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Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition)

Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition)

Titel: Pausenbrot und Pradatasche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh Greene
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unserem Kühlschrank 9 1/2 Wochen nachspielen werden.
    PS: Versucht, wegen des verwilderten Gartens nicht in Panik zu geraten. Zum Glück sind verwilderte Landhausgärten momentan der letzte Schrei. Wenigstens stand das in der Gartenbeilage der Gazette von letzter Woche. Die Leute mühen sich jahrelang damit ab, einen Zustand zu erreichen, den ich in wenigen Wochen hinkriege. Sollte vielleicht Gartenkolumnistin werden. Scheint ja nicht weiter schwierig zu sein. Man lässt die Dinge nur ein bisschen wuchern, und fertig ist die Laube. Ich könnte am Tor Eintritt kassieren.
    PPS: Der Hund benimmt sich wie ein lebhafter Welpe. Habe den Eindruck, dass er auf dem Land wirklich glücklich ist. Er ist eine Ewigkeit so wild und frei herumgestreunt, wie die Natur es vorsieht.

7. Dezember
    Heimfahrt verlief schweigend. Kinder verärgert, weil sie dazu verdonnert worden waren, das Landhaus auszumisten. Joe sauer, da ich ihn gezwungen hatte, kurzfristig die Küche zu streichen. Ich fuchsteufelswild, denn er war so dämlich, im Baumarkt limettengrüne anstatt dezenter beiger Farbe zu kaufen, weil sie im Sonderangebot war. Und der Hund schmollte, da er zurück in unseren winzigen Garten musste und keinen freien Auslauf mehr hatte. Stimmung also sehr gedrückt. Der einzige Vorteil war, dass unterwegs– bis auf die Beleidigungen, die Katie und Jack sich gelegentlich an den Kopf warfen– mehr oder weniger Ruhe herrschte.
    Waren noch kaum zu Hause, als schon Mrs H. hereingestürmt kam.
    » David bringt über Weihnachten Max mit!«, verkündete sie. » Was soll ich bloß tun?«
    Joe und ich tauschten Blicke aus. Bestand vielleicht die Möglichkeit, dass sie endlich eins und eins zusammengezählt und begriffen hatte, dass die beiden nicht nur gute Freunde waren?
    » Seine gesamte Familie ist verstorben, möge sie in Frieden ruhen. David sagt, er sei sonst ganz allein«, keuchte sie. » Allerdings ist Max eine stilvolle und kultivierte Atmosphäre gewöhnt. Also muss ich ihm etwas ganz Besonderes bieten. Und was das Essen betrifft– meint ihr, wir sollten einen Partyservice kommen lassen? Ich weiß nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Es war wirklich nicht nett von David, mich damit so zu überfallen.«
    Mit diesen Worten sank sie auf den Queen-Anne-Stuhl, sodass Joe sie mit einem Gin Tonic wiederbeleben musste.
    » Eine Mutter hat es nicht leicht im Leben, Susie«, sagte sie, nachdem sie sich wieder ein wenig erholt hatte. » Du musst mir helfen.«
    » Was hältst du von Westlife?«, hörte ich mich antworten. » Sie veranstalten ein Weihnachtskonzert. Ich glaube, es gibt noch Karten.«
    » Westlife? Oh, die finde ich wundervoll. Denkst du, sie sind kultiviert genug?« Sie blickte zweifelnd drein.
    » Absolut«, versicherte ich ihr. » Diese Jungs sind die Kultiviertheit in Person.«
    » Ja, und sie sehen in diesen weißen Anzügen wirklich gut aus.« Mrs H.s Augen funkelten merkwürdig. » Fast so gut wie Barry Manilow.« Sie nahm noch einen Schluck Gin Tonic.
    » Dann solltest du Karten reservieren«, schlug ich vor. » Max wird begeistert sein.«
    Habe gespürt, wie sie allmählich weich wurde, und mich ein klein bisschen schuldig gefühlt, weil ich sie aufstachelte. War jedoch verzweifelt. Die Gelegenheit, eine niedliche Boygroup aus der Nähe und mit eigenen Augen zu sehen, ergibt sich schließlich nicht alle Tage.
    Hätte mir die Karten selbst nie leisten können. Nicht, seit ich den Eintritt für die Wohltätigkeitsveranstaltung und die Harley bezahlt habe.
    » Vielleicht hast du ja recht, Susie«, verkündete Mrs H., förderte aus ihrer Handtasche einen linierten Block zutage und fing an zu schreiben. » Lass uns eine Liste aufstellen.«
    Sofort gemerkt, dass sie es ernst meinte. Sie benutzte nämlich ihren Markierstift, der besonderen Anlässen vorbehalten ist.
    » Hoffentlich lädt sie uns trotzdem an Weihnachten zum Abendessen ein«, brummelte Joe später mit finsterer Miene. » Ich möchte in diesem Jahr richtige Bratkartoffeln.«
    Hielt das für eine verdeckte Anspielung auf die Fertigkartoffeln, die es bei mir letztes Jahr gab, habe aber geschwiegen. Freue mich ebenfalls auf einen richtigen Weihnachtsbraten– ohne ihn selbst zubereiten zu müssen.

8. Dezember
    Hatte erbosten Farmer am Telefon, der mir mitteilte, der Hund sei am Wochenende dabei beobachtet worden, wie er sich mit seiner reinrassigen Schäferhündin vergnügte. Der Mann drohte, ihn zu erschießen, wenn er ihn noch einmal bei diesem unzüchtigen Treiben

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