Pearls of Passion: Ertappt! (German Edition)
jetzt hat der Marquis sich augenscheinlich diesem Wunsch widersetzt. Es gibt keine Marquise.
Ein lächerlicher Gedanke kommt mir, während ich mich bettfertig mache, und ich dränge ihn energisch beiseite. In der Karibik wartet schließlich ein Traumjob auf mich, und ich werde nicht mehr lange hier sein! Obwohl ich zugeben muss, dass ich das Herrenhaus furchtbar gern sehen würde, wenn es fertig umgebaut ist.
Vermutlich denke ich all das nur, um die Tatsache zu verdrängen, dass mich der Marquis beim Masturbieren erwischt und mich nicht ganz, aber doch fast mit festen Schlägen bestraft hat.
Will ich mich wirklich auf ein Spiel um Dominanz und Unterwerfung einlassen?
Das, was ich im Video gesehen habe, war echt. Er hat ihr den Hintern versohlt, und wer immer diese Frau war – ganz sicher nicht seine Ehefrau –, hat laut geschrien. Es schien ihr wirklich wehgetan zu haben.
Als ich im Bett liege, ziehe ich meine Pyjamahose herunter und schlage mir auf den Oberschenkel. Nur halbherzig, aber schon das schmerzt, und ich reibe die Stelle heftig, um das Stechen zu mildern.
Sofort drifte ich in eine Fantasie ab.
Ich stelle mir vor, dass ich wieder in dem kleinen Wohnzimmer sitze. Diesmal klingelt das Telefon nicht. Mein Hintern ist nackt, und der Marquis streichelt, streichelt, streichelt mich. Dann ein klatschender Schlag.
Ich schlage mich erneut, um das Gefühl zu haben, wie es sein könnte. Es schmerzt verteufelt, aber ich tue es wieder. Ich stöhne “Mein Lord …”
Ich schlage und schlage und stöhne und stöhne, und plötzlich muss ich meine Klitoris berühren. Die Vorstellung, dass ich seine klatschenden Schläge spüre, erregt mich so heftig, dass meine nasse Fut vor Lust schmerzt. Innerhalb von wenigen Sekunden komme ich, rufe leise seinen Namen, sehe sein Gesicht.
Am nächsten Tag beschleichen mich Zweifel. Was wird passieren? Wird überhaupt etwas passieren? Oder hat der Marquis sich auf seine Vernunft besonnen und beschlossen, unser verstohlenes Zwischenspiel als irrig abzutun? Etwas, das ohne Konsequenz bleibt? Vielleicht liegt es in seinem englischen blauen Blut, mit Untergebenen zu tändeln, ohne danach einen weiteren Gedanken an sie zu verschwenden.
In den nächsten Tagen sehe ich ihn nicht, und das Putzen, Abstauben und Polieren in den vielen Räumen geht ohne Zwischenfälle weiter. Ich arbeite genauso munter wie der Rest des Teams, als ob nichts geschehen wäre.
Aber dann, am Ende eines weiteren langen Tages, als alle anderen in ein Pub gegangen sind, finde ich in meinem Zimmer eine kleine Notiz in einer makellos geschwungenen Handschrift vor:
Es war mehr als bedauerlich, dass wir so grob unterbrochen wurden. Kommt es dir gelegen, mit mir heute Abend um sieben in dem kleinen Raum zusammenzutreffen? Ich denke, es gibt einiges, das wir gemeinsam zum Wohle deiner Erziehung und in Hinblick auf unser gegenseitiges Vergnügen unternehmen können.
Die Notiz endet mit einem Wort: Christian.
Christian? Wer ist Christian?
Dann dämmert es mir allmählich. Hah! Wenigstens in dieser Hinsicht ist der Marquis ein ganz normaler Mensch: Er besitzt einen Vornamen.
Ich frage mich, ob er will, dass ich ihn “Christian” nenne und duze. Es fühlt sich nicht richtig an. Nicht respektvoll genug.
Nein, ich muss ihn definitiv mit “Mein Lord” oder “Eure Lordschaft” titulieren und darf sonst gar nicht sprechen. Entweder das, oder ich äußere mich durch gestöhnten Schmerz und lustvolles Vergnügen – zu gleichen Teilen.
Um sieben stehe ich vor dem kleinen Wohnzimmer und starre auf die Tür. Ich habe mit dem Gedanken gespielt, nicht zu erscheinen, so zu tun, als sei nichts zwischen uns geschehen. Aber das würde bedeuten, eine einmalige Chance zu verschenken! Vielleicht treffe ich nie wieder einen Mann wie den Marquis, der Vorlieben zu haben scheint, auf die ich so neugierig bin. Vielleicht habe ich mein ganzes Leben lang ein normales, befriedigendes Sexleben. Aber selbst dann werde ich mich immer fragen, was ich versäumt habe, weil ich nicht auf diese Verlockung erotischer Bestrafungen und dunkler Spiele eingegangen bin …
Also fasse ich mir ein Herz und klopfe entschlossen an. Sofort erklingt von innen seine tiefe, klare Stimme: “Herein.” Bilde ich es mir nur ein, oder klingt er wirklich wie ein strenger Schulmeister, der seine ungezogene Schülerin strafen will?
Ich beginne zu zittern.
Aber als ich den Raum betrete, erwartet mich nichts Beängstigendes. Es ist gemütlich, im Kamin brennt
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