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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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glauben sollte, nickte.
    »Und was wissen Sie über Mr. Blasts Geschäfte?«
    »Nicht viel. Wie schon gesagt, er war im illegalen Handel mit geschützten Arten tätig – Tierhäute. Aber die ganz große Sache für ihn, das war dieses schwarzgerahmte Bild. Er war halb verrückt deswegen.«
    »Und Ihr eigener Lebenslauf, Mr. Hudson? Wo waren Sie zuvor beschäftigt?«
    »Früher war ich mal bei der Polizei, aber dann habe ich Diabetes bekommen und wurde in den Innendienst versetzt. Ich hab’s einfach nicht ertragen, ständig hinterm Schreibtisch zu sitzen, also bin ich Privatdetektiv geworden. Das war vor etwa fünf Jahren. Ich hab viel für Mr. Blast gearbeitet, meistens habe ich seine Geschäftspartner und Lieferanten überprüft. Er hat sehr darauf geachtet, mit wem er Geschäfte machte. Auf dem Markt wimmelt es von verdeckten Ermittlern und betrügerischen Geschäftemachern. Meistens hatte er mit einem Typ namens Victor zu tun.«
    »Victor wer?«
    »Den Nachnamen habe ich nie gehört.«
    Pendergast schaute auf die Uhr. »Essenszeit, Mr. Hudson, und bedauerlicherweise können Sie nicht zum Essen bleiben.«
    Hudson bedauerte es ebenfalls.
    Pendergast griff in seinen Anzug und zog ein kleines Bündel Geldscheine hervor. »Für das, was Blast Ihnen schuldet, kann ich nicht einstehen, aber das hier ist für die ersten beiden Arbeitstage. Fünfhundert am Tag plus Spesen. Von jetzt an werden Sie ohne Knarre arbeiten, und Sie arbeiten ausschließlich für mich. Verstanden?«
    »Ja, Sir.«
    »Es gibt eine Kleinstadt namens Sunflower, direkt westlich vom Black-Brake-Sumpf. Ich möchte, dass Sie sich eine Landkarte nehmen, einen Kreis mit einem Radius von fünfzig Meilen um die Stadt ziehen und in Erfahrung bringen, welche Pharmafirmen und Pharmaforschungsinstitute es innerhalb dieses Radius gibt beziehungsweise in den letzten fünfzehn Jahren gegeben hat. Ich möchte, dass Sie alle aufsuchen, getarnt als Autofahrer, der sich verfahren hat. Gehen Sie so nahe heran, wie Sie können, ohne unerlaubt Firmengelände zu betreten. Machen Sie sich keine Notizen oder Fotos, behalten Sie alles im Kopf. Beobachten Sie und erstatten Sie mir binnen vierundzwanzig Stunden Bericht. Das wird Ihr erster Auftrag sein. Haben Sie verstanden?«
    Hudson hatte es. Er hörte, wie die Haustür aufging und Stimmen in der Halle; jemand war gekommen. »Ja. Danke, Sir.« Das war sogar noch mehr Geld, als Blast ihm bezahlt hatte – und für einen ganz einfachen Auftrag. Solange er nicht in den Black-Brake-Sumpf musste, war alles okay. Über das Sumpfgebiet hatte er schon zu viele Gerüchte gehört.
    Pendergast begleitete ihn zur Küchentür. Erfüllt von tiefer Dankbarkeit und Loyalität gegenüber dem Mann, der sein Leben verschont hatte, trat Hudson in die Nacht hinaus.

49
    St. Francisville, Louisiana
    Laura Hayward folgte dem Streifenwagen aus der Stadt, auf einer Serpentinenstraße, die nach Süden zum Mississippi führte. Sie hatte den Eindruck, allgemeine Aufmerksamkeit zu erregen, außerdem fühlte sie sich ziemlich unwohl in ihrer Haut am Steuer von Helen Pendergasts altem Porsche-Cabrio. Doch Pendergast hatte ihr den Wagen seiner Frau derart höflich angeboten, dass sie es nicht über sich gebracht hatte, abzulehnen. Während sie die abschüssige, von Eichen und Walnussbäumen gesäumte Straße entlangfuhr, schweiften ihre Gedanken zurück zu ihrer ersten Stelle bei der Polizei in New Orleans. Sie hatte damals nur als Aushilfe in der Einsatzzentrale gearbeitet, aber die dortigen Erfahrungen hatten sie in ihrem Berufswunsch bestärkt. Das war vor der Zeit gewesen, als sie in Richtung Norden, nach New York, aufbrach, wo sie aufs John Jay College of Criminal Justice ging und anschließend ihre erste Stelle als Verkehrspolizistin antrat. In den fast fünfzehn Jahren, die seitdem vergangen waren, hatte sie ihren Südstaaten-Akzent größtenteils eingebüßt und war obendrein zu einer überzeugten New Yorkerin geworden.
    Doch der Anblick von St. Francisville – weißgestrichene Häuser mit langen Veranden und Blechdächern, dazu die schwüle Luft, die nach Magnolien duftete – brach die Kruste, die sie sich in New York zugelegt hatte, mühelos auf. Ihre Erfahrungen mit der örtlichen Polizei waren, bislang jedenfalls, besser als das Herumgereiche zwischen den Abteilungen, das sie in Florida bei ihrem Versuch, an Informationen über den Mordfall Blast heranzukommen, erlebt hatte. Die vornehme Art des Alten Südens hatte eben doch etwas für

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