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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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worden waren, würden bald gelichtet und in ihre permanenten Betten gepflanzt werden wollen. Als erstes würde die Hauptbasis austrocknen, dann die Basen flussabwärts. Der Fluss war heute etwas niedriger, so lautete der Bericht von der Mühle.
    Emilio sah dem Raupenschlepper nach, wie er sich seinen Weg die schlammige Straße flussabwärts bahnte, wandte ihm dann den Rücken zu und ging den langwierigen, stark zerfurchten Weg zu höherem Gelände und zu den in die Hügel eingelassenen Kuppeln, die jetzt doppelt so zahlreich waren wie vorher, ganz zu schweigen von denen, die die Straße hinab verlagert worden waren. Kompressoren dröhnten, aus dem Rhythmus geraten, das endlose Pulsieren der Menschen auf Downbelow. Pumpen arbeiteten, fügten sich zu dem dumpfen Klopfen hinzu, stießen das Wasser wieder aus, das trotz der großen Anstrengungen, die Böden wasserdicht zu machen, in die Kuppeln gesickert war, während weitere Pumpen unten an den Mühlendämmen und drüben auf den Feldern arbeiteten. Sie würden nicht damit aufhören, bis die Stämme auf den Feldern frei standen.
    Frühling. Wahrscheinlich duftete die Luft für einen Eingeborenen köstlich. Menschen merkten wenig davon, die das feuchte, unterbrochene Zischen der Masken einatmeten.
    Emilio fand die Sonne auf seinem Rücken angenehm, erfreute sich zumindest soweit des Tages. Downer huschten umher, führten ihre Aufgaben mit weniger Gewandtheit als Überschwang aus, machten lieber zehn huschende Schritte mit einer Handvoll als einen ungemütlichen und schwer beladenen Gang irgendwohin. Sie lachten, ließen fallen, was sie an leichten Lasten trugen, um Streiche zu spielen bei jeder Ausrede, die ihnen dafür einfiel.
    Er war aufrichtig überrascht, dass sie überhaupt noch arbeiteten, während der Frühling mit seinem Kommen Ernst machte. In der ersten klaren Nacht hatten sie mit ihrem Geschnatter das ganze Lager wach gehalten, ihrem fröhlichen Deuten in den sternenklaren Himmel und ihren Gesprächen mit den Sternen; in der ersten klaren Morgendämmerung hatten sie der aufgehenden Sonne mit den Armen zugewinkt und mit lauten Rufen das kommende Licht begrüßt - aber auch die Menschen waren an diesem Tag mit einer besseren Stimmung umhergegangen, als das erste klare Zeichen vom Ende des Winters eingetroffen war. Es war jetzt spürbar wärmer. Die Weibchen waren selbstgefällig und verführerisch geworden und die Männchen leichtfertig. Es gab viele Laute, die vielleicht von Downern stammten, die im Dickicht und auf den sich wiegenden Bäumen auf den Hügeln saßen und sangen, ein weiches und heißblütiges Trillern, Schnattern und Pfeifen.
    Noch verlief alles nicht so flatterhaft, wie es noch werden würde, wenn die Bäume erst einmal in voller Blüte prangten. Es würde eine Zeit kommen, in der die Hisa alles Interesse an der Arbeit verloren und zu ihren Wanderungen aufbrachen, die Weibchen zuerst und allein, dann die Männchen auf zäher Verfolgung, zu Plätzen, wo keine Menschen eindrangen. Eine gute Zahl von den Weibchen in der dritten Saison würde den Sommer damit verbringen, immer runder zu werden - zumindest so rund, wie die drahtigen Hisa überhaupt werden konnten -, um im Winter zu gebären, verborgen in Höhlen in den Flanken der Berge, kleine Würmchen, die nur aus Gliedern und rötlichem Babypelz bestanden, die im nächsten Frühjahr auf den eigenen Beinen herumtollten, zumindest nach dem Wenigen zu urteilen, das die Menschen von ihnen zu sehen bekamen.
    Emilio kam an den Hisa-Spielen vorbei, ging den schlechten steinigen Pfad zum Operationszentrum hinauf, der Kuppel, die am höchsten stand auf dem Berg. Seine Ohren fingen ein Knirschen auf den Steinen hinter sich auf, und er schaute sich um und erblickte Satin, die ihm hinterher humpelte, die Arme zwecks besseren Gleichgewichtes ausgebreitet, mit bloßen Füßen auf scharfen Steinen, den für menschliche Stiefel gedachten Weg, ihr Koboldgesicht im Schmerz verzogen. Ihre Nachahmung seiner Schritte brachte ihn zum Grinsen. Sie blieb stehen und grinste zurück, wirkte ungewöhnlich prächtig mit ihren weichen Pelzen und Perlen und einem roten Fetzen synthetischen Stoffes.
    »Fähre kommt, Konstantin-Mann.«
    Das stimmte. An diesem klaren Tag war eine Landung fällig.
    Gegen die Vernunft und entgegen den Axiomen, dass dem Planeten angepasste Paare im Frühjahr unstabil waren, hatte er ihr versprochen, dass sie und ihr Gefährte eine Zeitlang auf der Station arbeiten durften. Wenn es einen Downer gab,

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