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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ab, kam mühsam wieder auf die Beine und taumelte nach vorne, um sich der panischen Bleshmaa anzuschließen. Ohne die ausgeklügelten Backups, die in den Skimmer der Teacher eingebaut waren, fiel es dem einfachen Mietschiff schwer, mit dem Schaden fertig zu werden, den Halvorsens Waffen an seinen wichtigen Komponenten angerichtet hatten. Nicht weit unter ihnen wurden die schaukelnden Kronen der großen Waldgewächse von Gestalt immer größer.
    »Hochziehen, hochziehen!« Flinx warf sich wieder auf seinen Sitz und schloss den Gurt, doch er bekam keine Antwort auf seinen Befehl. Die KI des Skimmers war ausgefallen, sodass sie sich gänzlich auf die manuelle Steuerung verlassen mussten. Er sah zu Bleshmaa hinüber. »Wir stürzen ab – suchen Sie uns eine Stelle, wo wir landen können.«
    Als er die Bitte aussprach, war ihm aber schon klar, dass er sich auch gleich den glatten Asphalt eines Raumhafens und seine eigene, meisterhafte KI hätte wünschen können, damit diese ihr beschädigtes Schiff übernehmen und automatisch zu einer sicheren, sanften Landung bringen konnte. Das Gelände unter ihnen war so dicht bewachsen wie ein Feld voller Getreide. An den wenigen Stellen, an denen der nackte Boden durchschimmerte, ragten schroffe Felsen wie spitze Steinfinger gen Himmel. Direkt vor ihnen markierte eine hoch aufragende Klippe das Ende des Tals, das sie soeben rasend schnell durchflogen. Die Geröllhalde an deren Fuß versprach eine noch rauere Landung als der dichte Wald unter ihnen.
    Er war schon davon überzeugt, dass sie gegen die Granitplatte prallen würden, als Bleshmaas Zilien einen wilden Tanz über einigen Steuerungskontakten aufführten. Der schwer angeschlagene Skimmer erzitterte, sackte ein Stück ab – und wandte sich nach links. Ganz langsam drehte er sich immer weiter, und Flinx glaubte schon, sie würden gegen den schneebedeckten schwarzen Felsen vor ihnen stoßen.
    Doch dann konnte er immer mehr vom Tal sehen, durch das sich der weiß schäumende Fluss ergoss. Er hatte kaum Zeit, den abrupten Wechsel des Geländes zur Kenntnis zu nehmen, als Pip, die auf seiner rechten Schulter hockte, ein lautes Zischen ausstieß, dann ertönte auch schon das Geräusch splitternden Komposits, und es wurde um ihn herum dunkel.
    Aber nur für einen kurzen Moment. Gleich darauf dann diffuser Sonnenschein, das Knacken und Ächzen auseinanderfallender Schiffsteile und ein völlig neues Geräusch: das Rauschen von Wasser. Kalt war es, und es drang blubbernd an den Stellen, an denen Teile des Plexalloy-Daches weggebrochen waren, in das Innere des sinkenden Skimmers ein. Es stand ihm bereits bis zu den Knöcheln und stieg langsam, aber sicher seine Beine empor. Und das Wasser war nicht das Einzige, was sich bewegte – auch der Skimmer lag nicht regungslos da, sondern rutschte unregelmäßig, aber Stück für Stück weiter. Vom Boden her ertönte ein lautes Knarren und Knirschen. Er konnte unter seinen Füßen spüren, wie die Strömung immer wieder gegen das Schiff prallte und es systematisch von den Steinen, über die diese es zog, auseinandergerissen wurde.
    Bleshmaa hatte es geschafft, auf der einzigen relativ flachen Stelle im Umkreis von mehreren Kilometern zu landen – einem Flecken in der Mitte eines der zahlreichen tosenden Flüsse auf Gestalt. Die knirschenden Geräusche, die er hörte, kamen von dem Skimmer, der über das unnachgiebige, raue Flussbett gedrückt wurde.
    Plötzlich schlidderte das Schiff seitwärts. Ein weiterer in das Innere eindringender Schwall traf ihn im Gesicht. Er schluckte etwas Wasser, musste ob des eisigen Nasses husten, schüttelte es dann ab, befreite sich aus dem Gurt seines Sitzes und begann, sich den Weg zum nächsten Spalt im Dach durchzuschlagen. Er hatte keine Ahnung, wie tief der Fluss war, aber er wusste, dass er den Skimmer verlassen musste, bevor sich dieser gänzlich mit Wasser gefüllt hatte. Ein Stück weit über ihm schwebte die wütende Pip, die gegen derartige Gefahren für Landlebewesen immun war, und zischte ihm aufmunternd zu.
    Die Kanten des Plexalloy-Spaltes waren nicht scharf, sodass er sie mit beiden Händen packen konnte. Draußen glitt ein Flussufer, an dem verdrehte blaue Gewächse wuchsen, die in einem Park auf Nur, der Erde oder Kansastan sehr herausgestochen hätten, mit unangenehm hoher Geschwindigkeit vorbei. Er zog sich an dem zerbrochenen Dach hoch, kletterte hinaus und wollte schon zum Ufer schwimmen. Doch auf einmal kam ihm ein Gedanke, und er hielt

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