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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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ich sind ein wenig erstaunt, dass sich ein Captain des New Yorker Morddezernats für einen ziemlich gewöhnlichen Raubmord hier bei uns im tiefen Süden interessiert. Wir wollen Ihnen nicht nachspionieren, aber es wäre doch nützlich zu erfahren, wonach Sie suchen – damit wir Ihnen helfen können.«
    Hayward war klar, dass sie der Frage nicht weiter aus dem Weg gehen konnte, und entschied sich deshalb für eine Irreführung. »Es geht um Ermittlungen im Bereich Terrorismus.«
    Schweigen. »Ah ja, verstehe.«
    »Terrorismus«, wiederholte Field, der hinter ihr stand und sich zum ersten Mal zu Wort meldete. Er war ihnen derart leise gefolgt, dass Hayward fast vergessen hatte, dass er auch noch da war. »Davon gibt’s da oben in New York ja ’ne ganze Menge, wie ich höre.«
    »Richtig«, antwortete Hayward. »Und Sie haben sicherlich Verständnis dafür, wenn ich nicht in die Details gehen kann.«
    »Absolut.«
    »Wir halten uns in dieser Angelegenheit bedeckt. Was auch der Grund dafür ist, dass ich in inoffizieller Mission hier bin, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Ja, natürlich«, sagte Field. »Wenn ich fragen darf – haben die Roboter etwas mit der Sache zu tun?«
    Hayward lächelte ihn kurz an. »Je weniger gesagt wird, desto besser.«
    »Ja, Ma’am.« Field wurde ganz rot vor Freude, weil er richtig geraten hatte.
    Hayward hasste sich selbst wegen ihrer Lüge. Es war eine schlimme Vorgehensweise, die sie, sollte sie je herauskommen, den Job kosten könnte.
    »Geben Sie mir das Foto«, sagte Cring und warf seinem Untergebenen einen warnenden Blick zu. »Ich sorge dafür, dass es eingetragen wird und sofort wieder in Ihre Hände gelangt.« Er steckte das Foto in einen Beweismittel-Umschlag, versiegelte ihn und schrieb seine Initialen darauf.
    »Ich denke mal, dann wären wir hier fertig«, sagte Hayward und sah sich um; gleichzeitig hatte sie ein schlechtes Gewissen, weil sie die Kollegen derart hinters Licht geführt hatte. Sie hoffte nur, dass Pendergasts Vorgehensweise nicht schon auf sie abgefärbt hatte.
    Sie trat aus dem dunklen Haus in den hellen Sonnenschein und die schwüle Luft. Als sie sich umsah, fiel ihr auf, dass die Straße knapp achthundert Meter entfernt am Mississippi endete. Spontan wandte sie sich zu Cring um, der gerade die Haustür versiegelte.
    »Detective?«
    Er wandte sich um. »Ma’am?«
    »Sie verstehen doch sicherlich, dass Sie über das, was wir gerade besprochen haben, mit niemandem reden dürfen?«
    »Ja, Ma’am.«
    »Aber wahrscheinlich wissen Sie jetzt auch, warum ich diesen Einbruch für inszeniert halte.«
    Cring rieb sich das Kinn. »Inszeniert?«
    »Vorgetäuscht.« Hayward wies mit einem Nicken die Straße hinunter. »Ich würde sogar wetten, dass Sie, wenn Sie nachschauten, die fehlenden elektronischen Geräte dort unten, am Ende der Straße, auf dem Grund des Mississippi finden.«
    Cring blickte von ihr zum Fluss und wieder zu ihr. Er nickte langsam.
    »Ich komme heute Nachmittag kurz wegen des Fotos vorbei«, sagte Hayward, während sie sich in den engen Porsche zwängte.

50
    Penumbra-Plantage
    Der alte Diener, Maurice, öffnete Hayward, worauf sie die düsteren Räume des Plantagenhauses betrat. Es entsprach ziemlich genau ihrer Vorstellung von dem Domizil, aus dem Pendergast stammte: Oberschicht, deren Stammbaum bis in die Zeit vor dem Bürgerkrieg zurückreichte, allerdings im Niedergang begriffen, angefangen vom baufälligen Haus bis zum schwermütigen alten Diener in seiner Butlerkluft.
    »Hier entlang, Captain Hayward«, sagte Maurice, wandte sich um und wies mit offener Handfläche zum Salon. Als sie den Raum betrat, sah sie Pendergast vor einem Kamin sitzen, ein kleines Glas neben der rechten Hand. Er erhob sich und wies ihr einen Platz auf dem Sofa zu.
    »Einen Sherry?«
    Sie stellte ihre Aktentasche ab und nahm daneben Platz. »Nein, danke. So etwas trinke ich nicht.«
    »Etwas anderes vielleicht? Bier? Tee? Einen Martini?«
    Sie warf Maurice einen kurzen Blick zu. Sie wollte ihn nicht bemühen, war aber doch ziemlich erschöpft nach der Fahrt. »Einen Tee bitte. Stark, mit Milch und Zucker.«
    Der Diener neigte kurz den Kopf und zog sich zurück.
    Pendergast setzte sich wieder und schlug ein Bein übers andere. »Wie war Ihre Fahrt nach Siesta Key und St. Francisville?«
    »Ergiebig. Aber zunächst – wie geht’s Vinnie?«
    »Er hält sich ganz gut. Die Verlegung in ein Privatkrankenhaus wurde ohne besondere Vorkommnisse vollzogen. Und die

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