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Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit

Titel: Pendergast 10 - Fever - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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macht, macht’s keiner, und dann könnt ihr euch von dem, was von Malfourche übrig geblieben ist, verabschieden, eure Knarren verscherbeln, eure Häuser verschenken, eure Chevys packen und zu den Schwulen in Boston und San Francisco ziehen. Wollt ihr das?«
    Ein Aufschrei der Ablehnung, noch mehr Leute sprangen auf. Ein Tisch fiel krachend um.
    »Ihr seid bereit für diese Umweltschützer, ja? Kümmert euch um sie. Und zwar gründlich. Was im Sumpf versinkt, steigt nie wieder auf.« Er blickte in die Runde, dann hielt er eine Hand hoch und neigte den Kopf. »Danke, meine Freunde, und damit gute Nacht.«
    In dem Laden war der Teufel los, genauso wie Ventura es vorausgesehen hatte. Er ignorierte den Radau, ging mit langen Schritten zur Tür, stieß sie mit einem Fußtritt auf, trat hinaus in die schwüle Abendluft und auf den Anleger. Er hörte den Höllenlärm, der drinnen in der Kneipe herrschte, die zornigen Stimmen, die Flüche, dass die Musik wieder lauter gestellt wurde. Aber wenn die beiden ankamen, würden ein paar von den Jungs garantiert wieder so nüchtern sein, dass sie das Nötige tun konnten. Tiny würde schon dafür sorgen.
    Er klappte sein Handy auf und wählte. »Judson? Ich hab gerade unser kleines Problem gelöst.«

63
    Hayward betrat den in der hellen Sonne liegenden Balkon des Motels und sah, wie Pendergast unten im Innenhof seinen Koffer in den Kofferraum des Rolls lud. Es war ungewöhnlich heiß für Anfang März, die Sonne fühlte sich an wie eine Lampe in ihrem Genick, so dass sich Hayward fragte, ob all die Jahre, die sie im Norden gelebt hatte, sie wohl verweichlicht hatten. Sie schleppte ihre Reisetasche die Betontreppe hinunter und stellte sie neben Pendergasts Reisegepäck in den Kofferraum.
    Im Rolls war es angenehm temperiert, das cremefarbene Leder fühlte sich schön kühl an. Malfourche lag fünfzehn Kilometer entfernt, doch in dieser sterbenden Stadt hatten alle Motels dichtgemacht; das hier war das am nächsten gelegene gewesen.
    »Ich habe Nachforschungen über den Black-Brake-Sumpf angestellt«, sagte Pendergast, als er auf die schmale Überlandstraße bog. »Er ist einer der größten und am wenigsten erschlossenen Sümpfe im ganzen Süden. Er umfasst fast dreißigtausend Hektar und wird im Osten von einem See begrenzt, dem Lake End, und im Westen von einer Reihe von Bayous und Kanälen.«
    Hayward fand es schwierig, Pendergast zuzuhören. Sie wusste bereits mehr über den Sumpf, als sie wollte, und wegen der furchtbaren Ereignisse vom Vorabend konnte sie immer noch nicht wieder klar denken.
    »Unser Ziel, Malfourche, liegt auf der Ostseite an einer kleinen Halbinsel. Malfourche heißt wörtlich übersetzt ›Böse Gabelung‹, nach dem Bayou, an dem es liegt, einem Stillwasser-See, den die frühen französischen Siedler für eine Flussmündung hielten. In dem Sumpf hat es einst die größten Zypressenwälder in den ganzen Vereinigten Staaten gegeben. Ungefähr sechzig Prozent davon wurden vor neunzehnfünfundsiebzig abgeholzt, worauf die Westhälfte des Sumpfs erst zum Naturschutzgebiet und später dann zum Wildreservat erklärt wurde, in dem keine motorisierten Boote fahren dürfen.«
    »Wie haben Sie denn das alles herausgefunden?«
    »Ich finde es bemerkenswert, dass selbst die übelsten Motels heutzutage über einen Internetanschluss verfügen.«
    »Verstehe.« Schlief der Mann eigentlich nie?
    »Malfourche ist eine sterbende Stadt«, fuhr er fort. »Der Verlust der Holzindustrie hat sie schwer getroffen, und die Schaffung des Wildreservats hat das Geschäft mit der Jagd und der Fischerei stark beeinträchtigt. Die Bewohner von Malfourche leben von der Hand in den Mund.«
    »Dann ist es doch wohl kaum besonders ratsam, in einem Rolls-Royce dort einzutreffen. Schließlich wollen wir die Leute zum Reden bewegen.«
    »Im Gegenteil«, murmelte Pendergast.
    Der Weg nach Malfourche war nicht ausgeschildert, weshalb sie anhalten und fragen mussten. Kurz darauf fuhren sie an einigen verfallenen Holzhäusern mit eingefallenen Dächern vorbei, die Grundstücke waren voll mit alten Autos und Schrott. Eine weißgetünchte Kirche huschte vorbei, gefolgt von kleinen Häusern oder eher Hütten, schließlich mündete die Straße in eine heruntergekommene, von greller Sonne beschienene Hauptstraße, die hinunter zu einer Anlegestelle an einen zugewachsenen See führte. Praktisch alle Ladenfronten waren mit Brettern vernagelt, die mit toten Fliegen übersäten Fenster waren entweder mit

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