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Pearls of Passion: Eine französische Affäre (German Edition)

Pearls of Passion: Eine französische Affäre (German Edition)

Titel: Pearls of Passion: Eine französische Affäre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adelaide Cole
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Tisch und blickte ihr erwartungsvoll entgegen.
    “Oscar!” Zwischen den Stühlen ging sie auf ihn zu. Er stand auf.
    “Valérie, meine Liebe!” Ihre Wangen berührten sich leicht, als sie sich flüchtig küssten. “Wie schön, dich zu sehen.”
    “Ja, es ist wunderbar, dass wir uns treffen”, antwortete Valérie und hoffte, dass sie sich damit nicht verriet.
    Nichts hatte sich verändert. Im Bruchteil einer Sekunde wurde ihr bewusst, dass dieselbe magnetische Anziehung zwischen ihnen herrschte wie damals. In seinem eleganten Anzug war Oscar genauso eine attraktive Erscheinung wie an jenem Abend. Schmetterlinge tanzten in ihrem Bauch, während sie versuchte, lässig zu wirken.
    “Hast du Nathalie mal wieder gesehen?”, fragte sie und begann das Gespräch mit einem Thema, das ihnen beiden vertraut war.
    “Ja, vor einigen Monaten”, antwortete er, “und neulich habe ich sie wegen eurer Telefonnummer angerufen. Steht ihr euch eigentlich nah?”
    “Nicht wirklich”, gab Valérie zu. “Wahrscheinlich, weil wir beide praktisch nie an einem Ort gewohnt haben. Da entfernt man sich zwangsläufig voneinander.”
    Die Unterhaltung war unverfänglich, aber die Atmosphäre zwischen ihnen war es nicht. Oscar sah sie unverwandt an, und während sie freundlich Belanglosigkeiten austauschten, erwiderte Valérie seinen Blick. Sie fühlte sich magisch von ihm angezogen.
    “Und wie geht es deiner Familie?”
    “Oh, der geht es gut. Die Kids machen sich prima in der Schule, und ich hoffe mal, dass sie sich auch weiterhin anstrengen. Wie gefällt Philippe sein neuer Posten? Es muss doch schön für euch sein, wieder in Frankreich zu wohnen.”
    “Aber ja, sicher”, sagte Valérie. “Die Sprache, das Umfeld, das erleichtert schon vieles. Zurück nach Paris zu kommen war für uns die richtige Entscheidung.” Sie log aus dem Gefühl heraus, dass die Wahrheit über ihr stressiges Leben die leichte Unterhaltung belasten würde.
    “Wie schön! Dann läuft es für uns alle ja gut”, sagte Oscar strahlend. Er winkte einen Kellner heran und wandte sich zu Valérie. “Hör mal, wie wäre es mit einem Glas Wein? Ich weiß, es ist noch ein bisschen früh am Tag, aber ich habe das Gefühl, wir sollten unser Wiedersehen feiern. Die paar Tage, die ich in Paris habe, will ich genießen.”
    “Ja, gern, warum nicht?”, antwortete Valérie. “Ein Wein wäre schön!” Sie wusste, dass der Alkohol sie lockerer werden lassen würde, und hatte plötzlich das Gefühl, dass sie sich unaufhaltsam einem Abgrund näherte. Es war aufregend, aber jagte ihr zugleich Angst ein.
    Oscar warf einen Blick auf die schwarze Tafel, auf der mit Kreide die Tagesangebote standen, dann bestellte er für sie beide Wein. Er sprach fließend und mit einem weichen Akzent. Der Kellner nickte und verließ ihren Tisch.
    “Weißt du eigentlich, dass dein Französisch exzellent ist?”, sagte Valérie. Das Kompliment entsprach der Wahrheit.
    “Das ist Nathalies Verdienst. Sie ist eine hervorragende Lehrerin. Aber ich hatte auch keine Wahl. Ich musste eure Sprache einfach gut lernen. Es war für meinen Job wichtig. Wie steht es mit dir – arbeitest du auch?”
    “Ich? Oh nein. Dazu brauchen mich die Kinder noch zu sehr. Wenn sie älter sind, werde ich wieder anfangen, aber jetzt noch nicht.”
    Der Kellner servierte ihnen den Wein, und Oscar erhob sein Glas. “Auf alte Freunde!”, sagte er, als sie anstießen. Sie lächelten einander zu, ihre Blicke ineinander versunken. Valérie wurde es warm. Fast fiebrig fühlte sie sich. Vor ihrem inneren Auge sah sie kurz schlanke Hüften, ausgeprägte Muskeln, noch verborgen unter dem eleganten Anzug. Sie wollte nichts lieber, als über diese Bizeps zu streicheln.
    Jetzt weiß ich, wie es ist, in Versuchung geführt zu werden, dachte sie erschrocken. Ihre Ehe war wie eine stille weite Wiese, die an einer hohen Klippe endete. Auf dieser Klippe stand Oscar, und mit ihm von dieser Steilwand zu springen wäre ein aufregendes Abenteuer. Sie sah in seine Augen – und machte einen weiteren Schritt auf den schroff abfallenden Felsen zu.
    “Also, erzähl mal”, sagte Valérie und sah ihn ein bisschen kokett an. Es war ewig her, dass sie mit einem Mann geflirtet hatte, und sie hatte dabei das Gefühl, unsicher über schwankenden Boden zu laufen. “Warum hast du überhaupt Zeit, schon nachmittags Wein zu trinken?”
    “Oh, ich habe in Paris nichts zu tun”, antwortete Oscar und leerte sein Glas. Er streckte die Beine aus,

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