Pells Stern
geliebt hatte. »Danke.«
»Erinnern Sie sich an mich?« fragte Damon.
Josh schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid«, sagte er elend.
»Wir sind uns wahrscheinlich begegnet, aber schauen Sie, ich habe keine klaren Erinnerungen. Ich glaube, wir müssen einander begegnet sein, nachdem ich hergekommen bin.«
»Es ist ganz natürlich, dass Sie es vergessen haben. Man hat mir berichtet, dass Sie sich gut machen. Ich bin schon mehrmals hier gewesen, um nach Ihnen zu sehen.«
»Ich erinnere mich.«
»Tatsächlich? Sobald Sie wieder auf dem Damm sind, möchte ich, dass Sie bei Gelegenheit zu Besuch in meine Wohnung kommen. Meine Frau und ich würden uns freuen.«
Er dachte darüber nach, und das Universum erweiterte sich, verdoppelte und multiplizierte sich, so dass er sich seines Standortes nicht mehr sicher war. »Kenne ich sie auch?«
»Nein. Aber sie weiß von Ihnen. Ich habe mit ihr über Sie gesprochen. Sie sagt, sie möchte, dass Sie kommen.«
»Wie heißt sie?«
»Elene. Elene Quen.«
Er wiederholte den Namen mit den Lippen, damit er ihn nicht mehr verließ. Es war ein Kauffahrername. Er hatte nicht an Schiffe gedacht. Jetzt tat er es. Erinnerte sich an Dunkelheit und Sterne. Er starrte fest in Damons Gesicht, um nicht den Kontakt damit zu verlieren, mit diesem Punkt der Realität in einer sich verschiebenden weißen Welt. Vielleicht blinzelte er und war dann wieder allein. Vielleicht erwachte er in seinem Zimmer, im Bett, und hatte nichts mehr von alldem, um sich daran festzuhalten. Er klammerte seinen Verstand mit aller Kraft daran. »Sie werden zurückkommen«, sagte er, »selbst wenn ich es vergesse. bitte kommen Sie und erinnern Sie mich!«
»Sie werden es behalten«, sagte Damon. »Aber ich werde kommen, wenn Sie es nicht tun.«
Josh weinte, was ihm leicht fiel und was er oft machte, und die Tränen glitten ihm über das Gesicht, ein schieres Emporwallen der Gefühle, nicht aus Leid oder aus Freude, sondern nur aus tiefer Erleichterung. Eine Reinigung.
»Alles in Ordnung mit Ihnen?« fragte Damon.
»Ich bin müde«, sagte er, denn seine Beine waren schwach vom Stehen, und er wusste, dass er zurück ins Bett gehen sollte, bevor ihm schwindelig wurde. »Kommen Sie mit herein?«
»Ich muss in dieser Zone bleiben«, sagte Damon. »Aber ich schicke Ihnen die Bücher.«
Er hatte die Bücher bereits vergessen gehabt. Er nickte, gleichzeitig erfreut und verlegen.
»Gehen Sie zurück«, sagte Damon und entließ ihn damit. Josh drehte sich um und ging zurück nach drinnen.
Die Tür schloss sich. Er ging zu seinem Bett, und ihm war stärker schwindelig, als er geglaubt hatte. Er musste mehr gehen. Er hatte genug herumgelegen, und wenn er mehr ging, würde sein Zustand sich schneller bessern.
Damon. Elene. Damon. Elene.
Da draußen existierte ein Platz, der für ihn wirklich wurde, wo er zum ersten Mal hingehen wollte, ein Platz, wohin er sich wenden konnte, wenn er hier herauskam.
Er blickte zum Fenster. Es war leer. Einen schrecklichen und einsamen Augenblick lang dachte er, er habe sich alles nur eingebildet und es sei Teil der Traumwelt gewesen, die sich in dieser weißen Umgebung formte, und dass er selbst es geschaffen habe. Aber das Erlebnis hatte ihn mit Namen versorgt, mit Einzelheiten und Substanz, die von ihm unabhängig waren; entweder entsprach es der Wirklichkeit, oder er wurde wahnsinnig.
Die Bücher trafen ein, vier Kassetten für das Abspielgerät, und er drückte sie fest an die Brust und wiegte sich lächelnd und lachend vor und zurück, mit gekreuzten Beinen auf dem Bett sitzend, denn alles war
wirklich.
Er hatte die
Wirklichkeit
draußen berührt und sie ihn.
Er sah sich um, und es war nur ein Zimmer, mit Wänden, die er nicht mehr brauchte.
BUCH ZWEI
1.1. Downbelow Hauptbasis: 2.9.52
Der Himmel war klar an diesem Morgen, abgesehen von ein paar Schäfchenwolken sowie einer ganzen Kette von ihnen, die sich jenseits des Flusses über den nördlichen Horizont zog. Es war ein weiter Ausblick; gewöhnlich dauerte es anderthalb Tage, bis die Horizontwolken die Downbelow-Basis erreichten, und man hatte vor, diese Lücke zu nutzen, die Überschwemmungsschäden zu flicken, durch die sie nacheinander von Basis Vier und den nach ihr kommenden Lagern abgeschnitten worden waren.
Es war, wie sie hofften, der letzte Wintersturm. Die Knospen auf den Bäumen schwollen zum Bersten an, und die Getreidepflänzlinge, die von der Flut gegen die Kreuzbalkengitter auf den Feldern getrieben
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