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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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Eindringlinge durch die Lücke und jagte die Pelbar eine gewundene Treppe hinunter, die offenbar schnell enger wurde. Endlich kam der Mann an der Spitze nicht mehr weiter. Die hinter ihm klemmten ihn ein. Er bekam Angst und schrie. Die Menge hörte ein Poltern, als das Steindach auf sie herunterbrach.
    Die oben an der Treppe sahen nur herabgestürzte Steine.
    Annon schrie vor Wut. Er hatte mindestens zwanzig Mann verloren. Dafür würden die Pelbar bezahlen, wenn er die Stadt eingenommen hatte. Er würde keinen am Leben lassen.
    Aber am Morgen waren sie nur wenig vorangekommen. Die Peshtak am Rammbock waren völlig erschöpft. Sie hatten eine tiefe Delle geschlagen, aber das Mauerwerk hielt immer noch stand. Annon setzte eine neue Schicht ein. Er hatte jetzt seine ganze Bande, mehr als tausend Leute, über die Mauer herauf-geholt, und sie hielten den gesamten, oberen Teil der Stadt besetzt, bis auf den Breiten Turm, wo die Protektorin und Dardan Zuflucht gesucht hatten.
    Kurz vor Morgengrauen hatte sich Gind, der Leibgardist der Protektorin, langsam und lautlos um den Breiten Turm herum zu den Käfigen der Botenvögel geschleppt. Er riß eine Ecke seines Dienstplans ab, machte Daumenabdrücke mit seinem eigenen Blut darauf und band das Papier sorgfältig einem Vogel ans Bein. Dann ließ er den Vogel frei, aber der flatterte in der Dunkelheit nur ziellos umher, setzte sich auf das Dach seines Käfigs und gurrte leise und verzweifelt. Erst als es dämmerte und sich einige Peshtak näherten, flog er weg. Die Peshtak hielten das nicht für wichtig und warfen nur einen kurzen, verächtlichen Blick in Ginds starre, tote Augen. Einer spuckte ihm ins Gesicht. Er starrte ungerührt weiter ins Leere, während die Taube zweimal aufgeregt flatternd krei-ste und sich dann auf den Weg nach Pelbarigan machte.
    Nachdem eine weitere Gruppe von Annons Männern in eine Mauerfalle geraten war, ging Annon langsamer vor und baute ein Balkengerüst über den Köpfen derer, die das Mauerwerk zu durchbrechen versuchten. Endlich hatten sie ein Loch in die Absperrung des Hauptgangs gerammt, zwängten sich durch die verzahnte Quermauer, rückten vor und er-oberten eine weitere Ebene – nur um zu erleben, wie erneut ein Dach auf die Köpfe von vierzehn Männern herabstürzte und sie zerquetschte. Vor sich fanden sie den Korridor wieder blockiert. Sie verlegten das Ge-rüst nach vorne und machten sich mit wilder Entschlossenheit von neuem an die Arbeit. Als die Nacht einbrach, waren sie nur wenig vorangekommen. Aber Annon sagte: »Wir holen sie da raus und bringen auch noch den letzten pelbarischen Schweinearsch um. Es dauert nur seine Zeit.«
    Er rief Misque und versuchte, mehr Informationen aus ihr herauszubekommen, aber sie konnte ihm wenig sagen, was er nicht schon wußte. Sie war zwar offensichtlich fähig, die Anlage der Stadt zu erklären, wußte aber nichts vom Fallensystem! Annon traute ihr nicht. Er ließ sie in einen Lagerraum werfen und bewachen. Sie lag am Boden und weinte, weil sie wußte, daß Annon jetzt Jaiyan und seinen Sohn töten würde, wenn es ihm paßte.
    Brudoer erforschte schon seit einiger Zeit die Höhlen und hatte von der Invasion nichts bemerkt, bis ihm, als er sich den Weg durch einen Mauertunnel suchte, auffiel, daß eine der Mauerfallen ausgelöst worden war. Er hörte ein schwaches Hämmern und Klopfen und betrat die eigentliche Stadt durch einen Gehei-meingang in einem unbenutzten Raum. Misque hörte im Dunkeln hinter sich etwas knirschen. Plötzlich erschien in der Mauer eine Lampe, als Brudoer ein Stück Mauerwerk beiseiteschob. Sie kauerte sich zusammen, wußte nicht, was da vor sich ging. Der Junge glitt in den Raum und schob den Stein an seinen Platz zurück, dann kroch er über den Boden.
    Die Lampe warf einen schwachen Lichtschein auf sein Gesicht. »Gamwyn«, keuchte Misque.
    Brudoer schnellte ein langes Messer heraus. Er trat zu ihr. »Wer bist du?«
    »Misque. Du bist nicht Gamwyn. Du mußt sein Bruder sein. Er sagte, er hätte einen Bruder.«
    »Was geht hier vor?«
    »Die Peshtak sind in der Stadt.«
    »Die Peshtak! Wie sind sie hereingekommen?«
    »Ich habe sie eingelassen«, flüsterte Misque schluchzend.
    »Du hast – was? «
    Ein Licht flammte auf. »He! Was ist los?« fragte der Peshtak-Wächter. In einem Atemzug hatte er sein Schwert geschwungen, Misque warf sich dazwischen und fing mit ihrem Unterarm den Streich ab, der für Brudoer bestimmt war, schrie aber auf, als das Schwert in ihr

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