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Pearl Harbor

Pearl Harbor

Titel: Pearl Harbor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Thürk
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Kolonialreichs. Wenn dieses Dokument beim flüchtigen Betrachten zunächst nur China and die Mongolei zu betreffen schien, so enthielt es doch auch weitergehende Eroberungsplane der japanischen Militaristen. Es war gewissermaßen das japanische Gegenstück zu Hitlers >Mein Kampf<.
    >>Um uns selbst zu schützen and auch um andere zu schützen, können wir Japaner nur durch eine Politik von >Blut and Eisen, die verwickelte Lage im Fernen Osten entwirren. Die Vereinigten Staaten werden von China ... angetrieben, sich uns entgegenzustellen, wenn wir eine Politik von >Blut and Eis en< durchführen wollen.
    Wenn wir in Zukunft China kontrollieren wollen, müssen wir zuerst den Einfluß der Vereinigten

    Staaten von Amerika ausrotten, wie wir es früher Rußland gegenüber im russisch-japanischen Krieg gemacht haben. Um China zu erobern, müssen wir zuerst die Mandschurei and Mongolei erobern. Um die Welt zu erobern, müssen wir zuerst China erobern. Wenn es uns gelungen ist, China zu erobern, werden die zentral- und kleinasiatischen Staaten, ferner Indien and die Südsee unsere Macht fü rchten, uns verehren and sich ergeben. Dann wird sich die Welt damit abfinden, daß der Ferne Osten uns gehört, und nie wagen, uns anzugreifen. Das ist der Plan, den der Kaiser Meiji uns hinterlassen hat, and das ist eine notwendige Be dingung für den Bestand unseres japanischen Kaiserreiches...
    Wenn wir die Vorrechte in der Mandschurei and der Mongolei wirklich in der Hand haben, dann brauchen wir diese Länder als unseren Stützpunkt and dringen von dort unter der Maske des Handels in die übrigen Teile Chinas ein. Die Mandschurei and Mongolei sind gewissermaßen unser Kommandoturm, von dem aus wir den Reichtum ganz Chinas an uns ziehen; damit erobern wir dann Indien, die Sudsee, Klein- and Zentralasien und schließlich Europa ... Der von Kaiser Meiji hinterlassene Plan zur Eroberung Ostasiens zerfällt in drei Stufen. Die beiden ersten Schritte, die Eroberung von Formosa and Korea, haben wir schon durchgeführt. Nur der dritte Teil, die Eroberung der Mandschurei and der Mongolei, nach der die Zerstörung des ganze n chinesischen Reiches in die Wege geleitet werden sollte - eine große Tat, die nicht nur der Südsee, sondern dem ganzen Erdteil Asiens Furcht and Achtung einflößen wird , ist noch nicht vollendet werden...
    Wir müssen uns vor Augen halten, daß Amerika nach dem Weltkrieg im geheimen Einverständnis mit England steht and bei jeder Bewegung uns hindern will, gegen China vorzugehen. Aber wenn wir an die Selbständigkeit unseres Landes denken, so wird uns nichts anderes übrigbleiben, als
    Krieg gegen Amerika zu führen, um China and die ganze Welt zu warnen. Überdies ist die amerikanische Flotte bei den Philippinen nur einen Steinwurf weg von unserer Tsushima- and Kurilenstraße entfernt.«

    Es hatte sich gezeigt, daß Japan zwar nicht in allen Details nach dem Tanaka-Plan verfuhr, es aber dessen Grundkonzeption beibehielt. Die strategischen Ziele der kaiserlich-japanischen Streitkräfte waren zunächst die Eroberung der wichtigsten Rohstoffgebiete Südostasiens, vor allem der Ölquellen in Niederländisch-Indien.
    Malaya, die Philippinen, Hongkong, Borneo, Sumatra, Java, Celebes, die kleinen Sundainseln, die Inseln des Bismarck-Archipels and Burma waren die einzelnen Stationen dieses geplanten Eroberungszuges, der den Völkern Asiens gegenüber durch eine lautstarke Propaganda als > Befreiung vom Kolonialismus des weißen Mannes < gepriesen wurde.
    Es war von vornherein klar, daß Japan bei der Verfolgung dieser Eroberungsziele früher oder später in Konflikt mit den Vereinigten Staaten kommen mußte, deren Interessen an der politischen and wirtschaftlichen Durchdringung des asiatischen and pazifischen Raumes mit der so unverhüllt vorgetragenen Expansionspolitik Japans bereits in erheblichen Widerspruch geraten waren. So entstand neben dem in Europa bereits zwei Jahre alten Krieg ein weiteres Spannungsfeld: Südostasien and der Südpazifik.
    Die Situation der Alliierten war dem Vorhaben Japans günstig. Die USA, Großbritannien and die Niederlande, die auf diesem neuen Kriegsschauplatz von Japan bedroht wurden, waren nur unzureichend auf die Abwehr eines Großangriffs vorbereitet. Ihre Streitkräfte unterstanden in diesem Gebiet keinem einheitlichen Kommando. Zudem waren sie dem Angreifer sowohl zahlenmäßig als auch an Waffen and Material unterlegen. Selbst in den Kolonialgebieten, wo sie die Unterstützung der

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