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Patrimonium

Patrimonium

Titel: Patrimonium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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zweiten Skimmers und hielt etwas fest in beiden Händen.
    Eine Waffe. Eine Handfeuerwaffe von einer Art, die Halvorsen durchaus bekannt war, doch ihre Modifikationen kamen ihm nicht vertraut vor. Die Waffe war nicht groß, aber das musste sie auch nicht sein.
    Du musst etwas unternehmen! , schrie ein Teil von ihm panisch. Schieß zurück, tauch ab, flieg höher, mach irgendetwas – oder dieser dürre Schweinehund würde ihm bald einen neuen Haaransatz verpassen. Nur etwas weiter unten. Erstaunt rang Halvorsen mit seinem eigenen, nicht reagierenden Körper und versuchte, die fehlende Willenskraft aufzubringen, um seine passiven Gliedmaßen in Bewegung zu setzen. Verzweiflung und Furcht erwiesen sich schließlich als stark genug, dass er eine Hand mit Gewalt nach unten drücken konnte – in Richtung der Konsole des Skimmers und der dort eingebetteten Waffensteuerung.
    In diesem Augenblick feuerte Flinx.
    Sein Schuss traf Halvorsens Skimmer, als dieser gerade zum Steigflug ansetzte. Der Strahl durchdrang das Dach aus Plexalloy und verfehlte sein jammerndes Ziel nur um Haaresbreite. Er erwischte allerdings einen Teil der Steuerkonsole des Schiffes. Einige wichtige Verbindungen wurden augenblicklich durchtrennt, geschmolzen oder vereint. Rauch stieg langsam von der Konsole auf und begann, das Innere des Skimmers auszufüllen. Als Reaktion auf den erlittenen Schaden führte das Schiff ein Ausweichmanöver aus, indem es sich in einem weitaus spitzeren Winkel von seiner Beute wegbewegte, als es sein Pilot vorgezogen hätte. Aber vorher gab es auch noch einen Schuss ab.
    Daraufhin wurde auf beiden Seiten wild geschossen. Da dahinter allerdings mehr Frust als Können steckte, gingen alle Schüsse daneben. Die Luft füllte sich mit Qualm, baumartige Gewächse wurden angesengt, aber der Miet-Skimmer blieb von allen Schüssen verschont – mit Ausnahme des ersten. Während er sich instinktiv zur Seite duckte, wurde Flinx’ sorgfältig hergestellte emotionale Projektion durch den Angriff gestört. In der Folge griff sein Talent nun weitaus stärker nach seinem Verfolger, als er es eigentlich geplant hatte.
    Bis ins Innerste seines Wesens von der starken emotionalen Projektion erschüttert, befreite sich Halvorsen mit einem Schrei völliger Verzweiflung aus seinem Gurt. Er hatte schon vor, allem ein Ende zu setzen, indem er durch das Dach des Skimmers bräche und sich selbst hinausschleuderte, wurde jedoch von dem Rauch, der das Innere jetzt komplett ausfüllte, gerettet. Hustend und würgend gelang es ihm weder, seine beschädigten Instrumente zu erkennen, noch den erforderlichen Befehl zu geben. Stattdessen taumelte er mehrere Male, bevor er schließlich auf dem Deck zusammenbrach. Abwechselnd weinend und hustend lag er hilflos herum, rammte sich den rechten Daumen in den Mund und zog die Beine gegen die Brust, um in Fötusposition zu verharren.
    Allein die gute Planung, das Markenzeichen eines scharfsinnigen Profis, rettete ihn. Sein schwer beschädigtes Schiff suchte nach Instruktionen, wie es weiter vorzugehen habe. Als es keine erhielt und feststellen musste, dass sein Besitzer momentan nicht bereit oder fähig war, entsprechend zu reagieren, wandte sich die fortschrittliche KI des Skimmers an die installierte Programmierung, die für einen derartigen Notfall vorgesehen war. Es änderte den Kurs und flog – mit geringerem Tempo und verringerter Manövrierfähigkeit – wieder nach Hause.
     
    Diese äußerst wünschenswerte Option stand Flinx’ Schiff leider nicht zur Verfügung. Halvorsens letzter verzweifelter Schuss hatte nicht nur die Instrumente des Skimmers schwer beschädigt, sondern auch seine Energie- und Antriebssysteme in Mitleidenschaft gezogen. Mit der manuellen Steuerung kämpfend und verzweifelt Befehle in einer Mischung aus Tlelianisch und Terranglo brüllend, gelang es Bleshmaa, die sich die größte Mühe gab, nicht, seinen plötzlichen, rasanten Absturz zu verhindern.
    Durch den Fall verlor Flinx den Halt. Er riss seine Jacke auf und ließ Pip hinaus. Endlich im Freien, flatterte sie sofort in der Kabine herum. Sie versuchte nicht, durch die Öffnung, die immer noch im hinteren Teil des Daches klaffte, ins Freie zu gelangen. Der feindselige Verstand, der sie bedroht hatte, befand sich nun in einiger Distanz und entfernte sich rasch immer weiter von ihnen. Die reale und gegenwärtige Gefahr war jedoch etwas, gegen das sie mit ihren einzigartigen Fähigkeiten nichts ausrichten konnte.
    Flinx rollte sich

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