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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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bereits vorher flüchtig und aus großer Entfernung wahrgenommen hatte. Nun hüllte er sie regelrecht ein und lähmte ihr den Atem.
    Sie hatte lange hier gelegen, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen, und ohne Gespür für die Zeit. Nun aber fingen ihre Sinne wieder an zu reagieren, die Lähmung, die das Entsetzen zunächst ausgelöst hatte, ließ nach. Sie zwang sich, logisch nachzudenken. Der Ort, an den sie verschleppt worden war, lag weit von dem ihr bekannten Höhlensystem entfernt. Niemand würde sie je hier finden. Schlimmer noch, niemand würde hier nach ihr suchen.
    Sie kämpfte gegen die Panik an, die sie bei dieser Erkenntnis befiel. Doch wenn ihr niemand zu Hilfe kam, musste sie sich selber helfen. Sie drückte die Augen fest zu und lauschte. Das Wesen trieb sich ganz in der Nähe herum, sie hörte seinen gurgelnden, lallenden Singsang.
    Es?, fragte sie sich. War es vielleicht doch ein Mensch? Es musste so sein, sein Fuß, so rau die Hornhaut sich auch anfühlte, war wie ein menschlicher Fuß geformt. Und er konnte reden, zumindest versuchte er, sich mit seinen lallenden Lauten verständlich zu machen. Nur, wenn er wirklich ein menschliches Wesen war, dann musste er einer Spezies angehören, die ihr noch nie begegnet war.
    Auf einmal spürte sie seine Nähe. Sie hörte ihn grunzen, erstarrte vor Angst und machte sich auf das Schlimmste gefasst. Eine Hand streifte sie, zog sie mit roher Gewalt auf die Füße und schüttelte sie.
    »Muh?«
    Sie schluchzte vor Angst. »Lass mich in Ruhe!«
    Wieder schüttelte er sie, diesmal noch heftiger. »Hohoho!«, blökte er mit schriller Stimme. Sie versuchte, sich aus seinem Griff zu winden, aber er schleuderte sie wie ein lebloses Bündel hin und her.
    »Hör auf, hör auf!«
    Eine Hand umklammerte ihr Fußgelenk und drückte kräftig zu. Der Schmerz flutete bis zu den Hüften hoch, sie schrie laut. Und dann spürte sie, wie er die Arme um sie schlang, sie an den Schultern packte und hochhob.
    »Bitte!«, flehte sie ihn an. »Bitte lass mich los!«
    »Bittelbettel, bittelbettel!«, quiekte er mit überschnappender Stimme. Sie versuchte verzweifelt, ihn wegzustoßen, aber er hielt sie eisern fest. Und die ganze Zeit über blies er ihr seinen stinkenden Atem ins Gesicht.
    »Nein! Lass mich bitte los!«
    »Hehehe!«
    Sie wurde zu Boden gestoßen, und gleich darauf hörte sie ihn leise murmelnd davonschlurfen. Sie versuchte, sich strampelnd aufzusetzen. Die Stricke um ihre Handgelenke schnürten ihr allmählich das Blut ab.
    Plötzlich wurde ihr klar, dass er sie töten wollte! Sie musste sich etwas einfallen lassen, um ihm zu entkommen! Ihre Angst aktivierte ungeahnte Kräfte, und schließlich schaffte sie es, sich in eine Art Sitzposition zu schaukeln.
    Wenn sie nur gewusst hätte, wo er war und was er gerade tat! Warum hatte er sie in diese Höhle verschleppt? Wenn sie dafür eine Erklärung fand, gab es vielleicht eine Chance, ihm zu entkommen. Sie schluckte und versuchte mühsam, Worte aneinander zu reihen.
    »Wer…wer bist du?«, wollte sie ihm zurufen, aber es wurde nicht viel mehr als ein klägliches Krächzen daraus.
    Einen Moment lang herrschte Stille. Dann hörte sie schlurfende Schritte, er kam wieder zu ihr.
    »Bitte, fass mich nicht an!«
    Sie hörte seinen Atem. Es war wahrscheinlich keine gute Idee gewesen, ihm etwas zuzurufen und dadurch seine Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. Andererseits konnte es nichts schaden, ein Vertrauensverhältnis zwischen ihnen aufzubauen.
    »Wer bist du?«, fragte sie noch einmal.
    Sie spürte, dass er sich über sie beugte. Eine nasse Hand tastete nach ihrem Gesicht, ein abgebrochener Fingernagel fuhr ihr über die Haut. Mit einem erstickten Schrei drehte sie das Gesicht zur Seite.
    Plötzlich lag seine Hand auf ihrer Schulter. Sie gab sich Mühe, ganz still dazuliegen. Die Hand kniff ihr in die Schulter, wanderte weiter zu ihrem Arm und drückte bald hier, bald da zu, als wollte er sie abtasten. Die abgebrochenen Fingernägel gruben sich schmerzhaft in die Haut.
    Schließlich lockerte sich sein Griff, aber nur, um im nächsten Moment ihr Rückgrat abzutasten. Sie wollte der Berührung ausweichen, doch da packte er sie an der Schulter und drückte mit solcher Kraft zu, dass sie vor Schmerz schrie. Und schon war die Hand wieder da und fingerte streichelnd an ihr herum. Die andere Hand hielt ihr Genick umklammert, und da Corrie ahnte, dass diese Hand bei der ersten Gegenwehr zudrücken würde, lag sie – vor

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