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Patterson James

Patterson James

Titel: Patterson James Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gruene Weihnacht
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noch mal einen Heidenspaß
dabei hast, weil mir nämlich das Zuschauen ganz bestimmt
Spaß machen wird, das kannst du mir glauben. Und übrigens,
Travis, an deinem Schwung ist absolut nichts verkehrt.«
»Pop, du hast mich nicht einmal einen Ball schlagen sehen.«
»Das brauche ich auch nicht.« Und damit drehte er sich um
und steuerte das Clubhaus an. »Die Lehrstunde ist vorbei,
Travis«, rief er. »Komm, wir trinken einen.«
KAPITEL 29
D
rei Stunden später stand ich an der Ecke Commonwealth
    und Baxter Street in Chicago: Meine Hände zitterten wie bei
einem alten Schnapsbruder, und ein breites Grinsen lag auf
meinem Gesicht.
    Obwohl die Fakten absolut unumstößlich waren, konnte ich
nach wie vor nicht wirklich glauben, was ich da gerade getan
hatte.
    Wie immer hatte mein Treffen mit Pop meinen Gemütszustand drastisch verbessert, aber so sehr er sich auch bemüht
hatte, es war ihm nicht annähernd gelungen, meine Gedanken
von Sarah abzulenken. Und so machte ich auf dem Weg zum
Flughafen, von dem aus ich nach San Francisco und zu den US
Open fliegen wollte, einen kleinen Umweg und tat etwas, das
man unter den gegebenen Umständen gut und gerne als geisteskrank hätte interpretieren können.
    Und doch hegte ich, während ich so in der angenehmen
Nachmittagssonne auf dem Gehsteig stand und elegante Einkaufsbummler in Designeranzügen und schicken Kleidern an
mir vorübereilten, aus unerfindlichen Gründen nicht den leisesten Wunsch, es wieder rückgängig zu machen. Vielmehr
war mein Verhalten derart überzogen, dass ich schon wieder
einen gewissen Seelenfrieden empfand, der von dem Bewusstsein herrührte, alles in meiner Macht stehende getan zu
haben. Schließlich hatten sowohl Pop als auch Sarah mich
darauf hingewiesen, dass nicht alles in meiner Hand lag.
    Und warum war ich nun derart aus dem Häuschen, dass ich
genauso gut splitternackt an dieser Chicagoer Straßenecke
hätte stehen können?
    Ich würde es Ihnen gerne sagen. Ehrlich. Aber es geht einfach
nicht.
Es ist zu peinlich.

DRITTER TEIL
DAS WUNDER AUF DEM 17. GRÜN
KAPITEL 30
S
o richtig bewusst wurde mir die Tatsache, dass ich in Pebble
    Beach war und bei den US Senior Open spielte, in ihrem vollen,
von himmlischen Sphärenklängen begleiteten Ausmaß, erst
unmittelbar vor Beginn der ersten Runde am Donnerstag.
    In diesem Moment stand nämlich Earl auf dem berühmtesten
aller Übungsgrüns plötzlich hinter mir, klopfte auf meine
Schulter und sagte: »Travis, auf geht’s, an die Arbeit.«
    Bis dahin hatte ich mehr oder minder zerstreut
Zwölf-Meter-Annäherungs-Putts quer über die riesige, blitzschnelle Ellipse gespielt und ansonsten wie jeder x-beliebige
Tourist gebannt die grandiose, wildromantische Küstenkulisse
in mich aufgesogen und das geradezu göttlich anmutende,
klare Licht Nordkaliforniens bewundert, das jede Oberfläche
mit einem metallischen Glanz überzog.
    Als wir uns nun einen Weg durch die Menge bahnten, versagten mir meine Beine beinahe ihren Dienst, und wie ich so
verzweifelt versuchte, das Grundprinzip des Gehens – rechter
Fuß, linker Fuß – wieder zu erlernen, kam ich mir vor wie James Cagney in »Chicago« kurz vor seiner Hinrichtung, als er
vom Gefängnis zur Gaskammer geführt wird.
Nur ein einziges Mal war ich auf einem Golfkurs noch nervöser gewesen: Das war an jenem Nachmittag vor neununddreißig Sommern, als ich nach drei Jahren bloßen Bälleschlagens zum ersten Mal eine richtige Runde spielen durfte und
mein Großvater mich nach Hubbard Heights, dem etwas abgenutzteren der beiden öffentlichen Golfplätze von Winnetka
mitnahm.
    In Hubbard Heights verläuft der erste Abschlag parallel zu
einem großen italienischen Restaurant mit Bar, das sich die
Working-Class-Stammkundschaft zu ihrem eigenen Country
Club umgebaut hatte und das auf seine ganz eigene Art nicht
minder exklusiv war als der Augusta National Golf Club. An
diesem Nachmittag tummelte sich auf der großen Betonterrasse eine Horde aus Klempnern und Tischlern, die plötzlich
verstummte, als ich zum ersten richtigen Golfschlag meines
Lebens antrat. Ich holte einmal hastig Luft und schlug den Ball
mit meinem gestutzten Driver schnurgerade 130 Meter weit
das steinige Fairway hinunter, was von der Prolo-Tribüne aus
mit anerkennendem Gejohle und Gepfeife gewürdigt wurde
und von meinem Großvater mit einem herzlichen »Mir scheint,
du bist bereit«.
    Wahrscheinlich hätte ich auch jetzt Pops tröstlichen Beistand
gut gebrauchen können, denn alles, was ich

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