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Pechvogel: Roman (German Edition)

Pechvogel: Roman (German Edition)

Titel: Pechvogel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Browne
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stolpere ich über die Geschichte eines Mannes namens Garland King, der etwas weniger als eine Woche, nachdem ich die Stadt verlassen hatte, bei einem bizarren Unfall mit einem Schweißbrenner ums Leben kam.
    Ich erinnere mich an Tuesdays Worte, dass zu ertrinken nicht so schlimm wäre wie ein Schweißbrenner.
    Im Bericht steht nichts von einer Familie oder Kindern, aber ich starte dennoch eine neue Suche nach Garland King. Ich finde einen Nachruf, in dem erwähnt wird, dass Garland zwei Töchter namens Tracy und Deanne hinterließ. Tracy und Dee.
    Ich schreibe alle wichtigen Angaben auf, krame den Schlitzschraubenzieher aus meinem Schreibtisch, gehe zu meinem Aktenschrank, schiebe ihn zur Seite und gehe in die Hocke. Mit dem Schraubenzieher löse ich einen Teil der Fußleiste, hinter der sich ein Hohlraum in der Wand verbirgt. Aus dem Loch ziehe ich eine kleine Metallkassette, in der sich zehntausend Dollar in Hundertern befinden. Dann stecke ich das Geld ein, versetze alles wieder in den Ausgangszustand, schließe mein Büro ab und mache mich auf den Weg. Über den Union Square gelange ich in die O’Farrell Street.
    Als ich an die Tür von Nummer 636 klopfe, hallt das Geräusch wie bei meinem letzten Besuch im Innern nach. Ich warte fast eine geschlagene Minute und will gerade erneut klopfen, als die Tür aufschwingt und der Albino vor mir steht.
    »Hast du etwas vergessen?«, fragt er. »Oder bist du immer noch auf der Suche nach einem Date?«
    »Nichts von beidem. Ich bin geschäftlich hier.«
    Einen Moment lang schaut er mich an und tritt dann zur Seite. »Komm rein.«
    Er schließt die Tür hinter mir, und wir gehen in die Küche, wo er den Kühlschrank öffnet. »Was für eine Qualität willst du?«, fragt er mich.
    »Ich wollte eigentlich keinen Stoff kaufen. Ich bin mehr an deinen Dienstleistungen interessiert.«
    Er macht den Kühlschrank zu und sieht mich mit seinen blassblauen Augen an. Seine Miene zeigt nicht einmal einen Hauch von Emotion. Sein Gesicht ist so leer wie das einer Leiche.
    »Du möchtest, dass ich bei jemandem wildere?«
    Ich nicke, ziehe die zehntausend Dollar hervor und lege sie auf den Küchentisch. Er wirft einen einzigen kurzen Blick auf das Geld und starrt dann wieder mich an.
    »Bei wem?«
    Ich hole meine Brieftasche heraus und durchwühle sie, bis ich ein Foto von Mandy und mir finde, das ich ihm reiche. »Bei ihr. Ihr Name ist Amanda Hennings. Mandy.«
    Er studiert das Foto mit derselben entnervenden Intensität, mit der er mich gemustert hat, und hebt den Blick. »Wer ist Amanda Hennings?«
    »Sie ist meine Schwester.«
    Schließlich erzähle ich ihm davon, wie sie infiziert worden ist, warum es meine Schuld ist und wie ich nun versuchen will, die Dinge wieder ins Lot zu bringen. Dass sie mir deutlich zu verstehen gegeben hat, dass sie mich nie wiedersehen will, behalte ich allerdings für mich.
    Erneut betrachtet er das Foto und starrt es nahezu eine ganze Minute an, während ich in der Stille seiner kalten und leeren Küche auf seine Antwort warte.
    Dann gibt er mir das Foto zurück. »Keine Rechnung. Mache ich umsonst.«
    »Was? Aber wieso? Ich meine, ich will mich natürlich nicht beschweren, aber …«
    »Weil sie deine Schwester ist.«
    Ein Glückswilderer, der einen Job umsonst macht? Der versaut uns noch allen den Ruf. »Danke«, sage ich. »Aber lass mich dir wenigstens ein bisschen helfen. Ich gebe dir was für Büromaterialien, Reisekosten, Bewirtung und Unterhaltung …«
    »Kein Geld. Nur die Adresse, bitte.«
    Also nenne ich ihm Mandys Adresse und bedanke mich noch einmal für seine Großzügigkeit. Danach nehme ich die zehn Mille wieder an mich und will sie gerade wegstecken, als mir ein weiterer Gedanke kommt. Ich greife in meine Brieftasche und ziehe die Visitenkarte mit der Adresse und dem morgigen Termin heraus, die mir Barry Manilow gegeben hat. Dann übergebe ich sie dem Albino, zeige ihm erneut das Geld und frage: »Wie stehen meine Chancen: Wärest du vielleicht bereit, etwas auszuliefern?«

Kapitel 40
    A m nächsten Morgen wache ich früh auf, rufe Doug an und bitte ihn, sich um zehn mit mir im Büro zu treffen. Danach packe ich einen Koffer mit ein paar persönlichen Gegenständen und einen Seesack mit Kleidung und lege noch mehrere alte Ausweise mit falschen Identitäten dazu, eine Kühlbox mit etwas Proviant und alles Geld, das ich noch versteckt habe. Es ist nicht sehr viel, nur etwas über fünfundzwanzigtausend, aber es wird reichen, um die

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