Pearl Harbor
Company of Japan. Der Rest der amerikanischen Anleihen steckte als Investitionen in staatlichen und halbstaat-
liehen Betrieben Japans. Initiatoren dieser Politik waren in den USA besonders die Vertreter der >Nationalen Vereinigung der Industriellen <, die sich auf solche monopolistischen Vereinigungen wie Du Pont, Morgan, Rockefeller, Mellon und Ford stützten. Von diesen Monopolen bezahlt, arbeiteten eine Anzahl von Agenten dafür, Japan in einen Krieg mit der Sowjetunion zu verwickeln. Dazu gehörten selbst Diplomaten wie Botschafter Grew, der die USA in Tokio vertrat, und Josef Kennedy, der Vater des 1963 ermordeten Präsidenten der USA, der als Botschafterin London saß und zu den eifrigsten Befürwortern der >Münchener Politik< gehört hatte, die dem faschistischen Diktator freie Hand für seine Annexion Österreichs und der Tschechoslowakei gegeben hatte.
Eine ebenfalls nicht zu unterschätzende Rolle bei der Kriegsrüstung Japans spielte der Import von Eisen- und Stahlschrott, Werkzeugmaschinen, Industrieausrüstungen, Erdöl und Fliegerbenzin aus den USA. Japan, das unter einem empfindlichen Mangel an diesen Materialien litt, bezog einen großen Teil dessen, was er für seine Aufrüstung brauchte, aus den Vereinigten Staaten.
Präsident Roosevelt war es bis zum Tage von Pearl Harbor nicht gelungen, diese Politik prinzipiell zu ändern, obwohl er als Demokrat und Antifaschist die Gefahr, die von der Achse Berlin-Rom-Tokio auch für das amerikanische Volk ausging, zweifellos erkannt hatte. Doch der Einfluß der Isolationisten und der hinter ihnen stehenden Monopole im Kongreß band dem Präsidenten Roosevelt die Hände, das amerikanische Potential gegen die faschistischen Aggressoren einzusetzen. Selbst als einige Monate vor dem Überfall auf Pearl Harbor die Lieferung gewisser kriegswichtiger Materialien an Japan gedrosselt wurde, fanden die amerikanischen Monopole Auswege, die Lieferungen im beschränkten Umfang aufrechtzuerhalten. Um diese Zeit trat Japan bereits ganz offen mit seinen Forderungen an die USA heran: Es` verlangte freie Hand für seine Expansionspolitik in Südostasien und im pazifischen Raum. Amerika war gewarnt. Als Frankreich im Jahre 1940 kapitulierte, hatte Japan von der Vichy-Regierung das Zugeständnis erhalten, sich in Französisch-Indochina auszubreiten.
Auch Thailand ergab sich dem japanischen Druck. Im September 1940 wurde Japan Mitglied der faschistischen Achse.
Es blieb den USA nicht verborgen, daß Japan zum großen Angriff rüstete, aber was man darüber erfuhr, schrieb man den Kriegsvorbereitungen Japans gegen die Sowjetunion zu. So wurden die herrschenden Kreise der USA schließlich das Opfer ihrer eigenen Verschwörung gegen die Sowjetunion, als Japan unvermittelt in Pearl Harbor zuschlug. Sie hatten nicht daran glauben wollen, daß Japan den Schlag gegen die
Sowjetunion noch so lange aufzuschieben gedachte, bis es sich der unermeßlichen Rohstoffquellen in Südostasien und im Südpazifik versichert hatte. Und um das zu erreichen, beschlossen Kaiser Hirohito und seine Generale und Admirale, den stärksten Gegner, der die Flanken des Operationsgebietes bedrohte, die Vereinigten Staaten von Amerika, vorher durch einen lähmenden Schlag auszuschalten.
Die Zeitungen der USA berichteten am 17. November 1941, daß die beiden japanischen Diplomaten Nomura und Kurusu mit Roosevelt und Außenminister Hull in Washington über Fragen von gegenseitigem Interesse verhandelten, die den pazifischen Raum betrafen.
In Tokio schrieb keine Zeitung darüber, daß am 29. November 1941 Kaiser Hirohito mit seinen Militärs eine Konferenz abhielt, die entscheidende Bedeutung erlangen sollte. Die Konferenz fand im Kriegsministerium statt und war streng geheim.
Im Schatten des »Schwarzen Drachens«
Über den weiten Platz vor dem Kaiserpalast in Tokio rollte eine schwarze Limousine. Sie bog jedoch nicht in das Tor zum Palast ein, sondern fuhr weiter, durch endlos scheinende Straßen und Gassen mit niedrigen, kleinen Häusern. Erst nach langer Fahrt lenkte der Chauffeur sie in eine Allee, die sanft anstieg. Sie endete vor einem schmutziggrauen, düster anmutenden Gebäude, von den Bürgern der Stadt »Haus des Krieges« genannt, vor dem bereits eine stattliche Anzahl Fahrzeuge parkte. Es war das Kriegsministerium des Kaiserreichs Japan.
Die beiden Posten salutierten, als die schwarze Limousine vorfuhr. Der mittelgroße, schlanke Mann mit dem Kugelkopf und der starken Brille vor den
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