Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Pelbar 3 Die Kuppel im Walde

Titel: Pelbar 3 Die Kuppel im Walde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
Vom Netzwerk:
über die Dek-ke laufenden Streifen erhellt. Um einen langen Tisch aus abgewetztem gestrichenem Metall scharten sich acht Menschen, dünn und leicht gebückt, in einteili-gen Kleidungsstücken, die wie Körperstrümpfe aus-sahen, aber lockerer saßen, meist dunkel, anthrazit-grau. An einer Wand bewegte sich eine Reihe leuch-tender Punkte auf einem großen Bildschirm. Ein alter, dunkelhäutiger Mann betrachtete den Bildschirm und sagte: »Die Komps schicken sich an, die Stange aus-zufahren. Wir haben jetzt Zeit für deinen Bericht, Susan, nachdem du darauf bestehst.«
    Er blickte hinüber zu einer kleinen, uralten, ein wenig grimmig aussehenden Frau, die gebückter da-saß als die anderen.
    »Wieviel wollt ihr hören? Im ganzen würde es einige Zeit dauern.«
    »Du brauchst nur zusammenzufassen. Wir kennen die Geschichte alle.«
    »Das glaubt ihr. Ihr wollt mich wohl bei Laune halten. Dann werde ich ...«
    »Sag mal, Susan«, sagte ein gedrungener Mann nachdenklich. »Warum hast du den Nachnamen Wart angenommen – und erst vor so kurzer Zeit? Bist du die Wärterin in diesem Gefängnis? Die verschrumpelte Wärterin in einem verborgenen Gefängnis?«
    »Butto – sei bitte still!« sagte eine zweite Frau, jung und sehr schön. »Laß uns zur Sache kommen!«
    Susan räusperte sich. Dann legte sie ihr altes Hackbrett aus echtem Holz, liebevoll mit Plastik ausgebessert, zur Seite. Ihr dünner Körper wirkte kräftig, hing aber lose um ein Knochengerüst. In alten Zeiten hätte man sie, wie auch Royal, den zweiten alten Menschen hier, eine Schwarze genannt. Die übrigen Prinzipale, die alle in dem Raum versammelt waren, waren weißhäutig wie die meisten Komps.
    »Es ist alles recht traurig«, begann sie. »Ihr müßt versprechen, mich nicht zu unterbrechen.«
    »Ja, einverstanden«, seufzte Royal.
    »Also gut«, begann Susan. »Wie wäre es, wenn wir mit einem Kapitel offizieller Geschichte anfingen?
    Hier. Ich werfe sie auf den Schirm.«
    Sie berührte eine Reihe von Quadraten auf dem Tisch, und auf der Wand leuchtete ein gedruckter Text auf:
    Nach vielen Diskussionen gelangte der ursprüngliche Rat zu dem Entschluß, das richtige Verhältnis auf der Arbeitsebene sei mit zwanzig Prinzipalen und dreißig Komponenten aufrechtzuerhalten. Die Entscheidung, welche von den Leuten Komponenten werden sollten, erwies sich als schwierig, da man ihnen die niedrigen Arbeiten in Kuppel und Ebenen zuweisen würde, aber man entwickelte ei-ne Batterie von Intelligenz-und Anpassungsfähig-keitstests, und die zwanzig besten wurden dazu auserwählt, die Prinzipale zu werden. Überraschenderweise waren die anderen ziemlich freudig damit einverstanden, denn sie wußten ja, daß aller Wahrscheinlichkeit nach die Zukunft der Menschheit in ihren Händen lag. Sie meldeten sich freiwillig als Komponenten und unterwarfen sich wider-standslos dem notwendigen Drogenprogramm, das garantieren sollte, daß ihre Persönlichkeit nicht von der Gelassenheit und der ruhigen Entschlossenheit abwich, die notwendig waren, um Kuppel und Ebenen auf höchster Effizienz zu halten. Dieses Verhältnis wurde seitdem sorgfältig und auf wissenschaftliche Weise beibehalten, und es hat zu einem so reibungslosen Funktionieren geführt, daß es ein Beweis für die Weisheit der Gründer und ihrer Ziele und Strategien ist. Es besteht daher die Hoffnung, daß künftige Generationen es ebenfalls für angebracht halten, der Weisheit gerechter Proportionen zu folgen, und daß die Genetiker ihre Operationen dementsprechend planen.
    »Mit diesem Text seid ihr sicher alle vertraut«, sagte Susan trocken. »Nachdem Royal vorschlug, ich solle eine unabhängige Untersuchung unserer Geschichte durchführen, damit ich ihm nicht in die Quere käme, fand ich heraus, wie falsch diese Geschichte ist. Je genauer ich mir die ganze Sache angesehen habe, desto faszinierter war ich.«
    »Ja, ja. Was hast du herausgefunden?«
    »Ich habe genügend Plastikdokumente und Bänder gefunden, die darauf hinweisen, daß eine Zelle von Chefwissenschaftlern unter sich beschloß, die Bevölkerung auf fünfzig zu verringern. Natürlich waren sie – die Chefwissenschaftler – dabei vollzählig mit eingeschlossen. Aber sie berechneten sorgfältig die zur Verfügung stehenden, biologischen und chemischen Ressourcen, entschieden dann, da sie das Quantum wiederverwertbaren Materials einschließlich des organischen kannten, das gegenwärtig am Menschsein beteiligt ist, in aller Stille über die zum

Weitere Kostenlose Bücher