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Pechvogel: Roman (German Edition)

Pechvogel: Roman (German Edition)

Titel: Pechvogel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Browne
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wichtigsten Sachen zu regeln.
    Auf meinem Weg nach draußen begegne ich wieder dem alten Obdachlosen mit der Katze. Er trägt ein sauberes T-Shirt und ein neues Paar Reeboks. Die Katze schläft zufrieden, während der Obdachlose eine Mitnehmportion Thai-Essen verputzt.
    »Du hattest recht«, sagt er mit vollem Mund zu mir. »Mit Tequila ging diese Limonade wirklich gut runter. Und dann habe ich dieses Sweatshirt und die Schuhe in einem Beutel an der Bushaltestelle gefunden.«
    »Versuch mal diese hier mit Rum«, erwidere ich und händige ihm meine letzte Flasche Limonade aus, die er diesmal ohne Widerworte annimmt. »Das wird wie ein Mojito schmecken.«
    »Ein Mojito? Prima!«
    Ich erreiche das Drake um kurz nach neun und sehe, dass sich der Gigant vor dem Eingang aufgestellt hat. Von dort aus beobachtet er meine Ankunft, als ob er mich erwarten würde.
    »Miss Knight schätzt es nicht, wenn man sie warten lässt«, meint er, als er mir die Eingangstür öffnet und mich zum Aufzug führt.
    »Hatten wir denn einen Termin?«
    »Nein, aber sie will Sie sehen.«
    Zumindest tut es gut zu wissen, dass mich meine Instinkte nicht komplett im Stich gelassen haben.
    Während der Fahrt mit dem Lift in den einundzwanzigsten Stock herrscht lange Schweigen, bis ich mich ihm im sechzehnten Stock endlich zuwende und ihn auffordere: »Na, komm schon. Sag ›Es ist deine Bestimmung‹. Nur ein einziges Mal.«
    Er atmet tief durch und starrt geradeaus.
    »Ich weiß, dass du nach Hause gegangen und es vor dem Badezimmerspiegel geübt hast. Gib’s einfach zu.«
    Nichts, nicht einmal ein Zucken oder die Andeutung eines Grinsens.
    »Spielverderber«, sage ich, als die Aufzugtür sich öffnet und ich die geschwärzten und nach Rauch stinkenden Räumlichkeiten von Harry Denton’s Starlight Room betrete.
    Feuerwehrleute und Anzugträger, von denen ich annehme, dass sie entweder Versicherungsagenten oder Sicherheitsangestellte des Hotels sind, laufen herum, zeigen auf Dinge, gestikulieren, schütteln die Köpfe oder nicken eifrig. Ich finde Tuesday Knight an der Bar, die den Brand tatsächlich größtenteils unbeschadet überstanden hat.
    Tuesday hat den enganliegenden Rock mit Leopardenmuster und die dazu passenden High Heels gegen etwas konservativere Jeans der Marke Lucky Brand und Doc Martens eingetauscht. Bedauerlicherweise trägt sie außerdem ein langärmeliges T-Shirt und einen BH.
    »Mr. Monday«, begrüßt sie mich und streckt mir die Hand entgegen.
    Zu jedem anderen Zeitpunkt wäre dies einer der unangenehmen Momente, in dem ich mir schnell eine Begründung ausdenken müsste, warum ich ihr nicht die Hand schütteln kann, oder in dem ich ihr einfach nur zum Spaß das Glück stehlen würde. Aber ich trage nun Handschuhe, die es mir erlauben, den Regeln der Höflichkeit ohne Bedenken Genüge zu tun. Zusätzlich helfen sie mir, das Aufkommen der Frage, warum meine Hand mit einer Mischung aus geschmolzenem Wachs und recyceltem Restmüll bedeckt zu sein scheint, zumindest zu minimieren.
    »Was ist hier passiert?«, frage ich betont unschuldig und hoffe, dass ich damit durchkomme.
    »Anscheinend ist irgendeine Frau gestern Nacht recht spät in die Überreste des Büfetts hineingestolpert und hat hier alles in Flammen aufgehen lassen.« Sie führt mich weg von den anderen Menschen und hin zu einer etwas stilleren Ecke am anderen Ende der Bar.
    »Ist jemand verletzt worden?«
    »Nein, es ist nichts Ernstes passiert«, antwortet sie. »Abgesehen von einem alten Asiaten, der offenbar in Panik geraten und aus einem der Fenster gesprungen ist.«
    Es ist doch immer wieder nett zu sehen, wie schnell die Profis arbeiten, wenn es darum geht, Fakten zu verdrehen und die Wahrheit zu verschleiern.
    »Mir wurde gesagt, dass Sie mich erwarten«, wechsle ich das Thema.
    »In der Tat. Nach Aussage einiger Zeugen war die Frau, die den Klub in Brand gesteckt hat, eine Brünette in einem roten Kleid. Und da dachte ich, dass es sich bei ihr vielleicht um unsere gemeinsame Freundin gehandelt haben könnte.«
    »Unwahrscheinlich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie gestern Nacht ausgezogen ist.«
    »Aus ihrem eigenen Hotel?«
    »Aber sicher«, bestätige ich. Ehrlichkeit mag ja die beste Strategie sein, aber die Wahrheit abgewandelt darzustellen erfordert wesentlich mehr Talent.
    »Und haben Sie irgendetwas über sie herausgefunden?«
    Ich übergebe Tuesday den Zettel mit den Informationen, die ich mir notiert hatte. »Ihr Name ist Tracy King, und sie kommt

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