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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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zerrte ihn dicht an sich heran.
    »Die noch nicht beendete Sache unten auf Dock Grün«, sagte er. »Gehen Sie hinunter und bringen Sie sie zuende, verstanden?
Bringen Sie sie zuende!«
    »Ja, Sir«, flüsterte Quale und floh... hatte sicher Verstand genug, um zu wissen, dass ihr Leben davon abhing.
    Die Union siegte möglicherweise. Bis dahin beanspruchten sie Stationsneutralität, was sie davon nur erreichen konnten. Jon schritt zwischen den Pulten umher, hielt sich gelegentlich bei starken G-Schwankungen an Sesseln und Tischen fest, versuchte, die ganze Zentrale vor einer Panik zu bewahren. Er besaß Pell. Er besaß bereits das, was die Union ihm versprochen hatte, und er würde es unter Mazian und unter der Union gleichermaßen behalten, wenn er vorsichtig zu Werke ging. Und das hatte er bislang schon getan, weit mehr, als Jessad ihn gemahnt hatte. In Angelos Büro waren keine Zeugen am Leben geblieben, auch nicht in der Rechtsabteilung, so vorzeitig dieser Angriff auch gewesen war.
    Nur Alicia... die nichts wusste, die niemandem weh tat, die keine Stimme besaß... und ihre Söhne.
    Damon stellte eine Gefahr dar. Damon und seine Frau. Über Quen hatte er keine Kontrolle... aber wenn der junge Damon anfing, Beschuldigungen vorzubringen.
    Er warf einen Blick über die Schulter zurück und vermisste auf einmal Kressich, Kressich
und
die beiden Leute, die ihn eigentlich hätten bewachen sollen. Diese Fahnenflucht seiner eigenen Leute machte ihn wütend, aber wegen Kressich war er erleichtert, denn nun würde dieser wieder unter den Horden von Q verschwinden, verschreckt und unerreichbar.
    Nur Jessad... wenn sie ihn nicht erwischt hatten, wenn
er
frei war, und das auch noch in der Nähe irgendeiner lebenswichtigen Einrichtung. Auf dem Scanner kamen die Rider näher.
    Pell hatte noch etwas Zeit, bevor Mazians Truppen eindrangen. Ein Techniker händigte ihm eine positive Identifizierung der Schiffe aus, die draußen warteten; es waren wirklich Mallory und Porey, Mazians Scharfrichter. Die eine stand im Ruf besonderer Rücksichtslosigkeit, der andere, Freude daran zu haben. Porey war der andere. Keine gute Nachricht.
    Schwitzend stand er da und wartete.
     
    2.8. Dock Grün
    Irgend etwas ging draußen vor. Damon schritt über den voller Gerümpel liegenden Boden hinweg zu dem zernarbten Fenster und versuchte hinauszublicken, zuckte zurück, als die rote Explosion eines Schusses sich in den Kratzern verteilte. Schreie vermischten sich mit dem Knirschen arbeitender Maschinen.
    »Wer das jetzt auch ist da draußen, sie sind auf uns aus und sie haben Gewehre.« Er wich von der Tür zurück, bewegte sich vorsichtig in der verminderten Schwerkraft. Josh bückte sich, hob eine Eisenstange, Stück einer zerstörten Anlage, auf und reichte sie Damon.
    Damon nahm sie, und Josh besorgte sich selbst eine andere. Sie stellten sich zu beiden Seiten des Eingangs mit dem Rücken an die Wand. Draußen war in ihrer Nähe kein Geräusch zu hören, aber in größerer Ferne ertönten eine Menge Rufe. Damon riskierte einen Blick in das Licht, das von der anderen Seite kam, und zuckte wieder zurück beim Anblick menschlicher Schatten dicht am zernarbten Fenster.
    Die Tür zuckte auf, von außen mit einer Karte geöffnet von jemandem, der Priorität besaß.
    Zwei Männer stürmten mit gezogenen Pistolen herein. Damon ließ die Eisenstange auf einen Schädel herabsausen, und sein Blick verschwamm vor Entsetzen davor. Josh schlug von der anderen Seite aus zu. Die beiden Männer stürzten mit seltsamen Bewegungen in der niedrigen Schwerkraft, und eine Pistole rutschte über den Boden. Josh hob sie hoch, feuerte zweimal, um sicherzugehen, und einer der Männer zuckte sterbend. »Nimm die Pistole!« fauchte Josh, und Damon bückte sich und stieß die Leiche vorsichtig an, fand das unvertraute Plastik des Pistolenknaufs in einer toten Hand. Josh lag auf den Knien und drehte die andere Leiche um, zog sie aus. »Die Kleider«, sagte er, »die Karten. I.D.s, die noch funktionieren.«
    Damon legte die Pistole weg und schluckte seinen Abscheu hinunter, zog die schlaffe Leiche aus, dann den eigenen Anzug und mühte sich in die blutigen Coveralls... in den Korridoren würde es reichlich Menschen mit Blutflecken geben. Er suchte in den Taschen nach einer Karte und fand dort die Papiere, aber keine Karte, entdeckte sie schließlich neben der linken Hand des Toten. Er hielt den Plastikchip schräg ins Licht.
Lee Anton Quale..
.
Lukas

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