er in seinem kurzen, aber hektischen Leben durchgemacht hatte, nachdem er sowohl die Bedrohung durch empfindungsfähige Wesen als auch hirnlose Konstrukte überstanden hatte, war es ziemlich ernüchternd, dass er nun an etwas so Banalem wie einer Unterkühlung sterben sollte.
    Im Moment stand es für ihn außer Frage, zum Ufer zu schwimmen: Der Skimmer hüpfte und schlitterte über einige Stromschnellen der Klasse V, die erschreckend breit waren. Flinx legte den Körper seiner bewusstlosen Eskorte neben sich auf den Boden und betrachtete das nahe Ufer. Er hielt es für klüger, sich eine Stelle auszusuchen, selbst wenn sie noch so Furcht erregend aussah, und dann dorthin zu schwimmen, als darauf zu warten, dass der Skimmer vollständig sank oder unter ihnen auseinanderbrach, sodass er dann erst recht keine Wahl mehr haben würde. Obwohl er ein guter Schwimmer war, wusste er aber, dass das weiße Wasser zusammen mit der Kälte seine ihm verbliebene Kraft rasch aufgezehrt haben würde. Sobald er sich dazu entschlossen hätte, müsste er schnell und kraftvoll schwimmen, da er dann nicht mehr zum Skimmer zurückkehren könnte. Er sah nach oben und konnte nicht anders, als Pip zu beneiden. Sie glitt auf den Luftströmungen über dem Fluss dahin und konnte mühelos mit dem hilflosen, sinkenden Transporter mithalten.
    Vielleicht befand sich das Wesen zu weit unten auf der emotionalen Skala, um bemerkt zu werden, oder Flinx war einfach zu durchgefroren, zu müde und zu beschäftigt, und so kam es, dass er den in die Tiefe stürzenden Jaslak nicht entdeckte. Eine Konsequenz davon war, dass ihm auch dessen einzigartiger Angriffsstil entging, bei dem er eine komplette Drehung in der Luft vollführte, um den Aufprall des robusten Knochenstumpfes, der sich in seinem Schwanz befand, zu maximieren. Dieser verfehlte zwar Flinx’ Kopf und schlug nur gegen seine Schulter, traf ihn aber dennoch hart genug, um ihn benommen zu Boden zu schicken. Er spürte, wie er langsam von dem zerbrochenen, abschüssigen Dach des Skimmers glitt, und versuchte krampfhaft, sich festzuhalten, um nicht in den Fluss zu fallen.
    Beide Augen auf seine verletzte potenzielle Beute gerichtet, kam ein zweiter Jaslak kopfüber vom Himmel herabgestürzt. Den knochenbeschwerten Schweif hinter seinen breiten, mit Fell besetzten Flügeln herziehend, raste er direkt auf den sich panisch festhaltenden Flinx zu. Normalerweise hätte ein Schlag mit seinem knüppelähnlichen Schwanz ausgereicht, um seine Beute von einem Felsen oder aus einem Baum zu schleudern, doch dieses seltsame Tier, das da langsam den Fluss hinabtrieb, war deutlich größer als die Opfer, die der Schwarm sonst angriff. Offensichtlich mussten sie hier mehrere Hiebe austeilen und ihr Ziel genau treffen, um es bewusstlos zu schlagen. Erst dann konnte der Rest des Schwarms sicher vom Himmel herunterkommen, auf dem Körper landen und das feuchte Fleisch mit ihren hervorstehenden, mit Zähnen gespickten Kiefern

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