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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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sind, Angelo, ich glaube, Dayin verdient ein Lob für seine Bereitschaft, unter den herrschenden Umständen dort hinauszufliegen. Wir brauchen dafür keine Fanfaren - haben auch um keine gebeten -, aber wir hätten mehr erwartet als Anschuldigungen. Wollen Sie die Bücher, Angelo?«
    »Kaum. Danke, Jon, und bitte entschuldigen Sie! Solange Dayin und Ihr Schiffsführer die Gefahren kennen. Jedes Schiff, das starten will, wird genau untersucht werden, ja. Nichts Persönliches im Spiel.«
    »Stellen Sie alle Fragen, die Sie wollen, Angelo, solange sie allen in gleicher Weise gestellt werden! Danke.«
    »Ich danke Ihnen, Jon.« Jon schaltete sich aus. Auch Angelo tat es, starrte den Bericht an, blätterte ihn durch, unterzeichnete schließlich der Sachlage folgend die Erlaubnis und legte alles in die Dokumentenablage. Sämtliche Büros lagen mit ihrer Arbeit zurück. Alle. Die QAbfertigung beanspruchte zu viele Arbeitsstunden und zuviel Computerzeit.
    »Sir.« Es war Mills, sein Sekretär. »Ihr Sohn, Sir.«
    Er schaltete auf Anrufannahme und blickte dann mit einiger Überraschung auf, als sich statt dessen die Tür öffnete und Damon hereinkam. »Ich habe die Bearbeitungsunterlagen selbst gebracht«, sagte Damon. Er setzte sich und lehnte sich mit beiden Armen auf den Schreibtisch. Seine Augen waren so müde, wie sich auch Angelo fühlte, und das war beträchtlich.
    »Ich habe heute morgen fünf Menschen für die Anpassung abgefertigt.«
    »Fünf Menschen sind keine Tragödie«, meinte Angelo müde. »Ich habe für den Computer ein Lotterieverfahren ausgearbeitet, mit dem ausgesucht werden soll, wer geht und wer auf der Station bleibt. Auf Downbelow hat es erneut einen Sturm gegeben, der auch die Mühle wieder überflutet hat, und sie haben gerade erst die Opfer der letzten Überschwemmung gefunden.
    Manche Schiffe zerren an der Leine, wo die Panik jetzt nachgelassen hat, eines ist gerade entwischt und zwei weitere gehen morgen ab. Wenn es Gerüchte gibt, dass Mazian Pell zur Flüchtlingsaufnahme bestimmt hat, wohin führt das die verbliebenen Stationen? Was wird, wenn sie dort in Panik geraten und in ganzen Schiffsladungen hierher kommen? Und woher sollen wir wissen, dass nicht gerade jetzt jemand draußen ist und Fahrten an noch mehr verängstigte Leute verkauft? Unser Lebenserhaltungssystem verkraftet nicht mehr viel.« Er deutete mit lockerer Hand auf den Dokumentenstapel. »Wir werden so viele Frachter bewaffnen, wie wir können, und zwar durch hübsch starke finanzielle Zwangsmaßnahmen.«
    »Um auf Flüchtlingsschiffe zu schießen?«
    »Wenn Schiffe kommen, die wir nicht mehr aufnehmen können - ja. Ich würde irgendwann heute gern mit Elene sprechen; sie wäre die, die die erste Annäherung an die Kaufleute unternimmt. Ich kann heute keine Sympathie für fünf Aufrührer aufbringen. Entschuldige.«
    Seine Stimme versagte. Damon ergriff über den Tisch hinweg sein Handgelenk und drückte es, ließ dann wieder los. »Braucht Emilio da unten Hilfe?«
    »Er sagt nein. Die Mühle ist ein Chaos, überall Schlamm.«
    »Haben sie nur noch Tote gefunden?«
    Er nickte. »Letzte Nacht. Bennett Jacint und Ty Brown; Wes Kyle gestern Mittag - so lange haben sie für die Sache an den Ufern und im Schilf gebraucht. Emilio und Miliko meinen, dass die Moral intakt ist, gemessen an den Umständen. Die Downer errichten Dämme. Noch mehr von ihnen sind scharf darauf geworden, mit den Menschen Handel zu treiben; ich habe angeordnet, sie in größerer Zahl in die Basis zu lassen, und auch die Genehmigung erteilt, noch mehr von den ausgebildeten Downern für die Instandhaltung hier heraufzuschicken.
Ihr
Lebenserhaltungssystem befindet sich in gutem Zustand, und sie werden einige Techs freisetzen, die wir befördern können. Ich lasse jeden menschlichen Freiwilligen hinunterbringen, einschließlich ausgebildeter Dockarbeiter. Sie können mit Baumaschinen umgehen. Oder es zumindest rasch lernen. Ein neues Zeitalter bricht an, eines mit engeren Verhältnissen.« Er presste die Lippen zusammen und holte tief Luft. »Haben du und Elene schon einmal an die Erde gedacht?«
    »Du, dein Bruder, Elene und Miliko... denkt darüber nach, ja?«
    »Nein«, sagte Damon. »Weglaufen? Glaubst du, dass es dazu kommt?«
    »Überleg dir mal die Chancen! Von der Erde ist keine Hilfe gekommen, sondern nur Beobachter. Sie machen sich Gedanken darüber, wie sie ihre Verluste senken können, nicht darüber, uns Verstärkung oder Schiffe zu schicken. Nein. Wir

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