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Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Pelbar 4 Der Fall der Muschel

Titel: Pelbar 4 Der Fall der Muschel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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dreihundert Jahren Threerivers entworfen hatte, hatte einfach nach einem solchen Modell gearbeitet. Erstaunlich.
    Sie schaute zu Ravell auf, der schweigend dasaß und sie betrachtete. »Sie kommt vom südlichen Meer, dem bitteren Wasser unterhalb der Mündung des Heart«, sagte er.
    »Du? Warst du dort?«
    »Nein. Ich habe sie von den Tusco von U-Bend. Ich habe mich über die neutrale Zone hinausgewagt, oh-ne es eigentlich zu merken, und sie fingen mich und machten mich zum Sklaven. Drei Jahre habe ich dort verbracht. Aber Jaiyan hörte weiter flußaufwärts davon, und er sagte den Tuscohändlern, sie sollten mich lieber gehen lassen, sonst würden sie von den Sentani von Koorb etwas zu hören kriegen.«
    »Und dann haben sie dir die Muschel gegeben?«
    »Ich habe sie aus ihrem weißen Turm gestohlen.
    Ich fand, das seien sie mir schon schuldig. Sie war ei-ne von ihren Kuriositäten, aber als ich sie sah, wußte ich, daß du sie würdest haben wollen.«
    »Sieben Tuniken?«
    »Sieben.«
    »Du sollst sie haben. Komm morgen früh und hole sie dir!«
    Der Sentani widersprach mit erhobenen Händen.
    »Ich muß heute nacht in der Stadt bleiben.«
    »In der Stadt? Das wird hier nie so gehandhabt. Du weißt es.«
    »Nicht weit im Süden habe ich schwach ein Feuer gerochen. Kurz ehe das Horn ertönte, erhaschte ich einen Blick auf Männer in den Büschen, sie waren bewaffnet und beobachteten mich. Ich war froh um dieses Horn.«
    »Männer? Was für Männer?«
    Ravell zuckte die Achseln und streckte die Hände aus. »Ich weiß nur, daß es Männer waren, die nicht gesehen werden wollten. Ich habe einen Bogen gesehen, klein und doppelt gekrümmt.«
    Der in der Nähe stehende Gardist hörte dieses Gespräch und sagte: »Ich sehe keinen Grund, warum er nicht in der Stadt bleiben sollte, Südrätin. Wenn du gestattest, werde ich den Gardehauptmann fragen.«
    Sie neigte den Kopf, und der Mann ging. Dann gab sie dem Alten die Muschel zurück, und er legte sie vorsichtig wieder in das Kästchen. »Bis morgen früh dann?« Sie streckte die Handfläche aus, und beide be-rührten sich zum Zeichen des Einverständnisses und des Abschieds. Dann drehte sie sich um und ging.
    Später kramte Bival in dem kleinen Zimmer mit den Steinwänden, das sie mit ihrem Gatten teilte, in einem Korbkasten herum, während sie fragte: »Wo sind die Zettel, die wir gespart haben?«
    »Nicht in diesem Kasten. Schau auf dem umran-deten Fach nach! Warum fragst du?«
    »Ich brauche sie.«
    »Du? Du brauchst sie? Ich habe sie mit meiner Ne-benarbeit verdient. Was brauchen wir denn?«
    »Wir? Das ist zu wichtig, um kleinlich zu sein, Warret. Etwas höchst Erstaunliches ist passiert. Ravell, der Sentanihändler hat mir eine wunderbare Muschel gebracht – das Modell für den Breiten Turm. Ich hatte schon vermutet, daß Craydor ein richtiges Modell hatte. Es sieht ihr ähnlich. Seit Jahren versuche ich, Craydors Entwürfe zu verstehen. Das ist ein Schlüssel.«
    »Aber ich habe die Zettel für eine Pellute gespart.
    Seit drei Jahren. Jetzt hatte ich fast genug. Meine Ne-benarbeit ...«
    Bival richtete sich auf und seufzte. »Warret, ich will einfach nicht darüber streiten! Das ist zu erniedrigend. Auch du wirst von dieser Sache profitieren. Du mußt einfach Vertrauen zu meinem Urteil haben.
    Und damit Schluß!«
    Warret starrte sie an. »Schluß? Einfach so? Ja, es ist Schluß!« Er fing an, seine Kleidung von seinen Fä-
    chern herunterzuräumen.
    Bival runzelte die Stirn. »Was soll das jetzt? Noch mehr Widerstand? Wirst du nie lernen, wo dein Platz ist?«
    Warret antwortete nicht, sondern fuhr fort, seine Kleidung zu einem Bündel zusammenzurollen.
    »Du hast einen Eheeid geschworen. Einen Pel-bareid. Willst du ihn einfach wegwerfen? Du hast dich bereit erklärt, zu gehorchen. Niemand hat gesagt, daß das immer leicht sein würde.«
    »Ich erfülle meinen Eid nur aus größerer Entfernung.« Er wandte sich zur Tür. Sie stellte sich ihm in den Weg. Er blieb einfach passiv stehen.
    »Und jetzt wirst du diese Sachen wieder in die Fä-
    cher zurücklegen!«
    Er drehte sich um, stellte das Bündel ab und stopfte alles in ein Fach.
    »Sei doch nicht kindisch! Falte die Sachen, wie es sich gehört!«
    »Mir gefallen sie so.«
    »Ich werde dafür sorgen, daß man dich zum Wasserheben abstellt!« Warret antwortete nicht, sondern blieb einfach auf einem Fleck stehen. Sie wurde es schließlich müde, ihn anzustarren und machte sich wieder auf die Suche nach den Zetteln.

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