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Pearls of Passion - Tabuloses Spiel

Pearls of Passion - Tabuloses Spiel

Titel: Pearls of Passion - Tabuloses Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Tyler
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„Ich meine, sie wusste es nicht, bis gestern Nacht.“
    „Was ist letzte Nacht geschehen, Red?“ Er nahm eine meiner Haarsträhnen und schob sie mir aus der Stirn. Wieder zitterte ich. Er sah mich auf eine Weise an, wie sonst nur Sonia von Männern angesehen wurde. Was mich wieder daran erinnerte, dass sie diejenige gewesen war, die er zuerst eingeladen hatte.
    „Ich denke, sie hatte etwas mit Eleanor. Aber warum um Himmels willen hast du sie eingeladen, wenn du wusstest, dass sie auf Frauen steht?“
    Er schaute mich an – ich kannte diesen Blick auf seinem Gesicht; manchmal hatte er ihn auch während des Kurses, wenn er mehr wusste als der Dozent.
    „Kannst du es dir wirklich nicht denken?“
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Doch, das kannst du, aber du willst es von mir hören. Das ist okay. Ich kann es dir sagen. Ich habe sie eingeladen, weil ich dich wollte …“
    „Aber …“ Ich wollte ihm glauben. Mein Herz fühlte sich an, als wollte es meine Brust sprengen. Seine Hände lagen nun auf meinen Handgelenken. Versuchsweise zog ich daran, als wollte ich mich aus seinem Griff befreien. Er hielt mich fest. Handschellen. Wieder sah ich das Wort – diesmal vor meinem inneren Auge, nicht in Sonias Tagebuch.
    „Aber warum habe ich dann nicht gleich dich gefragt?“
    Ich schluckte hart und nickte.
    „Ich wollte, dass du wirklich willst, was ich dir zu geben habe. Ich wollte, dass du danach verlangst. In einer Debatte gibt es Regeln“, sagte er, „aber es gibt immer Menschen, die betrügen.“
    Lieber Himmel. Er hatte mich so geschickt manipuliert. Von Anfang an hatte er gewusst, dass ich eifersüchtig war auf Sonia und die Art, wie sie auf Männer wirkte. Er hatte geahnt, dass ich es ebenso verdorben mochte wie er. Aber wie? Wie hatte er ahnen können, dass ich mich heimlich nach jemandem gesehnt hatte, der mich fesselte?
    „Was, wenn sie Ja gesagt hätte?“ Ich musste die Antwort darauf hören.
    „Sie hätte niemals Ja gesagt.“
    „Und wenn doch?“
    Er zuckte die Schultern. Ich musste das mit mir selbst ausmachen. Musste selbst versuchen herauszufinden, ob er ihre Zustimmung abgelehnt hätte oder ob er sie gefesselt und gevögelt hätte. Ließ eine der beiden Möglichkeiten mich davor zurückschrecken, mit ihm zusammen zu sein? Nein.
    Ich hörte auf zu versuchen, meine Handgelenke wegzuziehen. Er hielt mich noch immer fest. Er drückte meine Handgelenke sogar noch einmal, ehe er mich losließ.
    „Weißt du, wo ich wohne?“, fragte er.
    Ich nickte, ohne ihm zu verraten, dass ich schon oft vor seinem Apartment gestanden und zum Fenster hinaufgesehen hatte. Immer darauf hoffend, dass er mich eines Tages fesseln würde.
    „Komm nach der Arbeit dorthin“, sagte er.
    Darüber würde ich sicherlich nicht debattieren.
    Ich verbrannte mich in den kommenden zwei Stunden zwei Mal. Schließlich schickte Dan mich nach Hause. Er musste wirklich genervt von mir gewesen sein, wenn er freiwillig die Kaffeebar für mich übernahm. Ich nahm die Schürze ab und griff meine abgewetzte Umhängetasche. Ich wollte nach Hause und mich umziehen – meine Sachen rochen nach Kaffee. Ich wollte mir eines von Sonias knappen Kleidchen nehmen und mich ein bisschen zurechtmachen; mal was anderes anziehen als mein übliches Outfit mit den ausgeblichenen Jeans und den weißen Oberhemden.
    Doch als ich in ihr Zimmer kam und einen Blick in ihren Schrank warf, überlegte ich es mir anders. Was nützte es mir, mich aufzurüschen, wenn ich doch einfach nur wollte, dass Jules mich nackt sah? Ich ging zurück in mein Zimmer. Zumindest konnte ich meine Haare zu einem neckischen Pferdeschwanz im Nacken zusammenbinden. Eventuell würde ich auch etwas Lipgloss auftragen, vorausgesetzt, ich fand ihn.
    Auf meinem Bett lag ein Buch – ein Buch, das ich sofort erkannte. Sonias Tagebuch. Darum hatte ich es heute Morgen nicht gefunden. Sie musste mich unbedingt darauf hinweisen, dass ich in ihrem Privatleben herumgeschnüffelt hatte. Ich fühlte mich schuldig. Das hielt mich aber nicht davon ab, mich aufs Bett zu setzen und die vertrauten Seiten noch einmal aufzuschlagen. Ihr letzter Eintrag war anders als die anderen. Diesmal schrieb sie direkt an mich.
    Nachdem ich Dich auf Deinem Bett gesehen hatte, bekam ich das Bild nicht mehr aus meinem Kopf. Ich ging zu Eleanor und erzählte ihr, was ich gesehen hatte, und Eleanor redete mit mir wie es noch nie zuvor eine andere Person getan hatte. „Willst du das?“, hatte sie mich gefragt. „Willst du

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