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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Sie sich zu erkennen!«
    »Special Agent Pendergast, Sheriff Hazen und Miss Corrie Swanson«, kam als Antwort aus dem Halbdunkel.
    Shurte ließ erleichtert die Waffe sinken, nahm die Laterne in die Hand und ging der Gruppe entgegen. Er wollte seinen Augen nicht trauen: Die drei sahen aus, als wären sie mit knapper Not einem blutigen Gemetzel entronnen. Den Sheriff erkannte er kaum wieder, so sehr war er mit Blut besudelt. Auch das Mädchen bot ein Bild des Jammers: schmutzig, mit zerzaustem, verfilztem Haar und blutunterlaufenen Verletzungen.Pendergast erkannte er sofort wieder. Das war der Mann, der Cole mit einem Schlag außer Gefecht gesetzt hatte. Offenbar hatte er den Überraschungseffekt dazu genutzt, ungesehen in die Höhle zu kommen.
    »Wir müssen den Sheriff in ein Krankenhaus bringen«, sagte der Agent. »Auch das Mädchen braucht ärztliche Betreuung.«
    Shurte hob hilflos die Schultern. »Sämtliche Verbindungen sind unterbrochen. Die Straßen sind unpassierbar.«
    »Wo ist Williams?«, brachte Hazen mit schwacher, nuschelnder Stimme heraus.
    »Er ist hinauf zum Haus gegangen, um sich…um Rheinbeck abzulösen.« Und nach langem Zögern fragte Shurte: »Was ist mit den anderen?«
    Hazen schüttelte nur stumm den Kopf.
    »Wir werden einen Rettungstrupp losschicken, sobald es wieder Kommunikationsmöglichkeiten gibt«, beruhigte ihn Pendergast mit müder Stimme. »Fürs Erste helfen Sie mir bitte, die beiden Verletzten ins Haus zu bringen!«
    »Ja, Sir.« Shurte legte behutsam den Arm um Hazen und half ihm die Stufen zum Höhlenausgang hinauf. Pendergast kümmerte sich um Corrie und folgte ihnen. Sobald die vier den Schutz des Höhleneingangs verlassen hatten, waren sie der entfesselten Gewalt der Elemente ausgeliefert, und sie mussten sich mit aller Kraft gegen den Sturm stemmen. Aus den Fenstern des Erdgeschosses drang flackernder Lichtschimmer zu ihnen, dennoch wirkte das Haus leer und verlassen. Shurte fragte sich, wo Williams und Rheinbeck wohl stecken mochten.
    Auf der Veranda rüttelte Pendergast an der verschlossenen Haustür. Und plötzlich hörte Shurte rätselhaft gedämpfte Geräusche aus dem Haus: etwas, das sich nach einem dumpfen Aufprall anhörte, gleich darauf einen Schrei und einen Schuss.
    Pendergast griff nach seiner Waffe und hatte im nächstenMoment mit einem wuchtigen Tritt die Tür aufgesprengt. Er bedeutete Shurte, mit Hazen zurückzubleiben, und stürmte, den Arm schützend um das Mädchen gelegt, ins Haus.
    Shurte gab ihnen mit entsicherter Waffe Rückendeckung, mochte sich aber nicht verkneifen, den Kopf neugierig ein Stück weit nach vorn zu recken. Am Fuß der Kellertreppe sah er zwei Gestalten miteinander ringen. In der einen erkannte er eindeutig Williams, die andere kam ihm eher wie eine Geistererscheinung vor: das lange graue Haar wirr aufgelöst, angetan mit einem mit Blut verschmierten weißen Nachthemd. War das etwa…? Tatsächlich, es war die alte Lady! Sie ging wie eine Furie auf Williams los und schrie ihn mit schriller Stimme an: »Ihr Kindermörder!« Aus der skurrilen Szene wurde schlagartig bitterer Ernst, als Shurte den Mündungsblitz einer Waffe sah und unmittelbar darauf den Widerhall eines Schusses durch das Kellergeschoss irren hörte.
    Mit drei großen Sprüngen war der Agent bei Miss Kraus. Ein kurzes Gerangel, ein schriller, weinerlicher Schrei, die Waffe schlitterte über den Kellerfußboden – mehr bekam Shurte einstweilen nicht mit. Eine halbe Minute verging, dann tauchte Pendergast wieder in Shurtes Blickfeld auf. Er trug die alte Lady wie ein Kind auf seinen Armen und murmelte ihr irgendetwas ins Ohr, was sie ein wenig zu beruhigen schien. Kurz darauf tauchte auch Williams auf, den Arm um Rheinbeck gelegt, der sich den blutenden Kopf hielt und offenbar so geschwächt war, dass er bei Williams Halt suchen musste.
    Und so bewegte sich eine stumme, kläglich anzusehende Prozession durch die Eingangshalle auf das Wohnzimmer zu. Shurte platzierte Corrie und den Sheriff so nahe wie möglich am flackernden Kaminfeuer, er hoffte wohl, dass die heimelige Wärme ihren Schock lindern werde. Pendergast dirigierte Miss Kraus mit sanfter Gewalt auf ihren geliebten Schaukelstuhl und flüsterte ihr weiter irgendwelche besänftigende Worte zu, sodass sie sich schließlich ohne Gegenwehr Handschellenanlegen ließ. Pendergast half Shurte, den Sheriff auf das Sofa vor dem Kamin zu betten. Corrie hatte Platz in einem bequemen Lehnstuhl gefunden.
    Der Agent bat Shurte,

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