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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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dringende Aufgabe nach, die er zu erledigen hatte. Die Sache würde ihm Spaß machen, außerdem würde er da richtig Kohle rausziehen – sich aber gleichzeitig nicht die Hände schmutzig machen. Sein Blick schweifte zu den zahlreichen Anti-Umweltschutz-Slogans, die an die Wand gepinnt waren. IHR SIERRA CLUB - LEUTE  – SCHERT EUCH ZUM TEUFEL ! RETTET DIE NATUR  – VERFÜTTERT EINEN ÖKO AN DIE ALLIGATOREN , und so weiter. Ganz bestimmt, es war ein guter Plan.
    Er beugte sich über den Tresen und winkte den Besitzer zu sich. »Tiny, ich hab ’ne wichtige Ansage zu machen. Kannst du mal die Musik leiser drehen?«
    »Klar, Mike.« Tiny ging zur Stereoanlage hinüber und stellte sie leiser. Fast augenblicklich wurde es still im Raum, alle Blicke richteten sich auf die Theke.
    Ventura rutschte vom Barhocker herunter und schlenderte in die Mitte der Bar, wobei er mit seinen Cowboystiefeln auf den abgewetzten Dielen laut auftrat.
    »Ey, Mike!«, brüllte jemand. Außerdem ertönte ein wenig Geklatsche und Gepfeife von den Besoffenen. Aber Ventura nahm keine Notiz davon. Er war eine bekannte Figur in der Gegend, ehemals County-Sheriff, ein vermögender Mann, aber nie von oben herab. Andererseits hatte er immer Wert darauf gelegt, nicht allzu sehr mit den Knalltüten und Rednecks zu fraternisieren, und hielt eine gewisse Distanz. Die Leute respektierten das.
    Er hakte die Daumen in den Gürtel und ließ den Blick in die Runde schweifen. Alle warteten. Es geschah schließlich nicht alle Tage, dass Mike Ventura das Wort an sie richtete. Erstaunlich, wie schnell es ruhig in dem Laden wurde. Es erfüllte Ventura mit einer gewissen Befriedigung, dem Gefühl, einen Punkt erreicht zu haben, an dem ihm Respekt gezollt wurde, er etwas darstellte im Leben.
    »Wir haben da ein Problem«, sagte er und ließ das einige Sekunden sacken; dann fuhr er fort. »Ein Problem in Gestalt von zwei Leuten. Umweltschützer. Die kommen undercover hier runter, um sich dieses Ende vom Black Brake anzusehen. Um das Naturschutzgebiet auf den Rest vom Black Brake
und
den Lake End auszudehnen.«
    Er blickte finster in die Menge. Gemurmel, Gezische, unartikulierte Rufe der Ablehnung. »Den Lake End?«, rief jemand. »Die sind doch nicht ganz dicht!«
    »Ganz richtig. Kein Barschfischen mehr. Keine Jagd mehr. Nichts. Nur ein Naturschutzgebiet, damit die Blödmänner von der Wilderness Society mit ihren
Kajaks
hier runterkommen und die
Vögel
beobachten können.« Er spuckte die Worte förmlich aus.
    Ein lauter Chor von Buhrufen und Pfiffen. Ventura hob die Hand, Schweigen gebietend. »Zuerst haben die das Holzfällen verboten. Dann die Hälfte des Brake einkassiert. Jetzt reden sie davon, den Rest einzukassieren, und den See noch dazu. Es wird nichts mehr übrig bleiben. Erinnert ihr euch an das letzte Mal, als wir uns nach denen gerichtet haben? Wir sind zu den Anhörungen gegangen, wir haben friedlich demonstriert, wir haben Briefe geschrieben. Wisst ihr noch? Und was ist dabei rausgekommen?«
    Wieder laute Rufe der Ablehnung.
    »Ganz richtig. Die haben uns über den Tisch gezogen. Und wisst ihr was?«
    Ein Aufschrei. Mehrere Leute waren von ihren Hockern aufgestanden. Wieder hielt Ventura die Hände in die Höhe. »Hört mal alle zu. Die werden morgen hier sein. Ich weiß nicht genau, wann, aber bestimmt ziemlich früh. Ein hochgewachsener, schlanker Mann im schwarzen Anzug und eine Frau. Die wollen in den Sumpf fahren, um Recherchen anzustellen.«
    »Räschärschen?«, wiederholte jemand.
    »Wollen sich mal umsehen. So wie richtige Forscher. Nur die beiden. Aber sie kommen undercover – die feigen Dreckskerle wissen, dass sie es nicht wagen dürfen, hier ihre wahren Gesichter zu zeigen.«
    Jetzt drückte die Stille geradezu Hass aus.
    »Ganz genau. Ich weiß ja nicht, wie ihr darüber denkt, aber ich hab’s satt, Briefe zu schreiben. Ich hab’s satt, zu Anhörungen zu gehen. Ich hab’s
satt,
mir von diesen Yankee-Proleten sagen zu lassen, was ich mit meinen Fischen, meinem Holz und meinem Land tun soll.«
    Ein jähes, neues Aufbranden von Rufen. Die Leute merkten, worauf er hinauswollte. Ventura griff in die Gesäßtasche, zog ein Bündel Geldscheine heraus und schüttelte es. »Das ist die Anzahlung, und es wird mehr geben von der Seite, die sie geleistet hat. Ihr kennt ja das Sprichwort:
Was im Sumpf versinkt, steigt nie wieder auf.
Ich möchte von euch allen, dass ihr das Problem löst. Macht es allein. Weil wenn ihr das nämlich nicht

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