Pells Stern
verlorenen Schiffe, an bekannte Namen... verabscheute die Situation, der sie ausgeliefert waren. Der Fernscanner schaltete sich nach beantworteter Frage nun selbst ab. Die verbleibenden Bilder zeigten die Union beim Weiterflug, bis zum Sprung, bis sie von den Schirmen verschwand. Letztlich aber würde sie wiederkommen, mit Verstärkung, denn sie brauchte einfach nur neue Schiffe anfordern. Die Flotte hatte gewonnen, hatte standgehalten, aber es waren jetzt nur noch sieben...
sieben
Schiffe!
Es würde wieder geschehen und noch einmal. Die Union konnte leicht Schiffe opfern. Ihre Schiffe umschlichen die Grenzen des Systems, und die Mazianer konnten es nicht wagen, hinauszugehen und sie zu jagen.
Wir haben verloren,
sagte Signy innerlich zu Mazian.
Ist dir das bewusst? Wir haben verloren!
»Pell«, meldete sich Mazians Stimme ruhig über Kom, »befindet sich unter Aufruhrbedingungen. Wir kennen die Lage dort nicht. Wir stehen der Unordnung gegenüber.
Formation halten! Wir können einen weiteren Angriff nicht ausschließen.«
Aber plötzlich blitzten Lichter auf den Pulten der
Norway
auf. Eine ganze Sektion erhielt von neuem Unabhängigkeit. Die
Norway
war von der Computersynchronisation befreit.
Computerübermittelte Befehle erschienen auf dem Schirm. STÜTZPUNKT SICHERN.
Sie war herausgenommen und die
Africa
ebenfalls. Zwei Schiffe sollten zurückfliegen und eine ins Chaos geratene Station übernehmen, während die anderen ihren Perimeter beibehielten und Raum zum Manövrieren.
Signy schaltete auf Rundspruch. »Di, ausrüsten und bewaffnen! Wir müssen uns selbst einen Liegeplatz besetzen, mit jedem Soldaten, den wir aufbringen können. Rüste die Wechseltag-Besatzungen als Dockwache aus! Wir schauen mal nach den Truppen, die wir zurücklassen mussten.«
Ein Schrei brach aus dieser Verbindung hervor, ein vielstimmiger zorniger Schrei von frustrierten Soldaten, die plötzlich wieder für etwas gebraucht wurden, auf das sie heiß waren.
»Graff«, sagte sie.
Sie gingen trotz der sich unten vorbereitenden Truppen in Rotalarm, zogen mit gewaltigem Beschleunigungsdruck herum und eilten direkt auf die Station zu. Poreys
Africa
verließ hinter ihnen dichtauf die Formation.
2.7. Pell Zentrale
»...gewähren Sie uns Zugang zu den Docks«, drang Mallorys Stimme über Kom, »und öffnen Sie die Tore zur Zentrale, oder wir fangen damit an, Sektionen dieser Station auszulöschen!«
Kollision,
blitzte auf den Bildschirmen. Techniker mit kreidebleichen Gesichtern saßen an ihren Posten, und Jon umklammerte die Rückenlehne des Sessels am Kom, gelähmt durch die Erkenntnis, dass Träger den Tod auf Pells Lebensader schleuderten.
»Sir!« schrie jemand.
Die Kameras hatten die Träger im Bild, schimmernde Massen, die ganze Bildschirme ausfüllten, Monster, die sich auf sie stürzten, eine Wand aus Dunkelheit, die sich schließlich teilte und an den Kameras oben und unten an der Station vorbeizog. Pulte brachen kreischend in Statik aus, und Sirenen heulten, als die Träger über die Oberfläche Pells glitten. Ein Bildschirm fiel aus und obendrein ertönte ein Schadensalarm, eine heulende Dekompressionswarnung.
Jon wirbelte herum und suchte Jessad, der sich in der Nähe der Tür aufgehalten hatte. Aber dort lauschte nur Kressich mit weit aufgerissenem Mund dem Heulen der Sirenen.
»Wir warten auf Antwort!« drang eine andere, tiefere Stimme aus dem Kom.
Jessad war verschwunden. Jessad oder sonst jemand war auf Mariner gescheitert, und die Station deshalb untergegangen. »Sucht Jessad!« brüllte Jon einen von Hales Männern an.
»Packt ihn! Erledigt ihn!«
»Sie kommen wieder heran!« schrie ein Techniker.
Jon warf sich herum und starrte auf die Bildschirme, versuchte zu reden und gestikulierte heftig. »Komverbindung!« schrie er, und der Techniker reichte ihm ein Mikro. Er schluckte, starrte auf den näherkommenden Behemoth auf dem Bildschirm. »Sie haben Zugang!« rief er ins Mikro, versuchte dabei, seine Stimme unter Kontrolle zu halten. »Wiederhole: Hier ist Pell-Stationsleiter Lukas. Sie haben Zugang!«
»Wiederholen Sie!« erwiderte Mallorys Stimme. »Wer sind Sie?«
»Jon Lukas, amtierender Stationsleiter. Angelo Konstantin ist tot. Bitte helfen Sie uns!«
Am anderen Ende herrschte Schweigen. Das Scannerbild wechselte, als die großen Schiffe von ihrem Beinahe-Kollisionskurs abwichen und sichtbar Tempo wegnahmen.
»Unsere Rider docken zuerst an«, erklärte Mallorys Stimme. »Empfangen Sie, Pell
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