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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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entdeckt haben. Sie erkannte, dass die Erkrankung Audubon zutiefst verändert hatte, und als Epidemiologin verfügte sie über die nötige Sachkenntnis, die Gründe dafür herauszufinden. Ihre geniale Idee bestand darin, zu erkennen, dass es sich nicht nur um eine psychische Veränderung handelte, verursacht dadurch, dass Audubon dem Tod nur knapp entronnen war, sondern auch um eine
physiologische
Veränderung. Sie haben gefragt, welche Rolle Helen in dieser ganze Sache spielte: Ich habe Grund zu der Annahme, dass sie sich, mit den besten Absichten, mit ihrer Entdeckung an ein pharmazeutisches Unternehmen gewandt hat, das daraus ein Medikament zu entwickeln versuchte. Ein Medikament zur Bewusstseinssteigerung, ein Mittel, für das meines Wissens heute der Begriff ›Hirndoping‹ verwendet wird.«
    »Und was ist mit dem Medikament passiert? Warum ist es nicht entwickelt worden?«
    »Wenn wir das erfahren, werden wir, wie ich glaube, den Gründen für den Mord an meiner Frau sehr viel näher gekommen sein.«
    Hayward sagte sehr behutsam: »Ich habe heute erfahren, dass Blackletter nach seinem Ausscheiden aus der Organisation Doctors With Wings für mehrere Pharmafirmen als Berater tätig war.«
    »Ausgezeichnet.« Wieder ging Pendergast auf und ab. »Ich bin bereit für Ihren Bericht.«
    Hayward fasste ihre Besuche in Florida und St. Francisville kurz zusammen. »Blast wie auch Blackletter wurden von einem Profikiller ermordet, der eine abgesägte Flinte Kaliber zwölf verwendet hat, Munition acht Kugeln pro Unze. Er hat die Häuser betreten und die Männer erschossen, dann hat er die Zimmer verwüstet und ein paar Sachen mitgehen lassen, damit das Ganze aussieht wie ein Raubüberfall.«
    »Für welche Pharmaunternehmen war Blackletter als Berater tätig?«
    Hayward öffnete ihre Aktentasche, zog einen braunen Umschlag hervor, zog daraus ein Blatt Papier und hielt es ihm hin.
    Pendergast kam herüber und nahm das Blatt entgegen. »Haben Sie irgendwelche von Blackletters früheren Kontakten oder Partnern ausgegraben?«
    »Ich habe einen Schnappschuss von einer alten Flamme.« Sie reichte ihm das Foto, und er betrachtete es kurz.
    »Ein ausgezeichneter Anfang.«
    »Apropos Blast, es gibt da etwas, was ich nicht verstehe.«
    Pendergast legte das Foto zur Seite. »Ja?«
    »Nun, es ist ziemlich offensichtlich, dass die Person, die Blackletter getötet hat, auch Blast ermordet hat. Aber warum? Er hatte doch noch nichts mit dieser Vogelgrippe zu tun, oder?«
    Pendergast schüttelte den Kopf. »Nein. Aber das ist eine sehr gute Frage. Es muss, glaube ich, mit dem Gespräch zusammenhängen, das Helen einmal mit Blast geführt hat. Blast hat mir gesagt, dass sie, als er sie wegen des Schwarzgerahmten und ihrer Gründe, es besitzen zu wollen, zur Rede stellte, geantwortet hat: ›Ich will es nicht besitzen. Ich will es nur studieren.‹ Jetzt wissen wir, dass Blast hinsichtlich dieser Frage die Wahrheit gesagt hat. Aber wer immer den Mord an meiner Frau arrangiert hat, kann natürlich nicht gewusst haben, was bei diesem Gespräch herausgekommen ist. Möglicherweise hat Helen Blast mehr erzählt – vielleicht viel mehr. Über Audubon und die Vogelgrippe zum Beispiel. Und deshalb musste Blast, um ganz sicherzugehen, sterben. Er stellte zwar kein großes Problem dar, man musste ihn aber trotzdem aus dem Weg räumen.«
    Hayward schüttelte den Kopf. »Der Mörder muss extrem kaltschnäuzig sein.«
    »Ja wirklich, eiskalt.«
    Im selben Moment kam Maurice mit einem Ausdruck des Abscheus im Gesicht herein. »Mr. Hudson ist hier, um Sie zu sprechen, Sir.«
    »Schicken Sie ihn herein.«
    Hayward schaute zu, wie ein kleiner, untersetzter, unterwürfig wirkender Mann das Zimmer betrat – Trench, Fedora, Nadelstreifen und zweifarbige Budapester. Er sah von Kopf bis Fuß wie die
film noir
-Karikatur eines Privatdetektivs aus, für den er sich offenbar auch hielt. Sie wunderte sich, dass Pendergast mit so einem Mann Umgang pflegte.
    »Ich hoffe, ich störe nicht«, sagte er, neigte den Kopf und nahm seinen Hut ab.
    »Überhaupt nicht, Mr. Hudson.« Ihr fiel auf, dass Pendergast sie nicht vorstellte. »Haben Sie die Liste mit den pharmazeutischen Unternehmen, um die ich Sie gebeten habe?«
    »Ja, Sir. Ich habe jedes einzelne aufgesucht …«
    »Vielen Dank.« Pendergast nahm die Liste entgegen. »Bitte warten Sie im Ostsalon, dort will ich gleich Ihren Bericht entgegennehmen.« Er nickte in Richtung Maurice. »Sorgen Sie dafür, dass Mr.

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