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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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fort, »ist er zurück in die Küche gegangen – wir haben kleine Flecken sekundäres Blut von Schuhabdrücken gefunden – und dann über den Flur zurück ins Wohnzimmer.«
    Hayward war kurz davor, etwas darauf zu erwidern, verkniff es sich aber. Es handelte sich hier nicht um einen Einbruch, aber jetzt darauf hinzuweisen würde auch nichts bringen. »Könnte ich mir mal das Wohnzimmer ansehen?«
    »Natürlich.« Cring ging ihr voran durch die Küche auf die Diele, dann ins Wohnzimmer. Nichts war angerührt worden; es herrschte noch immer totale Unordnung. Ein Rolltop-Schreibtisch war durchwühlt worden, Briefe und Fotos waren umhergeworfen, Bücher aus Regalen gezogen, ein Sofa mit einem Messer aufgeschlitzt worden. In der Wand, dort, wo die Stützen des fehlenden Flachbildschirms befestigt waren, prangte ein Loch.
    Haywards Blick fiel auf einen antiken Brieföffner aus Sterlingsilber mit einem eingelegten Opal im Griff, der auf dem Fußboden lag, wohin er vom Schreibtisch heruntergefegt worden war. Als sie den Blick schweifen ließ, entdeckte sie recht viele kleine handgearbeitete Gegenstände aus Silber und Gold: Aschenbecher, kleine Truhen und Kästchen, Teekannen, Teelöffel, Tabletts, Kerzenlöscher, Tintenfässer und Figürchen, alle wunderschön ziseliert. Einige wiesen Intarsien aus Edelsteinen auf. Alle waren offenbar kurzerhand zu Boden gefegt worden.
    »Wurden aus der Sammlung dieser Silber- und Goldgegenstände welche gestohlen?«, fragte sie.
    »Nicht, dass wir wüssten.«
    »Es käme mir aber wahrscheinlich vor.«
    »Solche Sachen sind schwer zu verkaufen, vor allem hier in der Gegend. Bei unserem Einbrecher handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Drogensüchtigen, der einfach nur irgendwas gesucht hat, um sich schnell einen Schuss setzen zu können.«
    »Alle diese Silbergegenstände sehen wie Sammlerstücke aus.«
    »Ja, das stimmt. Dr. Blackletter hat im Heimatverein mitgearbeitet und von Zeit zu Zeit eins von seinen Sammlerstücken gespendet. Er hatte sich auf amerikanisches Silber aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg spezialisiert.«
    »Und womit hat er sein Geld verdient?«
    »Er war Arzt.«
    »Wie ich gehört habe, hat er für Doctors With Wings gearbeitet, eine gemeinnützige Organisation, die nicht viel Geld hatte. Die Silbergegenstände müssen ein kleines Vermögen wert sein.«
    »Nach seiner Arbeit für die Hilfsorganisation hat er als Berater für diverse Pharmafirmen gearbeitet. Es gibt hier in der Gegend ziemlich viele davon. Die Branche zählt zu den Hauptstützen der lokalen Wirtschaft.«
    »Haben Sie eine Akte über Dr. Blackletter? Ich würde sie mir gern mal anschauen.«
    »Die Akte befindet sich auf der Wache. Ich gebe Ihnen eine Kopie, sobald wir hier fertig sind.«
    Hayward blieb im Wohnzimmer stehen. Sie empfand eine schwer definierbare Unzufriedenheit, so als könnte sie mehr Informationen aus dem Tatort beziehen. Ihr Blick fiel auf mehrere Fotos in Silberrahmen, die offensichtlich von einem der Bücherregale heruntergefegt worden waren.
    »Darf ich?«
    »Nur zu. Die Leute von der Spurensicherung sind quasi mit der Zahnbürste hier durchgegangen.«
    Hayward kniete sich hin und hob mehrere Fotos auf. Sie zeigten vermutlich verschiedene Familienangehörige und Freunde. Einige Aufnahmen zeigten wahrscheinlich Blackletter selbst: in Afrika, als Pilot eines Flugzeugs, Einheimische impfend, vor einer Buschklinik stehend. Auf mehreren Fotos stand er neben einer attraktiven, einige Jahre jüngeren Blondine; auf einem Foto hatte er den Arm um sie gelegt.
    »War Dr. Blackletter verheiratet?«
    »Keinmal«, antwortete Cring.
    Hayward drehte das letzte Foto um. Beim Sturz auf den Boden war das Glas im Rahmen gesprungen. Hayward zog es aus dem Rahmen. Auf der Rückseite stand eine mit großzügiger, schwungvoller Schrift verfasste Widmung. FÜR MORRIS . IN ERINNERUNG AN DEN FLUG ÜBER DEN SEE . IN LIEBE , M.
    »Darf ich das behalten? Nur das Foto, meine ich.«
    Ein Zögern. »Ja, aber wir müssten das eintragen.« Noch ein Zögern. »Darf ich fragen, warum Sie es haben möchten?«
    »Es könnte für meine Ermittlungen relevant sein.« Hayward hatte darauf achtgegeben, den Kollegen vor Ort nicht zu verraten, worum es bei ihren Ermittlungen genau ging, und nach ein paar halbherzigen Versuchen, dahinterzukommen, hatten sie das Thema taktvollerweise fallengelassen.
    Jetzt aber brachte Cring es doch wieder zur Sprache. »Bitte nehmen Sie mir die Frage nicht übel, aber meine Kollegen und

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