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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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alt. Denk an dein Versprechen, sie nicht zu töten. Sie sind recht freundlich zu mir. Ich glaube, du kannst die Stadt leicht einnehmen. Dann kannst du sie hinaustreiben. Bitte vergiß es nicht. Bitte gib acht auf Jaiyan und Jamin. Vergiß nicht, du hast es versprochen.
    Misque
    Annon schnaubte. »Ein schweineschnäuziges Trä-
    nenherz. Na, wenigstens ist sie reingekommen. Wenigstens holt sie uns rein. Wir müssen ein paar Leitern machen. Mindestens zwanzig, und die mindestens fünfundzwanzig Armlängen lang. Ich glaube, diesmal kommen wir rein.« Er rieb seine Gesichtsmaske, um das Jucken darunter zu lindern. Dann streckte er die Hand aus, und Steelet schlug mit seiner dagegen. Beide Männer lachten.
    Als Gamwyns Trupp endlich in Sicht der Siedlung U-Bend kam, konnte der Pelbarjunge nicht glauben, daß soviel Veränderung möglich war. Der ganze Strom floß jetzt endgültig durch die Lücke, die Gamwyn und seine Freunde eröffnet hatten. Das frühere Sklavenlager war eine Insel und der frühere Flußlauf ein mit Schwemmsand abgetrenntes Altwasser, ruhig und halb überwuchert.
    Ehe sie bis auf einen halben Ayas herankamen, wurde der Pulk langsamer und einer der Atherer sagte: »Rauch. Ich rieche Rauch. Viel Rauch.« Dann roch Gamwyn es auch. Bald sahen sie einen schwarzen Fleck am Hügelabhang hinter der Stelle, wo sich früher die Kreise befunden hatten, auf dem Hochgelände östlich des Flusses. Von dort stieg immer noch ein wenig Rauch auf. Hier bewegten sich Gestalten, und als sich Gamwyns Expedition, weiterhin dicht am Westufer, näherte, kamen Leute ans Ufer herunter und riefen sie an. Gamwyns Pulk wurde langsamer. Bald stießen drei Leute in – wie Gamwyn erkannte – Handwer-kerkleidung, ein Boot ab und ruderten auf sie zu.
    »Ich weiß nicht, ob wir warten sollen«, sagte Gamwyn. »Ich traue diesen Leuten nicht.«
    »Nur drei Leute in einem Boot? Mit denen werden wir sicher fertig«, sagte Doon.
    Als die Boote näherkamen, erkannte Gamwyn Ahks, in dessen Haus er sich von der Kälte des Brunnens erholt hatte. Das Tuscoboot legte sich längsseits.
    »Habt ihr etwas zu essen?« rief ein Mann. »Wir haben nichts mehr. Sie haben alles genommen.«
    »Wer?«
    »Die Siveri. Vor zwei Nächten. Sie haben alles ge-brandschatzt, alle Nicfad getötet. Wir haben nichts.«
    »Warum fischt ihr nicht?«
    »Wir wissen nicht, wie man das macht. Wir haben keine Sklaven, keine Nicfad, fast kein Komitee mehr.
    Der Rest von uns sind Bauarbeiter und Handwerker.«
    »Wo ist Daw?« rief Gamwyn.
    »Wer? Das Komiteemädchen? Die Dicke? Weiß ich nicht. Nie von High Tower zurückgekommen. So.
    Könnt ihr uns zu essen geben? Wir bitten euch.«
    Gamwyns Trupp besprach sich, dann errichteten sie ein Lager am Westufer, fischten und buken Teig-fladen aus Reismehl. Wie Gamwyn erfuhr, hatten die Tusco von U-Bend beschlossen, einen neuen Anfang zu machen. Als genügend Nicfad von den beiden Siedlungen zusammengekommen waren, hatten sie einen Sklavenraubzug ins Siveri-Gebiet ausgeschickt.
    Zum erstenmal trafen sie auf organisierten Widerstand. Trotzdem gelang es ihnen, mit sechsundzwan-zig Sklaven zurückzukehren, aber nach weniger als zwei Wochen kamen ihnen die Siveri in großer Zahl nach und brannten die Tusco aus, töteten alle Nicfad und die meisten Komiteeangehörigen, die Handwerker und einige der Bürokraten verschonten sie. Den Tusco erging es schlecht, nur zweiundvierzig über-lebten. An diesem Abend baten sie Gamwyns Trupp darum, sich anschließen zu dürfen. Nach einigem Zögern stimmten die Reisenden zu.
    Glücklicherweise hatten die Tusco genügend Boote von High Tower, um alle unterzubringen. Es waren zweiundzwanzig Männer, meist Bauarbeiter, neun Kinder und elf Frauen, mehrere davon ziemlich alt.
    Gamwyn blieb ihnen gegenüber mißtrauisch, aber Samme war erheitert. »Auf nach Threerivers«, lachte er. »Der Verlorene sammelt alle seine Kinder. Ganz zu schweigen von den Hühnern.«
    Am nächsten Morgen stießen sie ab, durch die Erschöpfung und den geschwächten Zustand der Tusco ein wenig am Vorwärtskommen gehindert. Bald ver-teilten sie die Angehörigen der einzelnen Völker gleichmäßig auf die Boote, so daß keines mehr zu langsam war. Nach einigen Stunden argwöhnischen Schweigens zu Anfang glaubte Gamwyn erste Anzeichen von beginnenden Freundschaften zwischen Atherern und Tusco wahrzunehmen.
    Er bemerkte auch, daß der Sumach am Ufer immer röter wurde, je weiter sie nach Norden kamen. Sogar die Goldruten waren schon

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